Integriertes Klimaschutzkonzept des ... - Landkreis Coburg
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indirekte Anreize wie überdachte Abstellflächen, saubere Duschen, Umkleideräume und<br />
Gratisgetränke. In aller Regel rechnet sich für Unternehmen die Förderung <strong>des</strong> Fahrradverkehrs, da<br />
die Kosten für die Mitarbeiter-Parkplätze, die Kosten <strong>des</strong> Fahrradverkehrs deutlich übersteigen. 139<br />
Es ist wichtig, die Bürger davon zu überzeugen, dass es häufig die Gewohnheit ist, welche sie zum<br />
Autoschlüssel greifen lässt und nicht die Notwendigkeit <strong>des</strong> angestrebten Weges. Insbesondere die im<br />
Binnenverkehr in der Regel sehr kurzen Strecken könnten meist problemlos zu Fuß oder auch mit dem<br />
Fahrrad zurückgelegt werden. Hier bietet es sich an, die bewusstseinsbildenden Maßnahmen mit den<br />
gesundheitlich positiven Effekten (z. B. Verminderung <strong>des</strong> Herzinfarkt- und Schlaganfallrisikos,<br />
Verminderung von Übergewicht) <strong>des</strong> nicht-motorisierten Verkehrs zu verknüpfen und die persönlichen<br />
Vorteile beim Umstieg auf Fuß- bzw. Fahrradverkehr herauszustellen. 140<br />
Gerade für die Grundschulen gibt es ein sehr einfaches und praktikables Konzept, den sogenannten<br />
„Walking Bus“. Er dient dazu den motorisierten Zubringerverkehr an den Schulen zu reduzieren. Die<br />
Idee besteht darin in Gruppen gemeinsam den Schulweg zu Fuß zurück zu legen. Der „Walking Bus“<br />
besteht aus Kindern die einen ähnlichen Schulweg haben und einer oder zwei erwachsenen<br />
Begleitpersonen. Auf verschiedenen „Linien“ werden Schüler morgens und nach der Schule an<br />
markierten „Haltestellen“ abgeholt um dann im Verbund eine bestimmte Strecke gemeinsam und<br />
unter Aufsicht von Erwachsenen zurückzulegen. Dies hat zeitliche Vorteile für die Eltern, die die Kinder<br />
nicht morgens schnell vor der Schule aussteigen lassen müssen, gesundheitliche Vorteile für die<br />
Kinder, Verkehrserziehung wird nebenbei gelernt und der Anfahrtsverkehr, welcher auch das<br />
Unfallrisiko vor Schulen erhöht, kann verringert werden. 141<br />
Ein eigener Haushaltsposten, der mit genügend Finanzmitteln ausgestattet ist, dass sowohl bauliche<br />
Maßnahmen als auch Öffentlichkeitsarbeit für den nicht-emittierenden Verkehr finanziert werden<br />
können, erscheint im <strong>Landkreis</strong> <strong>Coburg</strong> eine sinnvolle Maßnahme zur Förderung <strong>des</strong> Rad- und<br />
Fußverkehrs.<br />
7.5.4 Ausblick Elektromobilität<br />
Ein weiteres Thema, das in Zukunft im Bereich Verkehr an Bedeutung gewinnen wird, ist die<br />
Elektromobilität. Auf dem Gebiet der Elektromobilität werden derzeit viele Projekte auf Bun<strong>des</strong>- und<br />
Lan<strong>des</strong>ebene gefördert. Weitergehende Beispiele und Informationen hierzu findet man im Internet<br />
unter dem Regierungsprogramm Elektromobilität.142 Im <strong>Landkreis</strong> <strong>Coburg</strong> bieten beispielsweise die<br />
Stadtwerke Neustadt bei <strong>Coburg</strong> ihren Kunden einen kostenlosen Test von E-Fahrrädern, E-Rollern<br />
139 EK (1999) Fahrradfreundliche Städte: vorwärts im Sattel, Europäische Kommission, Luxemburg: Amt für amtliche<br />
Veröffentlichungen der Europäischen Gemeinschaften 1999<br />
140 BMVBW (2003) Chancen und Optimierungspotenziale <strong>des</strong> nichtmotorisierten Verkehrs, Bun<strong>des</strong>ministerium für Verkehr, Bau-<br />
und Wohnungswesen, Schlussbericht 2003<br />
141 http://www.walking-bus.de/<br />
142 http://www.foerderinfo.bund.de/de/3052.php<br />
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