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EDUARD REUT-NICOLUSSI - Centro Documentazione Luserna

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Una vita da politico per il Sudtirolo 31<br />

Name und Wirken von Eduard Reut-Nicolussi sind im öffentlichen<br />

Bewusstsein südlich wie nördlich des Brenners kaum mehr präsent.<br />

Dafür gibt es zahlreiche Gründe, die hier nicht zu erörtern sind. Trotz<br />

veränderter Lebens- und Berufsverhältnisse sowie politischer<br />

Rahmenbedingungen behielt Reut-Nicolussi seine grundsatzpolitische<br />

Einstellung und sein Engagement für die Südtirolfrage bei, was ihn<br />

wiederholt mit verschiedenen Regierungen in Konflikt brachte. Somit<br />

ergibt eine Beschäftigung mit Reut-Nicolussi, der laut Leopold Steurer<br />

„1918 zweifellos anerkannteste und während der gesamten<br />

Zwischenkriegszeit [...] scharfsinnigste politische Kopf der Südtiroler<br />

Minderheit“ 2 war, auch Aufschlüsse über die unterschiedliche bzw.<br />

gleichbleibende Haltung verschiedener politischer Systeme in der<br />

Südtirolfrage. Reut-Nicolussi erlebte sieben davon (die österreichischungarische<br />

Monarchie, das vorfaschistische Italien, den Faschismus, die<br />

Erste Republik Österreich, den Ständestaat, den Nationalsozialismus,<br />

die französische Besatzung bzw. die Zweite Republik Österreich) und<br />

fünf Systemwechsel (1918/19, 1922, 1933/34, 1938, 1945).<br />

Die markante Persönlichkeit der Tiroler Zeitgeschichte spielte<br />

besonders in ihren Einschnitten, den Jahren 1918/19 und 1945/46, eine<br />

bedeutende Rolle. Die staatlichen Zäsuren der österreichischen<br />

Zeitgeschichte (1933/34, 1938, 1945, 1955) berührten Reuts südtirolpolitische<br />

Aktivitäten bzw. erfassten ihn zumindest als Mitlebenden. Grund<br />

genug, sich mit seiner Biographie und seinem Wirken zu befassen.<br />

Eduard Reut-Nicolussi wurde am 22. Juni 1888 in Trient geboren.<br />

Sein streng religiöser Vater Matthäus Nicolussi stammte aus ärmlichen<br />

Verhältnissen und war als in Innsbruck ausgebildeter Lehrer für<br />

Dieser Beitrag basiert v.a. auf dem Beitrag des Verfassers „Zum Umgang mit einem<br />

Tabu: Eduard Reut-Nicolussi, Gauleiter Franz Hofer und die Südtirolfrage 1939-1945,<br />

Festschrift für Johann Rainer zum 70. Geburtstag“, in: Tiroler Heimat 57 (1993),<br />

Innsbruck, 225-254. Es fehlt nach wie vor eine umfassende Biographie. Diesen Aspekt<br />

hielt auch schon J. Riedmann, Geschichte des Bundeslandes Tirol, Bd. 4/II, Bozen-Wien<br />

1988, 1406 fest; vgl. die kurzbiographischen Angaben im Munzinger Archiv, 21.6.1934,<br />

und dem Archiv für publizistische Arbeit (Internationales Biographisches Archiv),<br />

21.6.1934, 2565; vgl. auch zuletzt die ausführliche biographische Würdigung in:<br />

M. Gehler (Hrsg.), Verspielte Selbstbestimmung? Die Südtirolfrage 1945/46 in US-<br />

Geheimdienstberichten und österreichischen Akten. Eine Dokumentation (Schlern-Schriften<br />

302), Innsbruck 1996, 21-38.<br />

2 So die Einschätzung von L. Steurer, „Südtirol 1918-1945“, in: Handbuch zur Neueren<br />

Geschichte Tirols, Bd. 2, Zeitgeschichte, 1. Teil, Politische Geschichte, hrsg. v. A. Pelinka u. A.<br />

Maislinger, Innsbruck 1993, 179-311, hier 181; vgl. auch die Charakterisierung Reuts ebd.,<br />

214 f.

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