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EDUARD REUT-NICOLUSSI - Centro Documentazione Luserna

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Il deputato Eduard Reut Nicolussi 147<br />

- Die Provokation des Abg. Giunta<br />

Wie es bei Nicolussi der Fall war, wird er x-mal durch den faschistischen<br />

Abgeordneten Giunta unterbrochen, der Erwähnung verdient, da seine<br />

Stellung getreu jene der Regierung zum Ausdruck bringt: „Abg. Wilfan<br />

hat die Autonomien gefordert und besteht darauf, wie die Deutschen<br />

darauf bestehen. Die Autonomien sind der Mond ...! Lasst ab von den<br />

Autonomien, die faschistische Regierung wird sie euch nie gewähren!<br />

Wir, meine Herren Deutsche, Herren Slawen und auch Herren Italiener<br />

(so ist auch Degasperi mit einbezogen) haben an den Ostgrenzen zweihunderttausend<br />

Slawen, und wir haben unter dem Brenner zweihunderttausend<br />

Deutsche. Zwischen Italien und den Julischen Alpen wollen<br />

wir keine unzuverlässigen Stellen, auch keine Lücken“. Das ist ein<br />

klares Programm der Verfolgung und Entnationalisierung, das dann<br />

gegen Deutsche und Slowenen konsequent durchgezogen wird.<br />

AUS DEN GEHEIMARCHIVEN DES INNENMINISTERIUMS<br />

Bei meinen Recherchen in den Geheimarchiven des Innenministeriums<br />

entdeckte ich zu meiner Freude einige Dokumente und Berichte der<br />

faschistischen politischen Polizei aus der Zeit 1927/1928, die, wie ich<br />

glaube, noch nie veröffentlicht wurden und neues Licht auf einige entscheidende<br />

Momente des politischen Lebens von Reuth Nicolussi werfen.<br />

- Über Nicolussis Abkommen mit dem Antifaschismus und seine Flucht.<br />

Der erste Geheimbericht, datiert 28. Oktober 1927, trägt die<br />

Unterschrift des Abteilungsleiters der politischen Polizei.<br />

Er bietet wertvolle Hinweise auf Nicolussis Beziehung zum italienischen<br />

Antifaschismus und zu seiner „Flucht“ nach Österreich im<br />

Oktober 1927.<br />

Im Bericht heißt es, dass Nicolussis Ausreise auf bestimmte Ängste<br />

zurückzuführen war. So erfahren wir, dass ihm circa zwei Monate vorher<br />

das antifaschistische Aktionskomitee einen Emissär entsandt hatte,<br />

um zu erfahren, ob er zu einem politischen Abkommen mit den<br />

Antifaschisten für eine gemeinsame Aktion mit den Deutschen<br />

Südtirols bereit wäre. Die Geheimdienste müssen tatsächlich in das antifaschistische<br />

Komitee eingedrungen sein und Nicolussi eng beschattet<br />

haben, wenn sie genau wussten, dass „Nicolussi nach einigem Zögern

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