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EDUARD REUT-NICOLUSSI - Centro Documentazione Luserna

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Una vita da politico per il Sudtirolo 59<br />

Falles 46 . Dieser fragte noch einmal bei der Tiroler Gauleitung nach. Am<br />

20. Februar 1941 sah sich Parson veranlasst, auf das Schreiben des<br />

Gauleiters vom Vorjahr zu verweisen und auf die Gründe für die beantragte<br />

Abberufung einzugehen. Reut habe sich „außerordentlich stark im<br />

Sinne einer Rückgabe Südtirols an das Reich exponiert“. Angesichts dessen,<br />

„dass Reut-Nicolussi nicht nur ein älterer, sondern auch ein außerordentlich<br />

starrköpfiger Herr ist, besteht größte Gefahr, dass es bei einer<br />

weiteren Ausübung seiner Lehrtätigkeit an der Universität in Innsbruck<br />

zu erheblichen Schwierigkeiten kommt“. Reut habe durch sein Verhalten<br />

„leider schon zu oft bewiesen, dass es ihm nicht nur an der erforderlichen<br />

Disziplin, sondern auch an jedem Verständnis für die vom Führer<br />

in der Frage Südtirol getroffene Entscheidung mangelt“. Dann kam<br />

Parson zu dem eigentlichen Motiv der Gauleitung: „Gerade in Innsbruck<br />

aber wirkt, infolge der Nähe der Grenze und der Tatsache, dass sich<br />

sowohl zahlreiche italienische Staatsangehörige, als vor allem unzählige<br />

Umsiedler aus Südtirol hier aufhalten, jede bewusste oder unbewusste<br />

Entgleisung in der Frage Südtirol besonders schwer. Auf Grund dieser<br />

Überlegungen hat Gauleiter und Reichsstatthalter Hofer auch seinerzeit<br />

SS-Brigadeführer Greifelt gebeten, sich für eine Abberufung des Prof. Dr.<br />

Reut-Nicolussi aus Innsbruck einzusetzen“. Parson schrieb ferner, dass<br />

er sich deutlich eines Ferngesprächs entsinnen könne, in dem ihm mitgeteilt<br />

wurde, „dass der Reichsführer entschieden habe, Prof. Dr. Reut-<br />

Nicolussi müsse unter allen Umständen Innsbruck verlassen und falls er<br />

es nicht vorziehe, selbst seine Versetzung zu beantragen, würde aus<br />

staatspolizeilichen Gründen zwangsweise seine Abberufung aus<br />

Innsbruck erfolgen“. Am Rand des Schreibens steht: „Stimmt!“ Der Inhalt<br />

dieses Ferngesprächs sei - so Parson - Gauleiter, Gaudozentenführer und<br />

Rektor mitgeteilt worden, die dann Reut dazu bewegten, von sich aus<br />

seine Versetzung zu beantragen 47 .<br />

Hofer teilte im Februar 1941 dem Reichsführer SS mit, dass Reut<br />

bereits einen Versetzungsantrag gestellt habe und die Befürchtungen<br />

45 Im letzten Jahrzehnt vor 1938 arbeitete Reut-Nicolussi mit dem Mathematik-Professor<br />

Heinrich Schatz in der Leitung des AHB sowie dem Deutschen Schulverein eng zusammen,<br />

vgl. Österreichisches Staatsarchiv (ÖStA), Archiv der Republik (AdR). Personal-<br />

Akt Prof. Heinrich Schatz. Kopie im UAI. Schreiben 29.826/53, Erklärung Reut-<br />

Nicolussis vom 23.1.1953; vgl. Klebelsberg, Innsbrucker Erinnerungen 1902-1952, 107.<br />

46 BDC. Der Reichsminister für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung vom<br />

28.11.1940 an den Reichsführer SS und Chef der Deutschen Polizei, Folio 19.

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