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IBM System Storage-Kompendium

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224<br />

Technologie-Anhang<br />

Wie schwebte der S/L­Kopf wirklich?<br />

Der Kopf befindet sich im nicht aktivierten Zustand in eingefahrener<br />

Position durch Federkraft (siehe Abbildung 350/355<br />

S/L­Kopfgehäuse, F links und rechts). In dieser Position hat<br />

der Kopf einen beträchtlichen Abstand zu den Plattenoberflächen.<br />

Wird das Ladeventil aktiviert, strömt Druckluft (siehe<br />

Bild „DL“) in die drei Zylinderräume der Kolben K. Dadurch<br />

wird der Kopf nach unten hin zur Plattenoberfläche (Speicheroberfläche)<br />

bewegt. Die gesteuerte Druckluft tritt<br />

gleichzeitig aus sechs im Sechseck angeordneten (im Bild<br />

nur vier sichtbar), mit nur 0,1 mm Durchmesser großen Bohrungen<br />

aus. Dadurch lässt sich der Kopf nicht tiefer drücken,<br />

weil das Luftpolster unter den sechs Löchern sich nur<br />

auf eine Höhe von 0,02 mm bringen lässt (konstruktionsbedingt).<br />

Dieser Schwebezustand des Kopfes in dieser Höhe<br />

wird kontinuierlich beibehalten, auch wenn geringfügige<br />

Schwankungen der Platten bei einem Durchmesser von 24 Zoll<br />

(ca. 60 cm) im äußeren Bereich stattfinden (Bernoullisches<br />

Gesetz). Damit ist der S/L­Kopf bereit zu lesen oder zu<br />

schreiben.<br />

Die Solenoide (siehe Abbildung „RAMAC 350 Zugriffsmechanismus“<br />

kleines Bild links, 5 Stück) steuern per Pressluft<br />

das Arretieren und Lösen des Wagenverriegelungsbolzens<br />

bei der Vertikalpositionierung und per Pressluft die Armverriegelungsklinke<br />

auf der Präzisionszahnstange bei der Hori­<br />

zontalpositionierung. Sie steuern ebenso die Druckluftzufuhr<br />

zum 350/355 Kopfgehäuse, um das Ausfahren der Köpfe<br />

auf Schwebedistanz zur Platte durchzuführen. Solenoide<br />

sind röhrenförmige zylindrische Metallspulen, die bei Stromdurchfluss<br />

wie ein Stabmagnet wirken. Im Falle der RAMAC<br />

350/355 arbeiten Solenoide als schnelle Nadelventile für<br />

Pressluft, die per Magnetfeld geöffnet werden und per<br />

Federkraft geschlossen werden.<br />

Hinweis: Es gibt oft Irritationen, ob der RAMAC 350 Plattenstapel<br />

50, 51 oder 52 Platten hatte! Bei der RAMAC 350<br />

wurden 50 Platten, also 100 Plattenoberflächen zur Aufzeichnung<br />

verwendet. Der Stapel selbst umfasste 51 Platten.<br />

Dabei wurden die beiden Außenoberflächen der beiden<br />

äußeren Platten (ganz oben und ganz unten) nicht für die<br />

Aufzeichnung verwendet. Bei der RAMAC 355, die ein Jahr<br />

später, 1957, auf den Markt kam, umfasste der Plattenstapel<br />

52 Platten, 50 für die Aufzeichnung. Die Außenplatten<br />

dienten nur zur Stabilisierung und zum Schutz für die innen<br />

liegenden 50 Platten, die zur Aufzeichnung dienten.<br />

Der druckluftgesteuerte Schwebekopf lernte erst 1961 das<br />

Fliegen und wurde mit dem Produkt <strong>IBM</strong> 1301 eingeführt<br />

(siehe auch unter <strong>IBM</strong> 1301). Dabei wurden im Außenbereich<br />

der Platten „Landebahnen“ eingeführt und der Kopf<br />

wurde so aerodynamisch gestaltet, dass er bei einer<br />

Umdrehung von knapp 1.800 Umdrehungen pro Minute<br />

seine Flughöhe erreichte, die damals bei 0,0635 mm lag.<br />

1952 – 1961 1962 – 1974 1975 – 1993 1994 – 1998 1999 – 2005 2006 – 2010 Software Anhang

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