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EDUARD REUT-NICOLUSSI - Centro Documentazione Luserna

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Il deputato Eduard Reut Nicolussi 135<br />

dem der neue Ministerpräsident Abg. Benito Mussolini sein Programm<br />

vorlegt. Nach dem Marsch auf Rom erteilt der König, der den Rücktritt<br />

der Regierung von Luigi Facta annimmt, mit einem Dekret vom<br />

31. Oktober den Auftrag, an Benito Mussolini, die neue Regierung zu<br />

bilden wie wir wissen.<br />

- Benito Mussolinis Programm<br />

Mussolini beginnt seine Rede so: „Mit dreihunderttausend jungen, voll<br />

bewaffneten Männern, die zu allem entschlossen sind und mir in fast<br />

mystischer Bereitschaft zu Befehl stehen, konnte ich all jene strafen, die<br />

den Faschismus diffamiert und in den Schmutz zu ziehen versucht<br />

haben“, worauf er die historischen Worte sprach: „Ich hätte aus diesem<br />

tauben, grauen Saal ein Übernachtungslager für Soldatenscharen<br />

machen können, ich hätte das Parlament verriegeln und eine Regierung<br />

ausschließlich aus Faschisten bilden können. Ich hätte können, habe es<br />

aber, zumindest für diesen ersten Moment, nicht gewollt“.<br />

Es war die bedrohliche Einleitung einer programmatischen Rede, die<br />

kurz und ebenso klar Härte, Machtstreben in der Außenpolitik und<br />

die Entschlossenheit äußerte, der Innenpolitik die (faschistische)<br />

Ordnung aufzuzwingen. Mussolini verlangt alle Vollmachten, droht<br />

den Gegnern „wir haben uns vorgenommen, in der Nation Disziplin<br />

einzuführen und wir werden es tun. Keiner der Gegner von gestern,<br />

heute, morgen soll sich der falschen Hoffnung hingeben, dass unsere<br />

Machtübernahme von kurzer Dauer sei“ (und damit hatte er<br />

Recht, wie der weitere Verlauf der Geschichte gezeigt hat).<br />

Mussolini sprach in seiner Rede das Problem der Minderheiten nicht<br />

an, doch seine repressive Politik war bereits konkret im Gange.<br />

- Turatis Wortmeldung<br />

In dieser Atmosphäre melden sich die Vertreter aller politischen<br />

Fraktionen zu Wort, wobei auch eine bedeutungsvolle Rede Turatis<br />

zu nennen ist. Er prangert an, dass „nach Vorstellung der Regierung,<br />

doch auch mit der Einwilligung durch die Stimme, die ihr in einigen<br />

Stunden abgeben werdet, das italienische Parlament aufgehört hat<br />

zu bestehen“.<br />

Seine Rede wird wiederholt und bedrohlich von den Faschisten und<br />

auch Mussolini unterbrochen, doch Turati spricht zu Ende, wobei er<br />

den Faschismus, seine Schwadronengewalt und seine Deckungen<br />

durch die Wirtschafts- und Herrschaftsmacht klar verurteilt.

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