Aus dem Institut für Lebensmittelqualität und -sicherheit des
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Wissenschaftliches Schrifttum<br />
Essigsäure, Ethanol <strong>und</strong> Ameisensäure. Pentosen werden zu Milchsäure <strong>und</strong><br />
Essigsäure fermentiert, <strong>und</strong> aus Glucose wird kein CO2 gebildet. Obligat<br />
heterofermentative Laktobazillen fermentieren Hexosen zu Milchsäure, Essigsäure,<br />
Ethanol <strong>und</strong> CO2, Pentosen hingegen zu Milchsäure <strong>und</strong> Essigsäure (BAUMGART u.<br />
BECKER 2003).<br />
Ebenso wie die Fermentation sind auch weitere Eigenschaften der Laktobazillen<br />
abhängig von der Spezies. Dazu gehören zum Beispiel das Wachstumsverhalten<br />
unterhalb von 10 °C <strong>und</strong> oberhalb von 45 °C, sowie das Wachstum in Gegenwart von<br />
6,5 % NaCl <strong>und</strong> bei pH 4,4. Für alle Lactobacillus-Spezies gilt hingegen, dass bei<br />
18 % NaCl bzw. einem pH-Wert größer als 9,6 kein Wachstum mehr stattfindet.<br />
Speziesabhängig ist auch, ob D- oder L-Milchsäure, bzw. beide produziert werden<br />
(AXELSSON 2004).<br />
Typische Vertreter der drei aufgr<strong>und</strong> <strong>des</strong> Fermentationsverhaltens eingeteilten<br />
Gruppen A (L. acidophilus-Gruppe), B (L. casei-Gruppe) <strong>und</strong> C<br />
(L. reuteri/L. fermentum-Gruppe) (siehe Tab. 2) sollen im Folgenden näher<br />
besprochen werden.<br />
2.1.1.1 L. acidophilus-Gruppe<br />
JOHNSON et al. (1980) führten umfassende Studien zur Taxonomie der<br />
L. acidophilus-Gruppe durch. Untersucht wurden u. a. die physiologischen<br />
Eigenschaften, die Art der Milchsäureproduktion, die Zuckerzusammensetzung der<br />
Zellwände <strong>und</strong> die DNA-Strukturen. Aufgr<strong>und</strong> der Ergebnisse kam es zur<br />
taxonomischen Neuordnung der L. acidophilus-Gruppe. Neben L. acidophilus<br />
gehören fünf weitere Spezies zur L. acidophilus-Gruppe: L. crispatus, L. amylovorus,<br />
L. gallinarum, L. gasseri <strong>und</strong> L. johnsonii. Vertreter der L. acidophilus-Gruppe<br />
fermentieren obligat homofermentativ.<br />
Die Tabelle 3 gibt einen Überblick über Referenzen zu der jeweiligen Spezies, sowie<br />
über die nach EUZÉBY (2006) u. a. verwendeten Stammbezeichnungen <strong>für</strong> die<br />
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