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EDUARD REUT-NICOLUSSI - Centro Documentazione Luserna

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Una vita da politico per il Sudtirolo 91<br />

Besprechungen im Wiener Außenamt doch gewonnen“ 81 .<br />

Voller Optimismus war Reut noch zwei Wochen später. Am<br />

22. Mai ließ er durchblicken, dass „heute mehr denn je, auf das uns<br />

gesteckte Ziel“ hingearbeitet werde. Durch den Beschluss der<br />

Außenminister vom 1. Mai seien keine Änderungen eingetreten. Die<br />

Parole laute nach wie vor: „Bis zur Salurner Klause“, „eine<br />

Forderung, die auch von der österreichischen Regierung bekanntlich<br />

uneingeschränkt vertreten wird“ 82 . Der Beschluss der Siegermächte,<br />

die Brennergrenze unverändert zu lassen, stand aber zu diesem<br />

Zeitpunkt bereits unverrückbar fest.<br />

Am 24. Mai 1946 telegrafierte Reut dreimal an Figl und Gruber. Die<br />

nach Wien weitergeleiteten Mitteilungen zeigen den für Reut dramatischen<br />

Verlauf und raschen Wandel der Dinge. Zunächst wurde darauf<br />

hingewiesen, dass ein Rechtsvorbehalt dagegen beantragt werden<br />

müsse, „dass Londoner September-Beschlüsse zur Grundlage der<br />

Entscheidung über Südtirol gemacht werden“, weil diese Beschlüsse<br />

gefasst wurden, als Österreich noch keine anerkannte Regierung und<br />

keine Möglichkeit zur Äußerung hatte 83 .<br />

Im zweiten Fernschreiben erbat Reut eine offizielle Äußerung der<br />

österreichischen Regierung, „dass Anspruch auf ganz Südtirol erhalten<br />

bleibt, sonst Zusammenbruch der sehr gut laufenden Propaganda<br />

unserer Londoner und New Yorker Komitees zu befürchten“ 84 .<br />

Im dritten Telegramm berichtete Reut vom soeben aus Südtirol eingetroffenen<br />

Boten: „Größte Bestürzung der Bevölkerung und<br />

Befürchtung, von Österreich preisgegeben zu werden“ 85 . Was war<br />

geschehen? Die SVP und die Sozialistische Partei Südtirols brachten<br />

am 31. Mai zum Ausdruck, dass sie trotz des Teilanspruchs in Form der<br />

von Gruber in Vorschlag gebrachten Pustertallösung weiter an der<br />

Selbstbestimmungsidee festhalten und „mit Recht“ verlangen würden,<br />

„dass vor der endgültigen Entscheidung über die Südtiroler Frage der<br />

82 TLA, Landesstelle für Südtirol, Fasz. 1, Pos. 3, Schreiben Reut-Nicolussi an den Bund<br />

der Südtiroler/Klagenfurt, 22.5.1946, A-F, Nr. 1-106, Fol. 1-36.<br />

83 TLA, Landesstelle für Südtirol, Fasz. 3, Pos. 13, Telegramm 24.5.1946, 12 Uhr 5, Reut an<br />

Bundeskanzler Figl und Außenminister Gruber, Nr. 77, Folio 115.<br />

84 TLA, Landesstelle für Südtirol, Fasz. 3, Pos. 13, Telegramm 24.5.1946, 12 Uhr 10, Reut<br />

an Bundeskanzler Figl und Außenminister Gruber, Nr. 76, Folio 114.<br />

85 TLA, Landesstelle für Südtirol, Fasz. 3, Pos. 13, Telegramm 24.5.1946, 12 Uhr 13, Reut<br />

an Bundeskanzler Figl und Außenminister Gruber, Nr. 75, Folio 113.

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