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Diese Technologie nennt sich AFC (AntiFerromagnetically<br />
Coupled) oder, von den <strong>IBM</strong> Forschern in Almaden geprägt,<br />
„Pixie Dust“. AFCMedien bestehen aus drei Schichten.<br />
Zwischen zwei magnetischen Lagen, die aus einer komplexen<br />
KobaltPlatinChromBorLegierung bestehen, befindet<br />
sich eine nur drei Atomlagen (6 Angström) dicke Schicht<br />
aus dem nichtmagnetischen Metall Ruthenium. Bei<br />
genau dieser Dicke sorgt die RutheniumSchicht dafür, dass<br />
die Magnetisierungsausrichtungen der beiden anderen<br />
magnetischen Schichten antiparallel gekoppelt sind. Das<br />
heißt, die untere magnetische Schicht ist stets andersherum<br />
magnetisiert als die obere Schicht. Dies führt zu einer<br />
enormen Stabilisierung der beiden Bits und lässt erheblich<br />
höhere Schreibdichten (bis zu 100 Gigabits pro<br />
Quadratzoll und mehr – ca.15–20 Milliarden Bits auf<br />
dem Quadratzentimeter) bei wesentlich höheren<br />
Drehgeschwindig keiten und Datenraten zu. Wegen der<br />
wundersamen Wirkung der RutheniumSchicht tauften<br />
die <strong>IBM</strong> Forscher in Almaden diese neue Technik „Pixie<br />
Dust“, also Feenstaub, angelehnt an Peter Pans Märchen.<br />
Ein weiterer Vorteil liegt in der Tatsache, dass mit der heu<br />
tigen MRSchreib/Lesekopftechnologie weitergearbeitet<br />
werden kann. Die Miniaturisierung dieser Köpfe ist heute<br />
bereits so weit, dass Schreib/Lesespaltbreiten von<br />
1– 2 Nanometer als Laborversionen ermöglicht werden.<br />
Dies stellt ein weiteres Potenzial dar, die Aufzeichnungsdichte<br />
voranzutreiben.<br />
Die Plattenaufzeichnungstechnologien werden sicherlich mit<br />
der neuen AFCTechnik in kapazitive Bereiche von über 1 TB<br />
in den Jahren 2010–2011 gehen können.<br />
Wegen der Hitzeentwicklung in den Laufwerken muss man<br />
sich immer mehr über das Packaging, im Speziellen die<br />
Kühlung dieser Platten Gedanken machen. Wassergekühlte<br />
Racks könnten eine Alternative darstellen. In der Entwicklung<br />
befinden sich auch Möglichkeiten einer „Alttechnologie“, wie<br />
sie bei den 3380 Platten eingesetzt wurde, allerdings in entsprechend<br />
miniaturisierter Form. Dabei wird mit zwei Köpfen<br />
auf dem Arm gearbeitet, der eine kontrolliert den Innenbereich<br />
der Platte, der andere den Außenbereich. Dies ist eine<br />
Möglichkeit, die Mehrkapazität unter dem Aktuator leistungsmäßig<br />
auszugleichen, ohne die Drehgeschwindigkeit des<br />
Plattenstapels massiv erhöhen zu müssen. Es bestehen also<br />
Möglichkeiten, die Kapazitäten in den nächsten Jahren voranzutreiben.<br />
Im Jahr 2003 gründeten <strong>IBM</strong> und Hitachi eine gemeinsame<br />
Entwicklungs- und Fertigungs-Allianz für Plattenlaufwerke.<br />
In dieser Allianz ist <strong>IBM</strong> für die Weiterentwicklung der Plattentechnologie<br />
zuständig und Hitachi für die Massenproduktion.<br />
Diese Allianz hat sich bis heute bewährt und es ist davon<br />
auszugehen, dass sie noch viele Jahre Bestand haben wird<br />
und auf andere technologische Bereiche ausgedehnt wird.<br />
Inzwischen ist Hitachi der drittgrößte Plattenlieferant weltweit.<br />
Das zweitgrößte Produktionsvolumen wird durch Western<br />
Digital abgedeckt. Der größte ist nach wie vor die Firma<br />
Seagate, die etwa 40 % des weltweiten Gesamtvolumens<br />
produziert. Heute, im Jahr 2010, werden zwei Formfaktoren<br />
produziert: 2,5Zoll und 3,5ZollLaufwerke.<br />
Spätestens innerhalb der nächsten zwei Jahre – da sind<br />
sich alle Plattenhersteller einig – wird generell nur noch mit<br />
einem Formfaktor gearbeitet werden, weil sich kein Hersteller<br />
bei Preisverfällen von etwa 40 % pro Jahr die Fertigung<br />
von zwei unterschiedlichen Formfaktoren leisten kann. Die<br />
3,5ZollLaufwerke, die bisher vor allem in Plattensubsystem<br />
Architekturen eingebaut sind, werden durch 2,5ZollLaufwerke<br />
ersetzt.<br />
Voraussetzung für diese Strategie ist die Produktion von<br />
leis tungsstarken 2,5ZollLaufwerken. Es kristallisiert sich<br />
heraus, dass dann innerhalb der 2,5ZollBauweise drei<br />
unterschiedliche Techniken eingesetzt werden: die AFC-<br />
Technik, eine neue Technik mit Perpendicular Recording<br />
und IDEPlatten, die als ATA, SATA oder FATAPlatten<br />
bekannt sind. Diese Vorgehensweise macht die Welt einfacher.<br />
Nur noch ein Formfaktor, das bedeutet:<br />
AFC als hochpreisiges Hochleistungslaufwerk mit extremer<br />
Zuverlässigkeit, Laufwerke mit Perpendicular Recording als<br />
mittelpreisiges Laufwerk mit guter Leistung und vergleichbarer<br />
Zuverlässigkeit wie AFC und die billigen SATA/FATAPlatten,<br />
die vom Aufbau her IDEPlatten entsprechen.<br />
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