Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
44<br />
1994 bis 1998<br />
Die Epoche der RAID-<strong>System</strong>e<br />
Das letzte Modell der 3590 MagstarReihe kam im Jahr 2002<br />
mit dem 3590 Modell H, das auf denselben Kassetten 384<br />
Spuren aufzeichnete und so die Kassettenkapazitäten um<br />
50 % steigerte. Das Modell H wurde am 25. Juni 2002 angekündigt<br />
und war bereits am 28. Juni 2002 verfügbar. Die<br />
Datenrate der 3590H blieb auf dem Stand des Vorgängers<br />
3590E, bei 14 MB pro Sekunde. Die 3494 LibraryKassettenkapazitäten<br />
erreichten jetzt 1 Petabyte native Kapazität in<br />
der vollen Ausbaustufe (ohne Kompression).<br />
Im September 1996 wurde von <strong>IBM</strong> ein neues Kassetten-<br />
bandsystem vorgestellt, das neben hoher Streaminggeschwindigkeit<br />
extrem schnelle Zugriffszeiten realisierte. Die<br />
<strong>IBM</strong> Magstar MP 3570 bot eine Datentransferrate von 15 MB<br />
pro Sekunde und Zugriffszeiten von nur wenigen Sekunden.<br />
Dies wurde mit einem besonderen Kassettendesign ermöglicht,<br />
wo die Grundstellung des Bandes in einem ZweiSpulen<br />
Design in der Mittenstellung lag. So konnte beim Laden des<br />
Bandes sowohl nach links als auch nach rechts gespult werden,<br />
um schnell an eine File zu gelangen. Diese neue Konzeption<br />
allerdings ermöglichte nur kleine Kassettenkapazitäten<br />
von 5 MB und später 10 MB, die vom Markt nicht in der breiten<br />
Akzeptanz angenommen wurde, wie man es ursprünglich gedacht<br />
hatte. Deshalb war der Lebenszyklus der Magstar MP<br />
auch nur von kurzer Dauer und auf etwa 3 Jahre beschränkt.<br />
Mit der Verfügbarkeit der ersten MagstarModelle 3590-B 1995<br />
ergab sich im MainframeUmfeld eine neue Problemstellung,<br />
denn die jetzt hohen Kassettenkapazitäten von 10 GB native<br />
und die hohen Datenraten von 9 MB/s native wurden nur zu<br />
einem kleinen Teil genutzt. Eine weltweite Studie ergab, dass<br />
der Nutzgrad im MainframeUmfeld bei etwa 200300 MB pro<br />
Kassette lag und die Datenraten bei durchschnittlich 23 MB/s<br />
lagen und bei vielen BackupJobs sogar unter 1 MB/s. Um<br />
<strong>IBM</strong> Magstar MP 3570 Bandsubsystem<br />
dieses Problem zu beheben, fing <strong>IBM</strong> an, Tape-Virtualisierungslösungen<br />
für den MainframeBereich zu entwickeln, um<br />
die dahinter angeschlossene physikalische Ressource sowohl<br />
in der Kapazität der Kassetten als auch in der Datenrate von<br />
Laufwerken maximal nutzen zu können. Aus einer anfänglichen<br />
Softwarebasierenden VolumeStackingLösung entstand der<br />
3494 Virtual Tape Server VTS, der im Juni 1997 mit dem<br />
ersten Modell B16 auf den Markt kam. Dabei wurden die<br />
Tape Volumes, die es zu sichern galt, auf einem Plattenpuffer<br />
zwischengespeichert und dabei indexiert. Sobald so viele<br />
Volumes in den Plattenpuffer geschrieben waren, dass sie<br />
eine 3590 Kassette füllen konnten, wurde eine Kopie der<br />
gesamten Ansammlung von Platten auf die schnellen Laufwerke<br />
geschrieben (Premigration) und dabei die Kassetten<br />
maximal aufgefüllt (Stacked Volume Prinzip). Das Original<br />
verblieb im Plattenpuffer. Dadurch konnte der Nutzgrad der<br />
Kassettenkapazitäten und der Laufwerkgeschwindigkeiten<br />
maximiert werden. Recalls von Volumes, die noch im Plattenpuffer<br />
standen, wurden in Plattengeschwindigkeit durchgeführt<br />
und beim Backup konnten viele Jobs parallel angestoßen<br />
werden, da viele virtuelle Laufwerke zur Verfügung standen.<br />
<strong>IBM</strong> implementierte eine sogenannte ‘Outboard’Lösung, die<br />
völlig transparent zum Host und dem MVSBetriebssystem<br />
war und dieselbe Transparenz gegenüber dem Bandverwaltungssystem<br />
und dem Katalogeintrag zeigte. Emuliert wurden<br />
3490E Laufwerke mit Kassettenkapazitäten von 400 bzw.<br />
800 MB und der Host registrierte gar nicht, dass er keine<br />
physischen Laufwerke im Zugriff hatte.<br />
Der erste Virtual Tape Server <strong>IBM</strong> 3494 B16 war damals direkt<br />
als Gehäuseeinheit in das 3494 Bandarchiv integriert. Das<br />
B16Gehäuse beherbergte den RS/6000 Server, einen RAID<br />
5abgesicherten Plattencache mit SSAPlatten, der bis auf<br />
72 GB ausgebaut werden konnte, sowie die für den Host notwendigen<br />
ESCONAnschlüsse und 400 Kassettenstellplätze.<br />
Später arbeitete man mit externen Einheiten, wie die Weiterentwicklung<br />
dieses Konzepts zeigt. Virtuelle TapeLösungen<br />
sind in unserer heutigen Zeit nicht mehr wegzudenken, weil<br />
es die einzige Möglichkeit ist, über diesen Weg Tape und<br />
TapeLibraryRessourcen maximal zu nutzen.<br />
1952 – 1961 1962 – 1974 1975 – 1993 1994 – 1998 1999 – 2005 2006 – 2010 Software Anhang