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IBM System Storage-Kompendium

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46<br />

1994 bis 1998<br />

Die Epoche der RAID-<strong>System</strong>e<br />

Linear Tape Open LTO Ultrium<br />

In der ersten Hälfte der 90er-Jahre hatte sich im<br />

Open­<strong>System</strong>s­Umfeld vor allem im Mittelstandsbereich und<br />

bei kleineren Betrieben eine Tape-Technologie durchgesetzt,<br />

die diesen Markt beherrschte: DLT (Digital Linear Tape), eine<br />

günstige Alternative zur High­End­½­Zoll­Technologie, die für<br />

kleine Unternehmen bezahlbar war und bis Mitte 1995 eine<br />

Marktdurchdringung von 90 % hatte. DLT­Hersteller und ­Anbieter<br />

war Quantum. Der kleinere Teil des Marktes ging an<br />

Helical­Scan­basierende Technologien und die QIC(Quarter<br />

Inch Cartridge)­ und Mini­QIC­Technologien.<br />

Mit dem Zusammenschluss der Firmen <strong>IBM</strong>, HP und Sea-<br />

gate in einem neuen Tape­Entwicklungsgremium, dem<br />

sogenannten LTO(Linear Tape Open)­Gremium, wurde eine<br />

Initiative gestartet, dem dominierenden umd marktbeherrschenden<br />

DLT von Quantum eine Alternative entgegenzusetzen.<br />

Das LTO­Entwicklungsgremium fing 1996 mit seiner<br />

Arbeit an.<br />

Die Spezifikationen von LTO wurden von 1997 bis 1999 ent­<br />

wickelt, um als erster Bandtechnologie-Standard auf den<br />

Markt zu kommen und den damals herrschenden Wildwuchs<br />

an unterschiedlichen Technologien und Medien zu stoppen.<br />

LTO ist sowohl von der Technologie als auch vom Medium<br />

ein offizieller ISO­Standard, der es erlaubt, LTO­Medien, unabhängig<br />

von welchem Hersteller, auf jedem LTO­Laufwerk,<br />

auch unabhängig von welchem Hersteller, zu verarbeiten.<br />

Heute haben über 30 Firmen die Fertigungslizenzen von LTO<br />

erworben. Hinzu kommen zusätzlich die OEM­Abkommen, die<br />

die Entwicklungsfirmen <strong>IBM</strong>, HP und Seagate eingegangen<br />

waren. LTO hatte also eine große Chance, sich langfristig<br />

gegenüber DLT auf dem Markt durchzusetzen.<br />

LTO1 Laufwerk mit LTO1 Ultrium Kassette<br />

Wenn man heute, 2010, die Marktanteile betrachtet, ging<br />

diese Rechnung auf. DLT ist heute nahezu vom Markt verschwunden.<br />

Als die LTO Group 1997 anfing, die Spezifikationen für die<br />

Standardisierung zu entwickeln, hatte sie zuerst alle vorhandenen<br />

Bandtechnologien auf ihre Plus­ und Minus­Punkte<br />

bewertet, um das Gute in LTO miteinzuarbeiten und das<br />

Negative auszulassen. Schluss mit dem Wildwuchs, Kompatibilität<br />

war gefragt! Ob Sony AIT oder 4 mm, 8 mm Helical<br />

Scan Technologie von Exabyte, Quantums DLT bis hin zum<br />

Super DLT, Philipps NCTP, Quarter Inch Cartridge oder Mini<br />

Quarter Inch Cartridge: alles Technologien, die keine Kompatibilität<br />

vorwiesen und daher Schwierigkeiten hatten, sich<br />

weiter dauerhaft auf dem Markt zu behaupten!<br />

Bei der Aufzeichnungstechnik entschied man sich aufgrund<br />

der hohen Zuverlässigkeit für die <strong>IBM</strong> Magstar­Lineare­Serpentinen­Aufzeichnung,<br />

mit der das Band bei einer Datenrate<br />

von 15 MB/s mit 384 Spuren (LTO1) und 35 MB/s mit<br />

512 Spuren (LTO2) beschrieben wird. Dabei wurden immer<br />

acht Spuren gleichzeitig geschrieben. Die Kassetten erreichten<br />

bei diesen Spurdichten native Kapazitäten von 100 GB (LTO1)<br />

und 200 GB (LTO2). Bei dieser hohen Spudichte war es notwendig,<br />

eine möglichst exakte Führung der Schreib­/Lese­<br />

Elemente sicherzustellen.<br />

Zu diesem Zweck wurde ein neues, zeitbasierendes Spur-<br />

nachführungssystem verwendet, das mit fünf vorgeschriebenen<br />

Servobändern mit jeweils acht Servobereichen arbeitete.<br />

Von der AIT(Advanced Intelligent Tape)­Technik von<br />

Sony wurde das in der Kassette integrierte Memory Chip<br />

übernommen, allerdings mit größerer Speicherkapazität (4 KB).<br />

Kassettenladevorgang beim <strong>IBM</strong> LTO1 Laufwerk<br />

1952 – 1961 1962 – 1974 1975 – 1993 1994 – 1998 1999 – 2005 2006 – 2010 Software Anhang

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