Aus dem Institut für Lebensmittelqualität und -sicherheit des
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Wissenschaftliches Schrifttum<br />
In probiotischen Lebensmitteln sind Probiotika in einer Menge enthalten, mit der die<br />
probiotischen Wirkungen nach <strong>dem</strong> Verzehr eines derartigen Lebensmittels erzielt<br />
werden.<br />
Die empfohlene täglich aufzunehmende, minimale therapeutische Dosis <strong>für</strong><br />
probiotische Bakterien liegt bei 10 8 bis 10 9 KbE. Die Empfehlung <strong>für</strong> das probiotische<br />
Produkt am Ende <strong>des</strong> Min<strong>des</strong>thaltbarkeitsdatums liegt bei 10 6 KbE pro ml (SHAH<br />
2000, KAILASAPATHY u. CHIN 2000). Allerdings können 10 6 KbE/ml unter<br />
Umständen nicht ausreichend sein, wenn man berücksichtigt, dass nicht alle<br />
Bakterien den Darm lebend erreichen. Auf der Basis von In-vitro-Studien erscheint<br />
eine täglich aufzunehmende Dosis probiotischer Bakterien von 10 9 bis 10 10 KbE<br />
notwendig, um probiotische Effekte zu erzielen (SANDERS u. HUIS IN’T VELD<br />
1999).<br />
Nach DE VRESE <strong>und</strong> SCHREZENMEIER (2000) sind im Produkt<br />
Probiotikakonzentrationen von 10 6 bis 10 9 KbE/g Lebensmittel technisch möglich,<br />
<strong>und</strong> bis zum Ablauf <strong>des</strong> Min<strong>des</strong>thaltbarkeitsdatums kann eine Keimkonzentration von<br />
≥ 10 6 KbE/g Produkt garantiert werden.<br />
Probiotische Kulturen können sowohl als Bestandteil von Lebensmitteln <strong>des</strong><br />
allgemeinen Verzehrs als auch in diätetischen Lebensmitteln in den Verkehr<br />
gebracht werden. In isolierter Angebotsform werden sie dagegen in Deutschland<br />
nicht als Lebensmittel angesehen <strong>und</strong> sind daher auch keine<br />
Nahrungsergänzungsmittel. Die meisten probiotischen Lebensmittel findet man unter<br />
den Milchprodukten, aber auch zunehmend in Nicht-Milchprodukten, wie z. B.<br />
Getreideprodukten, Süßwaren <strong>und</strong> Rohwürsten (ARBEITSGRUPPE<br />
„PROBIOTISCHE MIKROORGANISMENKULTUREN IN LEBENSMITTELN“ AM<br />
BUNDESINSTITUT FÜR GESUNDHEITLICHEN VERBRAUCHERSCHUTZ UND<br />
VETERINÄRMEDIZIN (jetzt: BfR) 2000). Probiotische Kulturen werden auch in<br />
Futtermitteln <strong>und</strong> Arzneimitteln (<strong>für</strong> Mensch <strong>und</strong> Tier) (REUTER 2001), z. B. als<br />
lyophilisierte oder suspendierte Kulturen zur oralen Einnahme, eingesetzt.