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IBM System Storage-Kompendium

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enutzten Bestände unter manueller Verwaltung zuverlässig<br />

zu sichern und zu archivieren. Um diese Aufgabe zu lösen<br />

und um kostengünstigeres Speichern von Daten unter <strong>System</strong>kontrolle<br />

zu ermöglichen, führte <strong>IBM</strong> neue Hardware und<br />

Software ein.<br />

Der Massenspeicher MSS (Mass <strong>Storage</strong> <strong>System</strong>) <strong>IBM</strong><br />

3850 bildete auf zwei speziellen zylinderförmigen<br />

Magnetband patronen den Inhalt eines Datenträgers des<br />

Magnetplattenspeichers <strong>IBM</strong> 3330 ab. Man kann ihn als<br />

ersten virtuellen ‘Plattenspeicher’ bezeichnen, der gleichzeitig<br />

ein automa tisches Bandarchiv darstellte. Alle aktiven<br />

Patronen lagerten in einem Schrank mit einander gegenüberliegenden<br />

Regalen in wabenförmigen Zellen. Bei Anforderung<br />

durch die Programme bewegte eine sinnreiche Konstruktion<br />

einen sogenannten Picker automatisch zur richtigen<br />

Patrone. Der Picker hielt den Datenträger im Gegensatz zu<br />

späteren mechanischen Greifern elektromagnetisch fest und<br />

brachte ihn zu einer Schreib­/Lesestation, von der die<br />

gewünschten Daten zum Verarbeiten auf bestimmte<br />

Magnetplattenlaufwerke (Staging Devices) übertragen wurden<br />

oder umgekehrt. Nach Ablauf der Operation brachte<br />

die gleiche Vorrichtung die Patronen an ihren Lagerort<br />

zurück. Der Bediener war nur noch mit den Patronen befasst,<br />

die der Massenspeicher nach Programmvorgaben über<br />

entsprechende Stationen aussteuerte oder die er von außen<br />

anforderte. Der Massenspeicher konnte bis zu 236 GB im<br />

Zugriff der Prozessoren halten. Die technische Entwicklung<br />

der Magnetspeicher – Platte, Band – ließ keinen sinnvollen<br />

Nachfolger zu, während die zugehörige Software bis heute,<br />

im Jahr 2006, hochaktuell blieb.<br />

<strong>IBM</strong> Mass <strong>Storage</strong> <strong>System</strong> 3850 mit ‘Honeycomb Racks’ 1974<br />

<strong>IBM</strong> MSS 3850 im Rechenzentrum im Hintergrund rechts<br />

ILM, Information Lifecycle Management, das heute in<br />

aller Munde ist, wurde bereits intensiv im Jahr 1974 gelebt!<br />

Der HSM (Hierarchical <strong>Storage</strong> Manager) als Verwalter der<br />

Speicherhierarchie war damals ein Programm, das zunächst<br />

in Verbindung mit dem Massenspeicher die ihm unterstellten<br />

Dateien gemäß vorgegebener Steuerungskriterien automatisch<br />

sicherte und im Bedarfsfall wiederherstellte. Eine weitere<br />

damals bereits verfügbare Funktion war das Verlagern von<br />

Dateien vom teuren Plattenspeicherplatz auf billigere Speicher<br />

(ursprünglich auf den MSS) während der Zeiten, in denen<br />

sie nicht benötigt wurden. Um den Speicherplatz optimal zu<br />

nutzen, konnte der HSM zu archivierende Dateien komprimieren,<br />

indem er leere Bereiche auf den Datenträgern ausließ,<br />

und er konnte darüber hinaus Daten mithilfe binärarithmetischer<br />

Verfahren verdichten (Compression, Compaction).<br />

Zum Verarbeiten stellte er den ursprünglichen Zustand der<br />

betreffenden Datei wieder her.<br />

An unterschiedlichste Konfigurationen mit unterschiedlichen<br />

externen Speichern angepasst, blieb der HSM fester Bestandteil<br />

späterer Pakete von Dienstleistungsprogrammen für den<br />

Bereich externer Speicher, z. B. der <strong>IBM</strong> DF­Produkte (Data<br />

Facility), die den systemverwalteten Speicher zum Ziel hatten.<br />

So wurden die DF­Produkte als Programmprodukte im Mainframe­Umfeld,<br />

beginnend mit DFP, 1989 eingeführt. Kurz<br />

darauf folgte der DFDSS und der DFHSM, die dann alle unter<br />

dem Programmpaket DFSMS (Data Facility <strong>System</strong> Managed<br />

<strong>Storage</strong>) 1992 zusammengefasst wurden und ein Jahr später<br />

komplett ins MVS­Betriebssystem integriert wurden. HSM<br />

spielt unter unterschiedlichen Bezeichnungen bis heute eine<br />

ganz maßgebliche Rolle.<br />

1952 – 1961 1962 – 1974 1975 – 1993 1994 – 1998 1999 – 2005 2006 – 2010 Software Anhang<br />

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