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EDUARD REUT-NICOLUSSI - Centro Documentazione Luserna

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Una vita da politico per il Sudtirolo 73<br />

Volkmer vom Gaupersonalamt wissen, dass er eine Berufung Reuts<br />

„absolut ablehne“: Diese könnte „tatsächlich nur bei Geltendmachung<br />

ganz besonders dringlicher politischer Gründe verantwortet werden.<br />

Dazu bin ich aber der Meinung, dass, trotzdem es sich hier um die Frage<br />

Südtirol handelt, Reut-Nicolussi in Innsbruck wesentlich weniger<br />

Schaden anrichten kann als hier in Wien, wo sich alle politischen Kräfte,<br />

die irgendwie in den Süd- oder Südostraum hineinspielen, in ganz besonderer<br />

Weise treffen. An irgendeiner kleineren Universität des Altreichs<br />

wäre Reut-Nicolussi wesentlich besser und wirksamer auf ein<br />

Nebengeleise geschoben als gerade hier in Wien“ 59 .<br />

Einen Tag später gab der stellvertretende Wiener Gauleiter<br />

Scharitzer der PK bekannt, dass sich die Gauleitung der Entscheidung<br />

des Rektors und der Dozentenführung angeschlossen habe. Reuts<br />

Tätigkeit sei an der TH Wien nicht mehr erwünscht, „da gerade hier<br />

ein Schnittpunkt politischer Kräfte aus dem ganzen Südostraum ist.<br />

Die Vergangenheit Dr. Reut-Nicolussis und sein sturer Standpunkt in<br />

der Südtiroler-Frage lassen es nicht wünschenswert erscheinen, ihn an<br />

einen so exponierten Posten zu geben“ 60 . Es darf angenommen werden,<br />

dass diese Entwicklung durchaus im Sinne Reuts war.<br />

Nach dem Sturz Mussolinis und dem Machtantritt Marschall Pietro<br />

Badoglios war er dann von der Entwicklung südlich des Brenners stark<br />

beeindruckt, wobei sich Reut von der Hoffnung auf eine positive<br />

Lösung für Südtirol leiten ließ. Tatsächlich sollte nach der Befreiung<br />

Mussolinis am Gran Sasso Südtirol mit Trient und Belluno in der<br />

„Operationszone Alpenvorland“ aufgehen, die der Sicherung der<br />

rückwärtigen Verbindungen der Deutschen Wehrmacht diente und<br />

eine Art Mittelstellung zwischen der Repubblica di Salò und dem Gau<br />

Tirol-Vorarlberg bzw. dem Deutschen Reich einnahm.<br />

Die „Befreiung“ Südtirols blieb jedoch ambivalent: Zwar jubelten<br />

viele beim Einmarsch der deutschen Truppen. Politisch exponierte<br />

„Dableiber“ wurden aber von den deutschen Einheiten festgenommen<br />

und abtransportiert. Zudem drohte der Bevölkerung an Etsch, Eisack<br />

59 ÖStA. AdR, BMfI, Gauakt Reut-Nicolussi 286629, Schreiben des Gauschulungsleiters<br />

Dr. Hugo Rössner vom 3.8.1943 an die NSDAP Gau Wien, Gaupersonalamt, Pg. Emil<br />

Volkmer, Folio 30.<br />

60 ÖStA. AdR, BMfI, Gauakt Reut-Nicolussi 286629, Fernschreiben der Gauleitung Wien<br />

Scharitzer vom 4.8.1943 an Partei-Kanzlei/München, Folio 29.

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