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Aus dem Institut für Lebensmittelqualität und -sicherheit des

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Wissenschaftliches Schrifttum<br />

Ätherische Öle sind sek<strong>und</strong>äre Pflanzeninhaltsstoffe, leicht flüchtig, <strong>und</strong> stellen meist<br />

komplizierte Gemische verschiedener, oft nahe verwandter Stoffe dar, die auch in<br />

sehr großen Verdünnungen durch Geruch <strong>und</strong> Geschmack zu erkennen sind. Der<br />

Gehalt an ätherischen Ölen in verschiedenen Gewürzen variiert. Ätherische Öle<br />

lassen sich durch organische Lösungsmittel, wie Alkohol, aus der Pflanze<br />

extrahieren. Unter Luft- <strong>und</strong> Lichteinwirkung unterliegen die ätherischen Öle leicht<br />

der Autoxidation, sie „verharzen“ <strong>und</strong> nehmen artfremden Geruch an; verschiedene<br />

Inhaltsstoffe können auch polymerisieren. Ätherische Öle sind aus den<br />

Gr<strong>und</strong>elementen Kohlenstoff, Wasserstoff, eventuell noch aus Sauerstoff, Stickstoff<br />

<strong>und</strong> Schwefel aufgebaut. Man unterscheidet aliphatische, aromatische <strong>und</strong><br />

alicyclische Stoffgruppen (GERHARDT 1990).<br />

In der Gewürzbranche werden die ätherischen Öle auch als Gewürzöle bezeichnet<br />

(TEUSCHER 2003). Die Zusammensetzung <strong>des</strong> ätherischen Öls einer Pflanze ist<br />

sehr komplex. Der Dampfdruck eines flüchtigen Stoffes bei Zimmer- oder<br />

Körpertemperatur bestimmt wie stark dieser zum Aroma eines Gewürzes beiträgt.<br />

Durch AEDA (aroma extract dilution analysis) werden die FD-Faktoren (flavour<br />

dilution-Faktoren) bestimmt, die angeben, bei welcher Verdünnung der abgetrennte<br />

Stoff noch geruchlich wahrgenommen werden kann (GROSCH 1993, 1994).<br />

Gewürznelken enthalten 15 bis 21 % ätherisches Öl. Die Hauptkomponenten, die<br />

etwa 99 % ausmachen, sind Eugenol (70 bis 90 %), Acetyleugenol/Eugenylacetat<br />

(bis 17 %) <strong>und</strong> ß-Caryophyllen (5 bis 12 %). In sehr geringen Mengen kommen<br />

zahlreiche weitere Komponenten vor, davon sind Heptan-2-on (Methylamylketon)<br />

<strong>und</strong> Octan-2-on (Methylheptylketon) maßgeblich am Geruch beteiligt (WALTER<br />

1972, KOLLER 1981, GOPALAKRISHNAN et al. 1990, TEUSCHER 2003). Längere<br />

Lagerung hat zur Folge, dass bedingt durch die Bildung von Methylacetat aus der<br />

Seitenkette <strong>des</strong> Acetyleugenols, unerwünschte Aromaveränderungen auftreten<br />

(KOLLER 1979). Extrakte aus Gewürznelken <strong>und</strong> Nelkenöl besitzen gute<br />

antimikrobielle Wirkung (HITOKOTO et al. 1980, BRIOZZO et al. 1989, BEUCHAT<br />

1994, DORMAN u. DEANS 2000). Auch das Wachstum von Helicobacter pylori wird<br />

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