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Aus dem Institut für Lebensmittelqualität und -sicherheit des

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Wissenschaftliches Schrifttum<br />

bei L. sakei vor. Laktobazillen sind mikroaerophil oder anaerob. Das<br />

Oberflächenwachstum wird bei reduzierter Sauerstoffspannung <strong>und</strong> einem CO2-<br />

Gehalt von 5 - 10 % gefördert. Einige Stämme bilden bipolare Körper <strong>und</strong> Granula,<br />

die bei der Gram- <strong>und</strong> Methylenblaufärbung erkennbar sind. Der Stoffwechsel der<br />

Laktobazillen ist fermentativ. Sie sind obligat saccharolytisch <strong>und</strong> meist Katalase-<br />

negativ. Laktobazillen können sich bei Temperaturen zwischen 2 °C <strong>und</strong> 55 °C<br />

vermehren, wobei das Optimum je nach Gruppe bei 30 °C bis 40 °C liegt. Der<br />

optimale pH-Wert-Bereich <strong>für</strong> das Wachstum liegt bei 5,5 bis 6,2 (BAUMGART u.<br />

BECKER 2003). Laktobazillen bilden keine Sporen <strong>und</strong> sind nicht beweglich<br />

(HAMMES u. VOGEL 1995).<br />

Die Einteilung in verschiedene Spezies erfolgt sowohl nach klassischen<br />

phänotypischen Eigenschaften, als auch mit weitergehenden molekularbiologischen<br />

Methoden. Eine Kombination der Methoden ist sinnvoll. Die klassische Einteilung der<br />

Gattung Lactobacillus in die drei Subgenera „Thermobacterium“, „Betabacterium“<br />

<strong>und</strong> „Streptobacterium“ geht zurück auf ORLA-JENSEN (1919) <strong>und</strong> wurde auch von<br />

KANDLER <strong>und</strong> WEISS (1986) beschrieben. Gr<strong>und</strong>lage <strong>für</strong> diese Einteilung waren die<br />

biochemischen <strong>und</strong> physiologischen Eigenschaften, vor allem Fermentationswege<br />

<strong>und</strong> Wachstumstemperaturen. Es wird zwischen einem homofermentativen <strong>und</strong><br />

einem heterofermentativen Fermentationsweg unterschieden. Bei der<br />

homofermentativen Fermentation entsteht beim Abbau von Glukose kein Gas. Im<br />

Gegensatz dazu kommt es beim heterofermentativen Fermentationsweg zur<br />

Gasbildung bei der Verwertung von Glukose. SCHLEIFER <strong>und</strong> LUDWIG (1995)<br />

konnten durch den Einsatz neuerer phylogenetischer <strong>und</strong> molekularbiologischer<br />

Methoden zeigen, dass es Überschneidungen zwischen den genannten Subgenera<br />

gibt. Die aktuelle Einteilung unterscheidet zwischen fakultativ <strong>und</strong> obligat<br />

heterofermentativen Organismen (Tab. 2).<br />

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