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IBM System Storage-Kompendium

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<strong>IBM</strong> RAMAC 350-Plattenstapel<br />

Damals gab es noch keine Zugriffskämme, sondern nur einen<br />

Zugriffsarm, der in die Zwischenräume des Plattenstapels<br />

mit einer Seilzugmechanik hineingesteuert wurde. Die exakte<br />

Positionierung erfolgte mit Zahnstange und Klinke und wurde<br />

per Pressluft elektronisch gesteuert. Die Köpfe schwebten<br />

über der Platte in einem Abstand von 800 Micro­Inches. 1958<br />

wurde mit der Ankündigung des Modells 2 die Möglichkeit<br />

geschaffen, die doppelte Kapazität abzubilden (10 MB). Bei<br />

diesem Modell wurden zwei Zugriffsstationen eingesetzt, sodass<br />

eine Station schreiben oder lesen und die zweite gleichzeitig<br />

suchen konnte, um für die Verarbeitung des nächsten<br />

Satzes die Positionierung des Schreib­/Lesekopfes vorzubereiten.<br />

<strong>IBM</strong> RAMAC 350 Platte mit zwei Zugriffsstationen <strong>IBM</strong> RAMAC 350 Einheit<br />

Verkaufstechnisch wurde bereits damals mit der RAMAC<br />

derselbe Marketing­Ansatz gewählt, den man auch heute<br />

noch, nur in anderen Größenordnungen, vorfindet. Wie macht<br />

man dem Käufer und Benutzer klar, was 5 MB sind? 5 MB<br />

lagen damals über jeder normalen Vorstellungskraft. Deshalb<br />

wurden in den meisten Spezifikationsunterlagen 5 MB so definiert,<br />

dass das 60.000 – 80.000 Lochkarten entspreche,<br />

oder 2.000 Feet Bandlänge (die Bänder gab es ja bereits<br />

4 Jahre früher) oder 940 Seiten mit bedrucktem Papier.<br />

Neben dem RAMAC­Plattenstapel und der dazugehörigen<br />

Zugriffsstation enthielt die Einheit 350 eine elektronische<br />

und pneumatische Kontrolle für die Zugriffsstation und einen<br />

Luftkompressor. Die Schmierung der Plattenlager wurde durch<br />

eine Öl­Dunst­Schmierung durchgeführt.<br />

Die Einheit 350 hatte eine Länge von 152,4 cm (60 Inches),<br />

eine Höhe von 172,72 cm (68 Inches) und eine Tiefe von<br />

73,66 cm (29 Inches) und wog etwa eine Tonne.<br />

Das Gesamtsystem, bestehend aus Rechner, Platteneinheit,<br />

Kartenleser, Kartenstanzer, Drucker und Konsoleneinheit,<br />

kostete 185.000 Dollar und wurde auch unter Leasing zu<br />

einer monatlichen Rate von 3.200 Dollar angeboten. In dem<br />

Zeitraum von 1956 bis 1960 wurden weltweit 1.500 <strong>System</strong>e<br />

installiert. 1960 erfolgte dann die Zurückziehung aller Modelle<br />

vom Vertrieb und 1961 die Einstellung der Produktion.<br />

1952 – 1961 1962 – 1974 1975 – 1993 1994 – 1998 1999 – 2005 2006 – 2010 Software Anhang<br />

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