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Integriertes Klimaschutzkonzept des ... - Landkreis Coburg

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5.1 Ökonomische Rahmenbedingungen KWK (fossil)<br />

Die ökonomischen Rahmenbedingungen werden neben den Energiepreisen maßgeblich durch<br />

gesetzliche Vorgaben bestimmt. Der Ausbau der KWK mit fossilen Energieträgern erfolgt im<br />

Wesentlichen durch das sogenannte KWK-Modernisierungsgesetz, aber auch durch Steuernachlässe<br />

und -befreiungen. Trotz dieser verschiedenen Vergünstigungen bleiben die Zuwachsraten deutlich<br />

hinter den Erwartungen zurück. Auch in <strong>Coburg</strong> ist die fossile KWK aktuell sehr schwach ausgeprägt.<br />

Dies liegt auch an den sehr schwankenden politischen Rahmenbedingungen, die allerdings derzeit<br />

positive Tendenzen aufweisen. So wurde zu Beginn 2012 ein Förderprogramm für Kleinstanlagen<br />

wieder aufgelegt und ganz aktuell grundsätzliche Rahmenbedingungen für KWK verbessert.<br />

Die Bun<strong>des</strong>regierung plant eine Verdoppelung aktuellen KWK- Quote auf 25%. Der Schwerpunkt soll<br />

dabei mit fossil befeuerten KWK-Anlagen erreicht werden, wobei vor allem Erdgas im Fokus steht.<br />

Diese Erhöhung würde die bun<strong>des</strong>deutsche CO2-Bilanz um insgesamt 20 Millionen Tonnen entlasten.<br />

Auch mit einer Quote von 25% ist Deutschland noch deutlich von Ländern wie Dänemark und den<br />

Niederlanden entfernt, die KWK-Anteile der fossil befeuerten KWK in Höhe von 40 bis 50% aufweisen.<br />

Gerade in verdichteten Gebieten sind auch in Deutschland Beispiele vorhanden, die zeigen, dass<br />

deutlich höhere Quoten erreichbar sind. So weist die Stadt Flensburg eine KWK-Quote von nahezu<br />

100% auf. Somit wird in Flensburg jede genutzte Kilowattstunde elektrische Energie hocheffizient<br />

durch KWK bereitgestellt. Andere Städte und Gebiete in Deutschland, die das Thema nachhaltig und<br />

über Jahre verfolgen, weisen Quoten von 40-50% auf.<br />

Diese Zahlen sollen zeigen, dass sich die ökonomischen Randbedingungen durch Maßnahmen der<br />

Bun<strong>des</strong>regierung in den nächsten 10 Jahren für die KWK deutlich verbessern müssen, um die 25%<br />

Quote zu erreichen. Die aktuellen Entwicklungen bei den kleinsten Anlagen zeigen erste positive<br />

Signale. Die Akteure im <strong>Landkreis</strong> könnten daher von einer gewissen Planungssicherheit im<br />

Themengebiet KWK ausgehen, auch wenn die aktuelle Entwicklung dies nicht bestätigt.<br />

5.2 Ökonomische Rahmenbedingungen KWK (erneuerbar)<br />

Wesentlich deutlicher als bei fossilen KWK-Anlagen sind bei Anlagen mit Erneuerbaren Energieträgern<br />

die gesetzlichen Bestimmungen relevant. Das EEG fördert Anlagen bis 20 MWel (unabhängig der<br />

Anlagentechnik), die Biomasse verstromen und ins öffentliche Versorgungsnetz einspeisen. Dies<br />

sichert feste Vergütungssätze für 20 Jahre zu und führt bei vielen Anlagen zu einer guten<br />

Wirtschaftlichkeit. Vor allem bei Biogasanlagen stellt sich die Situation positiv dar. Im <strong>Landkreis</strong> sind<br />

derzeit 20 dieser Anlagen in Betrieb, wobei die Wärmenutzung nur bei 58% liegt. Die Wärmenutzung<br />

dieser Anlagen steht nun auch im Fokus der Bun<strong>des</strong>politik. So können in Zukunft nur noch Anlagen<br />

nach EEG gefördert werden, die einen KWK-Prozess vorweisen. Allerdings sollte grundsätzlich von<br />

neutraler Seite überprüft werden, welche Art der Wärmenutzung als sinnvoll anzusehen ist. Hier<br />

besteht bei einigen Anlagen noch Optimierungsbedarf, da oft energiewirtschaftlich unsinnige<br />

Wärmesenken genutzt werden. Inwieweit dies die Bun<strong>des</strong>regierung auf Dauer fördert, bleibt<br />

abzuwarten.<br />

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