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Mit 40MB/sDatenrate und unglaublich schnellen Spul und<br />
FastSearchZeiten entpuppte sich das <strong>IBM</strong> 3592Laufwerk<br />
in dieser Zeit als das schnellste und zuverlässigste Laufwerk<br />
auf dem Weltmarkt. Eine weitere Besonderheit der Jaguar<br />
Technologie sind neue, funktionale Möglichkeiten, die sich<br />
aufgrund der 3592Beschichtung implementieren ließen, weil<br />
ein 3592Medium keine Limitierungen in der Benutzerhäufigkeit<br />
hat. Mit der Funktion ‘Virtual Back Hitch’ können viele<br />
RücksetzZeiten beim File Retrieval und alle Start/Stopp<br />
Positionierungszeiten bei einzelnen FileTransfers, die nicht<br />
sequenziell verarbeitet werden können, auf breiter Basis eliminiert<br />
werden.<br />
Klassisch arbeitet ein Laufwerk so, dass immer über den Puf<br />
ferspeicher auf Band geschrieben wird. Das Laufwerk bekommt<br />
also Daten in den Pufferspeicher und über den sogenannten<br />
FlushBufferBefehl die Instruktion, die bisher erhaltenen<br />
Daten auf Band rauszuschreiben. Ist dies geschehen, wird<br />
der FlushBufferBefehl als Tapemark in der Spur hinterlegt.<br />
Sind keine zu schreibenden Daten mehr vorhanden, stoppt<br />
das Laufwerk. Kommt wieder etwas in den Pufferspeicher<br />
mit dem entsprechenden FlushBufferBefehl, kann der Befehl<br />
nicht sofort ausgeführt werden, weil das Laufwerk ja gestoppt<br />
hat. Das Laufwerk muss jetzt zurücksetzen, um an dem Tapemark,<br />
der zuletzt geschrieben wurde, in der Streaminggeschwindigkeit<br />
zu sein, in der der FlushBufferBefehl durchgeführt<br />
werden kann. Dieses Zurücksetzen wird als Backhitch<br />
bezeichnet. Ein Backhitch ist also nichts ‘Gutes’, da er Zeit<br />
benötigt und das Band zusätzlich (vor allem im Außenbereich)<br />
stresst. Mit Virtual Backhitch werden in der 3592 solche Positionierungsvorgänge<br />
auf den minimalsten Level eingegrenzt!<br />
Wie funktioniert nun Virtual Backhitch: Stellt die Control Unit<br />
aufgrund der Pufferspeicherauslastung fest, dass nicht mehr<br />
im Streamingmodus gearbeitet werden kann, schreibt das<br />
Laufwerk in die momentane Spur eine sogenannte RABF<br />
Marke. RABF steht für Recursive Accumulative Backhitchless<br />
Flush. Die RABFMarke verweist einfach in ein Spurset, das<br />
vor einem liegt und eigentlich zum Schreiben noch gar nicht<br />
vorgesehen ist. In diesem neuen Spurset streamt das Laufwerk<br />
einfach weiter, d. h., tröpfelt etwas in den Pufferspeicher<br />
rein, wird zeitgleich eine Kopie auf Band in dem Spurset<br />
erzeugt, das noch nicht zum Schreiben vorgesehen ist. Da<br />
einfach weitergestreamt wird, unabhängig davon, ob Daten<br />
kommen oder nicht, können natürlich regelrechte ‘Löcher’<br />
zwischen den tatsächlich weggeschriebenen Daten entstehen.<br />
Den ganzen Vorgang könnte man auch als ‘Nonvolatile<br />
Caching auf Tape’ bezeichnen, da parallel auf Band und in<br />
den Pufferspeicher geschrieben wird. Das Band stellt den<br />
stromunabhängigen NVSSchreibspeicher dar und der Pufferspeicher<br />
den Cache. Geht der Cache aus irgendwelchen<br />
Gründen kaputt, kann jedes Laufwerk trotzdem die auf Band<br />
geschriebenen Daten verarbeiten, da der Hinweis auf das<br />
Spurset über die RABFMarke sichergestellt ist.<br />
Ist der Pufferspeicher nun zu 50 % voll oder kommt das<br />
Lauf werk ans Bandende, dreht das Laufwerk um und<br />
schreibt zurück. Ist der Pufferspeicher voll, wird der<br />
gesamte Pufferspeicher nun sequenziell in das richtige<br />
Datenspurset herausgeschrieben. Danach wird der Verweis<br />
der RABFMarke aufgelöst, so, als ob nichts geschehen<br />
wäre. Virtual Backhitch oder Nonvolatile Caching auf Tape<br />
ist eine geniale TapeFunktionalität, weil Repositionierungszeiten<br />
eingespart werden und zusätzlicher Bandstress vermieden<br />
wird.<br />
Das 3592-Laufwerk selbst hat noch nie dagewesene<br />
Schock- und Vibrationseigenschaften und kann selbst bei<br />
hohen Erschütterungen noch sauber schreiben und lesen.<br />
Dies wurde durch eine selbstkalibrierende Aufhängung des<br />
Laufwerks im Gehäuse realisiert.<br />
1952 – 1961 1962 – 1974 1975 – 1993 1994 – 1998 1999 – 2005 2006 – 2010 Software Anhang<br />
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