28.05.2013 Views

EDUARD REUT-NICOLUSSI - Centro Documentazione Luserna

EDUARD REUT-NICOLUSSI - Centro Documentazione Luserna

EDUARD REUT-NICOLUSSI - Centro Documentazione Luserna

SHOW MORE
SHOW LESS

You also want an ePaper? Increase the reach of your titles

YUMPU automatically turns print PDFs into web optimized ePapers that Google loves.

Una vita da politico per il Sudtirolo 113<br />

Figls“ hielt. Ähnlich sah es wohl auch Reut-Nicolussi, der mit<br />

Gschnitzer eng Fühlung hielt. Das Ziel von beiden war es, „mit allen<br />

Kräften die Bedingtheit dieses Abkommens [zu] erreichen“, d.h. Rom<br />

den Verzicht auf das alleinige Interpretationsrecht des gemeinsam<br />

unterzeichneten Textes abzuringen. So verstand man auch eine Rede<br />

Gschnitzers in Innsbruck, die in Italien Aufregung auslöste, in der er die<br />

Aufrechterhaltung der Volkstumsgrenze bei Salurn als Voraussetzung<br />

für die Staatsgrenze am Brenner bezeichnete. Er rechnete mit Reut<br />

weiterhin im Zuge des Entstehens überstaatlicher europäischer<br />

Organisationen mit neuen Entwicklungsmöglichkeiten für Südtirol,<br />

wobei unabdingbar blieb, „das [Südtiroler] Volkstum am Leben zu<br />

erhalten und die [italienische, Ergänzungen M.G.] Überfremdung zu<br />

verhindern“, während Italien anscheinend genau das Gegenteil wollte.<br />

Die BIB-Führung rekrutierte sich v.a. aus dem akademisch-intellektuellen<br />

Milieu. Universitätslehrer wie Reut-Nicolussi, Gschnitzer<br />

oder der Germanist Eugen Thurnher engagierten sich, katholische<br />

und freiheitliche Studentenverbindungen assistierten. Der BIB mit<br />

seinen österreichweit etwa 30.000 Mitgliedern war Ende der 1950er<br />

und Anfang der 1960er Jahre eine einflussreiche und populäre<br />

Interessenvertretung, der honorige und angesehene Repräsentanten<br />

des öffentlichen Lebens angehörten. Bundespolitiker warben für die<br />

Mitgliedschaft, so Bundeskanzler Julius Raab, Unterrichtsminister<br />

Heinrich Drimmel, aber auch Tirols neuer Landeshauptmann (1957-<br />

1963) Hans Tschiggfrey oder SPÖ-Nationalrat Rupert Zechtl. Der<br />

innenpolitische Einfluss des BIB auf die offizielle Südtirolpolitik war<br />

in der zweiten Hälfte der 1950er Jahre entsprechend hoch. Die<br />

Führungsmänner Franz Gschnitzer und Aloys Oberhammer gehörten<br />

den österreichischen Abordnungen bei den Konferenzen in<br />

Mailand, Klagenfurt und Zürich im Jahre 1961 an. Sie waren ebenso<br />

Mitglieder der Regierungsdelegation bei den Vereinten Nationen.<br />

Bei der Neugründung des AHB unter der Bezeichnung „Bergisel-<br />

Bund“ fungierte Reut als Wahlvorsitzender 120 . Die Entwicklung hin<br />

zur österreichischen Neutralität im Jahre 1955 verfolgte er nicht ohne<br />

Skepsis. In ihr sah er bemerkenswerterweise „einen tiefgehenden<br />

120 W. Wolf, Südtirol, 120.

Hooray! Your file is uploaded and ready to be published.

Saved successfully!

Ooh no, something went wrong!