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Aus dem Institut für Lebensmittelqualität und -sicherheit des

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Wissenschaftliches Schrifttum<br />

Das Konzept, die Darmflora zu stabilisieren <strong>und</strong> positive ges<strong>und</strong>heitliche Wirkungen<br />

von Milchsäurebakterien auszunutzen, besteht bereits seit langer Zeit (HAWLEY et<br />

al. 1959, SANDERS 1993; STEER et al. 2000; KOPP-HOOLIHAN 2001;<br />

MCNAUGHT u. MACFIE 2001). Die Darmflora kann durch die Zufuhr von lebenden<br />

Mikroorganismen zumin<strong>des</strong>t kurzfristig modifiziert werden (DEUTSCHE<br />

GESELLSCHAFT FÜR ERNÄHRUNG 2004). Klinische Studien belegen, dass<br />

zahlreiche Mikroorganismen die Fähigkeit besitzen, Schwere <strong>und</strong> Dauer bestimmter<br />

Durchfallerkrankungen günstig zu beeinflussen (MARTEAU et al. 2001).<br />

In einer doppelblinden, placebokontrollierten, randomisierten, klinischen Studie<br />

konnten KOEBNICK et al. (2001) nachweisen, dass die regelmäßige Aufnahme<br />

eines fermentierten Getränks (Yakult ® ) mit <strong>dem</strong> Stamm Lactobacillus casei Shirota<br />

(LcS) bei obstipierten <strong>und</strong> ansonsten ges<strong>und</strong>en Personen gastrointestinale<br />

Parameter, insbesondere die Stuhlabsatzfrequenz <strong>und</strong> -konsistenz, verbesserte.<br />

Eine Verbesserung gastrointestinaler Symptome nach Zufuhr von LcS weist auf<br />

Veränderungen der Darmflora <strong>und</strong> <strong>des</strong> intestinalen Milieus hin. Zusätzlich wurde<br />

auch das allgemeine Wohlbefinden gesteigert.<br />

Nach KRAMMER et al. (2005) <strong>und</strong> SPILLER <strong>und</strong> CAMPBELL (2006) gehören<br />

Probiotika nach ersten Studienergebnissen zu den neuen hoffnungsvollen<br />

Therapieansätzen bei postinfektiösem Reizdarm. Außer<strong>dem</strong> zeigen einige<br />

probiotische Stämme Erfolg bei der Unterstützung der medikamentösen Therapie<br />

von Colitis ulcerosa <strong>und</strong> Pouchitis.<br />

Zu den Wirkungen von Probiotika bei der Therapie von Morbus Crohn liegen<br />

widersprüchliche Beobachtungen vor (GIONCHETTI 2005).<br />

Erste Ergebnisse von ISHIKAWA (2005) sprechen da<strong>für</strong>, dass <strong>dem</strong> Wiederauftreten<br />

von colorectalen Tumoren durch Probiotika vorgebeugt werden kann.<br />

Mehrere Studien belegen, dass Probiotika geeignet sind, Antibiotika assoziierte<br />

Diarrhoen zu verhindern oder zumin<strong>des</strong>t zu verkürzen. Ebenfalls können probiotische<br />

Stämme bei Säuglingen <strong>und</strong> Kleinkindern mit Rotavirus-Enteritiden die<br />

Durchfalldauer verkürzen (MARTEAU et al. 2001).

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