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IBM System Storage-Kompendium

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Das Prinzip, den VTS (Virtual Tape Server) direkt in das 3494<br />

Bandarchiv zu integrieren, erwies sich als äußerst ungünstig.<br />

Zudem war die Durchsatzstärke der damaligen B16 sehr<br />

klein und erreichte nur 6­8 MB/s, weil ohne Kompression<br />

gearbeitet wurde. Deshalb kündigte die <strong>IBM</strong> bereits ein Jahr<br />

später, im Juni 1998, mit einer Verfügbarkeit im August 1998,<br />

ein neues externes Modell B18 an, das als separate Einheit<br />

neben der 3494 Library betrieben werden konnte. Diese neue<br />

Einheit bot Kompression an, die direkt in den Host­Adaptern,<br />

damals auf ESCON­Basis, durchgeführt wurde. Das hatte den<br />

Vorteil, dass alle Daten im Plattenpuffer bereits komprimiert<br />

waren und der Nutzgrad im Plattenpuffer durchschnittlich<br />

um Faktor 3 vergrößert wurde. Durch den Einsatz von SSA­<br />

Laufwerken mit 9 und 18 GB Kapazität wurde die Plattenpuffergröße<br />

auf 288 GB und 576 GB gesteigert. Später wurden<br />

mit 36­GB­SSA­Files Plattenpuffer von bis zu 5,2 TB (nutzbar)<br />

möglich. Dadurch wurde die Verweilzeit der Volumes im<br />

Plattenpuffer um ein Vielfaches vergrößert und Recalls direkt<br />

vom Plattenpuffer als virtuelle Mounts in Plattengeschwindigkeit<br />

durchgeführt. Die damaligen B18­Einheiten erreichten, je<br />

nach Ausbaustufe, Durchsatzmöglichkeiten von 30 bis 40 MB/s.<br />

Viele andere Firmen sprangen sehr schnell auf diesen Geschäftszug<br />

auf und es wurde eine ganze Reihe von Bandvirtualisierungslösungen,<br />

HW­basierend, aber auch reine<br />

SW­Stacking­Lösungen auf dem Markt verfügbar. Viele verschwanden<br />

aber wieder sehr schnell vom Markt.<br />

Das Modell B18 wurde in den Folgejahren funktional erweitert.<br />

Import­/Export­Möglichkeiten von logischen Volumes waren<br />

möglich. Mit der Einführung von Folgemodellen im August<br />

2001, der Modelle B10 und B20, wurden neben den ESCON­<br />

Anschlüssen auch FICON­Anschlüsse verfügbar und eine<br />

große Palette von neuen Funktionen kam zum Einsatz, die<br />

<strong>IBM</strong> Virtual Tape Server VTS, 1997: Modell B16, 1998: Modell B18,<br />

2001: Modell B10 und B20<br />

auch noch für das alte Modell B18 in eingeschränkter Form<br />

zur Verfügung stand.<br />

Diese neuen Erweiterungen, als ‘Advanced Function’ bezeich­<br />

net, erlaubten über ein APM (Advanced Policy Manage-<br />

ment) neue Funktionalitäten am <strong>IBM</strong> VTS. Sie sind bis heute<br />

aktiv im Einsatz und bilden die Verzahnung mit SMS<br />

(<strong>System</strong> Managed <strong>Storage</strong>) als integralem Bestandteil des<br />

z/OS­Betriebssystems.<br />

Die Funktionalität ‘Logical Volume Pool Assignment’ bietet<br />

die Möglichkeit, logische Volumes einzeln pro Nummernkreis<br />

in unterschiedlichen physischen Kassetten­Pools zu verwalten.<br />

Damit wurde der <strong>IBM</strong> VTS mandantenfähig. Mit ‘Selective<br />

Dual Copy’ können zwei Kopien eines logischen Volumes in<br />

zwei unterschiedlichen physischen Kassettenpools erzeugt<br />

werden. Die Funktion ‘Peer to Peer Copy Control’ adressiert<br />

einen PtP­VTS­Komplex und erlaubt die Steuerung, welche<br />

logischen Volumes in einem PtP­Komplex im Immediate Copy<br />

Mode und welche logischen Volumes im Deferred Copy Mode<br />

gespiegelt werden.<br />

Mit ‘Tape Volume Cache Management’ (diese Funktion war<br />

bereits vorher verfügbar, allerdings Host­gesteuert) können<br />

logische Volumes einer Cache Management Preference Group<br />

zugeordnet werden. Es stehen zwei Preference Groups zur<br />

Verfügung. Die Preference Group steuert, wie die logischen<br />

Volumes im Plattenpuffer behandelt werden.<br />

Die wohl wichtigste Einführung im August 2000 war aber das<br />

Prinzip der Spiegelung von ganzen VTS-<strong>System</strong>en, die<br />

auch heute noch als Peer to Peer VTS bezeichnet wird und<br />

sich im Markt, vor allem bei Banken und Versicherungskunden,<br />

schnell durchsetzte. Dabei bietet ein Peer­to­Peer­VTS­Komplex<br />

synchrone Spiegelmöglichkeit und eine asynchrone<br />

Spiegelung an. Über eine weitere Funktion, die 2004 eingeführt<br />

wurde (Selective Peer to Peer Copy), können auch<br />

einzelne Volumes oder ganze <strong>Storage</strong>­Gruppen sowohl<br />

gespiegelt als auch ungespiegelt in einem VTS­Peer­to­<br />

Peer­Spiegelkomplex verwaltet werden.<br />

Die VTS­Geschichte, die 1997 begann, war für die <strong>IBM</strong> vor<br />

allem im Mainframe­Umfeld eine einzigartige Erfolgsgeschichte<br />

und <strong>IBM</strong> entschloss sich, diese Erfolgsgeschichte mit neuen<br />

<strong>System</strong>en und neuen Funktionalitäten über die folgenden<br />

Jahre fortzusetzen.<br />

1952 – 1961 1962 – 1974 1975 – 1993 1994 – 1998 1999 – 2005 2006 – 2010 Software Anhang<br />

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