EDUARD REUT-NICOLUSSI - Centro Documentazione Luserna
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Il deputato Eduard Reut Nicolussi 129<br />
„sie über den Brenner hinaus bekannt machen müssen, dass wir nun<br />
einmal am Brenner sind und um jeden Preis hier bleiben werden“.<br />
Mussolini greift direkt <strong>REUT</strong>H NIKOLUSSI an und zitiert dabei aus<br />
der (von Alcide Degasperi geleiteten) Zeitung „Il Nuovo Trentino“<br />
vom 27. Mai eine Erklärung Nicolussis, in welcher dieser sagt, dass<br />
„die deutsche Region Südtirol gut daran getan habe, keinen<br />
Parlamentsabgeordneten nach Rom zu entsenden, da sie dann, von<br />
Italien nämlich, eigene Institutionen und eine eigene politische<br />
Vertretung erhalten und in angenehmer Weise mit Italien vereint bleiben<br />
würde, bis sie sich wieder ihrer Nation anschließen könne“. Es<br />
wurde hier Bezug genommen auf die Politik, die der DEUTSCHE<br />
VERBAND für eine integrale föderalistische Autonomie Südtirols<br />
betrieb, und auf die Hoffnung auf Wiedervereinigung mit Österreich.<br />
Ich übergehe die äußerst heftige Attacke Mussolinis auf die<br />
Confederazione Generale del Lavoro (linke Gewerkschaft, A. d. R.)<br />
und die demokratischen und sozialistischen Kräfte. Mussolini sagt<br />
weiter: „Die Gewalt ist für uns kein System, sie ist kein Ästhetizismus<br />
und noch weniger ein Sport, sie ist eine harte Notwendigkeit,<br />
der wir uns unterworfen haben“.<br />
- Die Antwort des Abg. Von Walther<br />
Auf Mussolinis Rede zur Südtirolfrage antwortet unter anderen Abg.<br />
Von Walther, der gerne auf Deutsch gesprochen hätte. Von Walther<br />
äußert sich entschlossen, doch offen, beschwört den Grundsatz der<br />
Selbstbestimmung an, erinnert daran, dass er bis zur Unterzeichnung des<br />
Abkommens von Saint Germain die Einheit Tirols bis Salurn gefordert<br />
hatte, „damit dieses aufgrund von Geschichte und Kultur zusammengehörende<br />
Gebiet nicht zerrissen werde“. Er erkennt mit Realismus die<br />
Pflichten an, die sich aus der neuen Situation ergeben, formuliert aber<br />
einen Appell: „Wir werden nie auf das Recht verzichten können, uns an<br />
das italienische Volk zu wenden, dem die nationale Idee stets oberstes<br />
moralisches Gesetz war, um von ihm die Wiederherstellung unserer<br />
nationalen Freiheit zu fordern“ und wendet sich entschlossen gegen die<br />
Theorien Mussolinis, die er als unwahr bezeichnet.<br />
- Der Angriff des Abg. Giunta<br />
Ein weiterer, äußerst heftiger Angriff erfolgt durch den faschistischen<br />
Abg. Giunta gegen die Abgeordneten, die er als „Ausländer“ betitelt;