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EDUARD REUT-NICOLUSSI - Centro Documentazione Luserna

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Una vita da politico per il Sudtirolo 33<br />

Kinder an der für deutschsprachige Beamte und Offiziere eingerichteten<br />

Staatsvolksschule in Trient tätig gewesen. Die Vorfahren entstammten<br />

dem Kreis der Nicolussi aus der deutschen Sprachinsel<br />

Lusern in Welschtirol am Rande der Sieben Gemeinden. Die Bindung<br />

zu Katholizismus und Deutschtum sollten Reuts zukünftiges Denken<br />

und Handeln prägen. Nach dem Besuch der deutschen Volksschule<br />

und des Staatsgymnasiums in Trient begann Eduard seine juristischen<br />

Studien an der Universität Innsbruck. Als Mitglied der katholischen<br />

CV-Verbindung Austria war er ein begeisterter Couleurstudent. 1911<br />

promovierte er nach Ablegung seines dritten Rigorosums zum Doktor<br />

der Rechts- und Staatswissenschaften 3 .<br />

Bis 1927 übte er den Rechtsanwaltsberuf in Bozen aus, mit einer<br />

wesentlichen Unterbrechung: Vom Januar 1915 bis Dezember 1918 diente<br />

er als Kriegsfreiwilliger bei den Kaiserjägern. Für seinen Einsatz am<br />

Col di Lana erhielt er nach einer schweren Verwundung am Oberarm die<br />

Goldene Tapferkeitsmedaille Signum Laudis. Im November 1918 wurde<br />

er aufgrund seiner guten Italienisch-Kenntnisse als Dolmetscher eingesetzt.<br />

Nach vierjährigem Kriegsdienst war er als Landsturmoberleutnant<br />

entlassen worden. Die Folgen des Waffenstillstandes von Villa Giusti in<br />

Padua waren für ihn enttäuschend 4 .<br />

Infolge der negativen Haltung Woodrow Wilsons zur Tiroler Frage<br />

im April 1919 5 schlossen sich verbitterte Patrioten – darunter auch Reut –<br />

am 7. Mai 1919 im „Bund Heimat“ 6 zusammen, der zur Entkräftung<br />

der Hinweise angeblicher „Anschlussgefahren“ auf die Selbständigkeitserklärung<br />

Tirols „als letztes Mittel drängte, um auf die Diktatoren<br />

in Paris einzuwirken“ 7 .<br />

Als Tiroler Landtagsabgeordneter und Vertreter Südtirols war Reut<br />

auch Mitglied der konstituierenden österreichischen Nationalversammlung,<br />

die den umstrittenen Vertrag von St. Germain lediglich unter<br />

3 M. Gehler, „Zum Umgang mit einem Tabu“, 225 f.<br />

4 E. Reut-Nicolussi, Tirol unterm Beil, München 1928, 7 f., 111.; vgl. zur kritischen<br />

Beurteilung der Einschätzung des Kriegsendes durch Reut: Steurer, „Südtirol“, in:<br />

Handbuch, 181.<br />

5 R. Schober, Die Tiroler Frage auf der Friedenskonferenz von Saint Germain (Schlern-Schriften<br />

Nr. 270), Innsbruck 1982, 98 f., 308, 573-578.<br />

6 K. Weiß, Das Südtirol-Problem in der Ersten Republik. Dargestellt an Österreichs Innen- und<br />

Außenpolitik im Jahre 1928, Wien-München 1989, 81 f.<br />

7 Reut, Tirol unterm Beil, 20 ff.; Vgl. auch G. Stourzh, Geschichte des Staatsvertrages 1945-<br />

1955. Österreichs Weg zur Neutralität, Graz-Wien-Köln 1985 3 (Nachdruck), 94 ff.

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