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EDUARD REUT-NICOLUSSI - Centro Documentazione Luserna

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Una vita da politico per il Sudtirolo 103<br />

wird in Südtirol sehr ernst genommen. An der Aktivierung des<br />

Abkommens, bes. in der Frage der Autonomieberatungen, und der<br />

Verhandlungen über Revision der Optionen wird intensiv gearbeitet.<br />

Die österreichischen Stellen wollen dagegen gegenwärtig keine der<br />

beiden Fragen von sich aus aufgreifen: Autonomie sei Sache der<br />

Südtiroler, Optionsfrage hält man in Wien derzeit nicht für aktuell. In<br />

Österreich und Nordtirol derzeit nur Interesse für die Verbesserung<br />

der wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Nord- und Südtirol. Es<br />

fragt sich, ist unsere Mission nun beendet oder müssen wir uns einschalten?“<br />

Reut räumte dem „Südtiroler Rat“, der als Beirat der Tiroler<br />

Landesregierung in allen Südtirol betreffenden Fragen fungiert und<br />

geheime Lagebesprechungen abgehalten hatte, eine gewisse<br />

Kompetenz in der weiteren Wahrnehmung der Südtiroler Anliegen<br />

ein. Kritik übte er an der Südtirolpolitik Wiens nach Unterzeichnung<br />

des Abkommens mit De Gasperi: „Was die Revision und<br />

Rückwanderung anlangt, so ist die in Wien vertretene Ansicht, die<br />

Frage sei zu verschieben, unrichtig. Im Gegenteil, diese Frage muss<br />

von Österreich aus angetrieben werden, Österreich ist in dieser Frage<br />

zu konsultieren. Die Frage der Rückwanderung darf nicht so einfach<br />

abgebucht werden. Von ihr hängt vielleicht die Zukunft Südtirols ab,<br />

denn: eine Autonomie, aufgebaut auf 2 Städten mit starker italienischer<br />

Mehrheit wie Bozen und Meran, den wichtigsten kulturellen und wirtschaftlichen<br />

Punkten des Landes, ist eine sehr prekäre Sache“ 99 .<br />

Die österreichische Südtirolpolitik setzte dann in weiterer Folge tatsächlich<br />

auf die Reoption 100 und erwies damit der Südtiroler Sache<br />

einen guten Dienst. Ausgehend von der gestärkten Basis der deutschsprachigen<br />

Bevölkerung konnte dann die Autonomiefrage neu aufgerollt<br />

und auf eine verbesserte Grundlage gestellt werden.<br />

Die Antwort auf die Frage, ob die Mission beendet sei, gab Reut kurze<br />

99 TLA. Landesstelle für Südtirol, Fasz. 2, Pos. 6, Sitzung des Südtiroler Rates am<br />

4.11.1946, Nr. 9, Folio 58 ff.<br />

100 Vgl. hierzu einschlägig H. Alexander/S. Lechner/A. Leidlmair, Heimatlos. Die<br />

Umsiedlung der Südtiroler, hrsg. v. Tiroler Landesinstitut (Innsbruck und Bozen), Wien<br />

1993, 181-236, hier 223 ff. wie auch das laufende Projekt am Institut für Zeitgeschichte<br />

der Universität Innsbruck, vgl. hierzu „Südtirol - verhinderte Selbstbestimmung?“, in:<br />

I. Böhler/R. Steininger (Hrsg.), Österreichischer Zeitgeschichtetag 1993, 24. bis 27. Mai 1993<br />

in Innsbruck, Innsbruck-Wien 1995, 107-149.

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