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EDUARD REUT-NICOLUSSI - Centro Documentazione Luserna

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Allegato I 189<br />

Es war aber nicht die letzte Periode; es kam die letzte, die schlimmste,<br />

die der Gewalt. Ich muss hier, um der Wahrheit treu zu bleiben, an<br />

die faschistischen, die Besetzung der deutschen Schulen, den erzwungenen<br />

Rücktritt der Gemeindevertretungen und alles erinnern, was<br />

irgendwie mit jener Politik der Entnationalisierung verbunden war, die<br />

nicht die Politik der Regierung, wohl aber jener Strömung war, die<br />

damals das italienische öffentliche Leben beherrschte.<br />

Diese Zwischenfälle bedeuteten für uns die letzte Phase vor der<br />

neuen Regierung, besser gesagt vor dem Kommen ,der Regierung‘,<br />

wenn wir sie so nennen wollen.<br />

Nun fragen wir diese neue Regierung: quo vadis? Der Rede des Abg.<br />

Mussolini habe ich ein Konzept entnommen, eine Idee, die über alle<br />

politischen Elemente zu dominieren scheint, d.h. das Konzept der<br />

Kraftanwendung.<br />

Und so frage ich: Ist denn Kraftanwendung auch in unserem Land<br />

erforderlich, das vorwiegend von deutscher Bevölkerung bewohnt ist?<br />

Und meine Antwort lautet: Kraftanwendung ist nicht notwendig,<br />

wenn die faschistischen Gewaltakte aufhören, da unser Volk völlig<br />

wehrlos ist, nicht nur das, sondern es hat nie daran gedacht, sich irgendeiner<br />

Waffe zu bedienen. Ganz im Gegenteil! Es genügt sich selbst<br />

und beschränkt sich auf die strenge Einhaltung des Gesetzes. Deshalb<br />

ist Kraftanwendung nicht notwendig. Und übrigens gibt es Probleme,<br />

die nicht mit Gewalt gelöst werden können.<br />

Es gibt Probleme der Gesinnung und Erfordernisse geistiger Bildung.<br />

Die Herzen können nicht kontrolliert werden, weder durch<br />

Polizeipräsidenten, noch durch andere Mittel der öffentlichen Sicherheit.<br />

Die kulturellen Bedürfnisse können nicht mit Polizeimaßnahmen gestillt<br />

werden. An die Stelle der Gewalt muss ein anderes Element treten, das<br />

auch in den Regierungserklärungen durchgeklungen ist und das ich<br />

hier wiederhole, das Konzept der Würde.<br />

Ich glaube, dass die Würde wirklich die einzige Grundlage ist, auf<br />

der eine Großmacht auch die kleinen Probleme der Volksminderheiten<br />

lösen soll. Und ich bin der Ansicht, der sich sicher viele von Ihnen<br />

anschließen werden, dass alle in unserem Land begangenen<br />

Gewalttaten auf Kosten der Würde des Staates erfolgten“.<br />

GIUNTA. „Zugunsten unserer Würde!“.<br />

<strong>REUT</strong>-<strong>NICOLUSSI</strong>. „In unserem Land waren diese Gewalttaten<br />

und diese Methoden nicht notwendig, um die italienischen Interessen

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