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EDUARD REUT-NICOLUSSI - Centro Documentazione Luserna

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Una vita da politico per il Sudtirolo 89<br />

die Straße, solidarisierten sich mit dem kollektiven Wunsch der<br />

Südtiroler nach Rückkehr und begaben sich zum Andreas-Hofer-<br />

Denkmal auf den Berg Isel, dem zentralen Kampfschauplatz von 1809,<br />

um dort ihrer Fassungslosigkeit, Enttäuschung und Wut gegen die<br />

„Siegerwillkür“ mit Sprechchören und Gesängen freien Lauf zu lassen.<br />

Nicht nur gegen die Großmächte richtete sich ihr Unmut. Reut gehörte<br />

zu den Mitorganisatoren des Generalstreiks. Er wurde in weiterer Folge<br />

auch von den Franzosen kurzzeitig observiert, festgehalten und einvernommen.<br />

Im Zuge des Generalstreiks vom 2. Mai 1946 in Tirol als Reaktion<br />

auf den negativen Entscheid der Siegermächte in der Südtirolfrage<br />

wurde neben anderen als Rädelsführer angesehenen Personen auch<br />

Reut überwacht 78 . Seine Telefongespräche wurden abgehört. Erneut<br />

war er zum Gegenstand behördlicher Beobachtung geworden 79 .<br />

Den Vertretern der Landesstelle für Südtirol wurde am 3. und<br />

4. Mai 1946 eine Aussprache mit der Bundesregierung in Wien gewährt.<br />

Es gab mehrere Besprechungen mit Gruber. Reut sah die Südtirolfrage<br />

„noch lange nicht zu unseren Ungunsten entschieden“ und setzte seine<br />

Hoffnungen und Bemühungen auf die Pariser Friedenskonferenz 80 . Dies<br />

bestätigt ein Schreiben an seinen Vertrauensmann und Südtirolaktivisten<br />

in den USA, Otto Hecht, vom 10. Mai, worin es hieß: „Dass uns die<br />

Pariser Entscheidung zuerst einen leichten Schock versetzt hat, können<br />

Sie sich vorstellen. Sie kam zu unerwartet. Trotzdem werden wir unsere<br />

Bemühungen um eine gerechte Lösung der Tiroler Frage mit umso<br />

größerem Eifer fortsetzen, als wir doch allen Grund zur Annahme<br />

haben, dass es sich hierbei nicht um eine endgültige Stellungnahme<br />

handeln kann. Diese Überzeugung habe ich bei meinen kürzlichen<br />

Jahre später. Ein Bild-Dokument aus schwerer Zeit mit 65 Photos und Zeichnungen, hg. v.<br />

Stadtmagistrat der Landeshauptstadt Innsbruck [1945], 15.<br />

78 Vgl. K. Eisterer, Französische Besatzungspolitik in Tirol und Vorarlberg. Aspekte der sozialen,<br />

politischen und ökonomischen Entwicklung 1945/46, phil. Diss. Innsbruck 1990, 506 f.; inzwischen<br />

publiziert: ders., Französische Besatzungspolitik. Tirol und Vorarlberg 1945/46<br />

(Innsbrucker Forschungen zur Zeitgeschichte 9), Innsbruck 1992.<br />

79 Interview mit Frau Dr. Inge Lehne am 1.10.1992 (Tonbandaufzeichnung im Besitze des<br />

Verfassers).<br />

80 TLA, Landesstelle für Südtirol, Fasz. 1, Pos. 2, Diplomaten arbeiten an der Südtiroler<br />

Frage! (Wiener Eindrücke von Dr. E. Reut- Nicolussi) Nicht veröffentlicht, Nr. 584, Folio<br />

1731-1734. Gruber wurde darin namentlich nicht erwähnt.<br />

81 TLA, Landesstelle, Fasz. 1, Pos. 3, Schreiben Reut an DDr. Otto Hecht, 10.5.1946,<br />

Nr. 167, Folio 185 und Rückseite.

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