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1999 bis 2005<br />
Die Epoche der Multiplattform-<strong>System</strong>e und des FibreChannel SAN und NAS<br />
<strong>IBM</strong> NAS Gateway 500, verfügbar Februar 2004, pSeries-basierend,<br />
bis 224 TB Kapazität im SAN<br />
Um die Speicherressourcen im SAN für Fileserving zu nutzen,<br />
bot die <strong>IBM</strong>, damals am Anfang als einziger Vendor, die Möglichkeit,<br />
vorhandene IPNetzwerkstrukturen über ein NAS<br />
Gateway mit dem SAN zu verbinden. Das NAS Gateway war<br />
ein dedizierter Fileserver. Dieser war mit dem SAN über Fibre<br />
Channel verbunden und so in der Lage, Kapazitäten z. B.<br />
eines Enterprise <strong>Storage</strong> Servers ESS im SAN optimal für<br />
Fileserving einzusetzen. Durch die Nutzbarmachung eines<br />
SANSpeicherpools über Gateways konnten Fileserver in ein<br />
SAN konsolidiert werden. Ebenso wurde durch die Nutzung<br />
des Speichers im SAN eine Serverunabhängige Skalierung<br />
bezüglich der Kapazitäten möglich. Das NAS Gateway 300G<br />
wurde später, im Jahr 2004, durch das wesentlich leistungsstärkere<br />
Gateway 500 ersetzt.<br />
iSCSI ist eine gemeinsame Entwicklung der Firmen <strong>IBM</strong> und<br />
Cisco. Dabei wird das SCSIProtokoll über TCP/IP übertragen.<br />
iSCSI verfolgt damit einen ähnlichen Ansatz wie SAN, mit<br />
dem Unterschied, dass bei iSCSI eine TCP/IPVerbindung<br />
das SCSIKabel ersetzt, und stellte damals in Bereichen mit<br />
niedrigen oder mittleren Leistungsanforderungen eine kostengünstigere<br />
Alternative zu SANs dar. Der Vorteil bestand darin,<br />
dass bereits vorhandene IPNetzwerke direkt genutzt werden<br />
konnten und nicht ein separates Glasfasernetz in Form eines<br />
SANs aufgebaut werden musste. Die Implementierung von<br />
iSCSILösungen im Vergleich zu SANs war wesentlich einfacher<br />
und erforderte nicht den hohen ITSkill, der bei einem<br />
Aufbau eines <strong>Storage</strong> Area Network (SAN) notwendig war.<br />
Die <strong>IBM</strong> Modelle IP <strong>Storage</strong> 200i (Modelle 200 und 225)<br />
verwendeten im Gegensatz zu den NAS und NAS Gateways<br />
Linux als Betriebssystem (Kernel) und boten eine Kapazität<br />
von 108 GB bis 1,74 TB an.<br />
Die iSCSILösungen setzten sich allerdings auf dem Markt<br />
nicht wirklich durch, zumal kurze Zeit später der enorme<br />
Preisverfall der MonomodeGlasfaser einsetzte, der die Implementierung<br />
von SANs auch im Mittelstand und für Kleinbetriebe<br />
bezahlbar machte.<br />
Plattensysteme<br />
Im Juli 1999 wurde das erste <strong>IBM</strong> multiplattformfähige Plattensystem,<br />
der Enterprise <strong>Storage</strong> Server ESS, angekündigt.<br />
Unter dessen Entwicklungsname ‘Shark’ fand das <strong>System</strong><br />
allerdings weit mehr Verbreitung als unter dem Begriff ESS.<br />
Die Typenbezeichnung war 2105 und die 1999 angekündigten<br />
Modelle waren die E10 und E20 mit einer Kapazität von<br />
420 GB bis 11,2 TB. Dabei wurden Plattenlaufwerke von 9 GB,<br />
18 GB und 36 GB als SSAPlatten verwendet, die über vier<br />
sogenannte Device Adapter Pairs in SSALoopTechnik an<br />
den Rechner angebunden waren. Am Anfang konnten die<br />
Plattentypen nicht gemischt werden, später allerdings war es<br />
möglich, unterschiedliche Platten in die Arrays einzubauen.<br />
CacheGrößen von bis zu 6 GB waren konfigurierbar und<br />
ein Strom unabhängiger Schreibspeicher (NVS Non Volatile<br />
<strong>Storage</strong>) von 384 MB stand zur Verfügung. Die Arrays waren<br />
am Anfang ausschließlich unter RAID5 betreibbar. Für den<br />
Mainframe standen die 3380 und 3390Spurformate zur Verfügung,<br />
an Open <strong>System</strong>s (UNIX, Windows NT und AS/400)<br />
wurden entsprechende LUNs emuliert (Logical Unit Number).<br />
Vom Vorgänger der ESS, dem Versatile <strong>Storage</strong> Server, einem<br />
Kurzläufer von wenigen Monaten, wurde der <strong>IBM</strong> Data Path<br />
Optimizer für AIX und Windows NT als integraler Bestandteil<br />
für die Multipfadfähigkeit der Maschine übernommen.<br />
Funktional war die Maschine am Anfang noch schwach auf<br />
der Brust und es standen nur begrenzt Copy Services als<br />
Funktionen zur Verfügung, was die Markteinführung nicht<br />
gerade vereinfachte. Später kamen dann die MainframeFunktionen<br />
‘Concurrent Copy’ und XRC, ‘eXtended Remote Copy’<br />
als asynchrone Spiegelmöglichkeit ganzer <strong>System</strong>e für S/390<br />
Server (mit konsistentem Datenbestand auf der Sekundärseite)<br />
und wiederum zeitversetzt die Funktion PPRC ‘Peer to<br />
Peer Remote Copy’ als synchrone Spiegelung sowohl für<br />
den Mainframe als auch den Open<strong>System</strong>sBereich. Auch<br />
FlashCopy (Instant- oder Point-in-Time-Copy) wurde auf<br />
der Maschine implementiert, um in Sekundenschnelle Kopien<br />
erzeugen zu können, mit denen man sofort arbeiten konnte.<br />
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