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1962 bis 1974<br />
Die Epoche der Wechselplatten und die ‘Winchester’-Zeit<br />
<strong>IBM</strong> 3850 Roboter mit Doppelgreifer (Standard) in Aktion <strong>IBM</strong> 3850 Bandpatronen mit 19,5 Metern Bandlänge und einer Kapazität von<br />
jeweils 50 MB im Größenvergleich zum 3330 Plattenstapel mit 100 MB<br />
Kapazität<br />
Das MSS 3850 gab es in acht Modellvarianten. Das kleinste<br />
Modell speicherte bis zu 706 Bandpatronen, bot eine Kapazität<br />
von 35,3 GB und konnte bis zur größten Variante mit<br />
bis zu 4.720 Patronen und einer Kapazität von 236 GB ausgebaut<br />
werden.<br />
Kommentar zur Epoche der Wechselplatten und<br />
der ‘Winchester‘-Zeit<br />
Das starke Ansteigen der Rechnerleistungen durch neue<br />
<strong>System</strong>e machte es notwendig, viele neue Dinge auf der<br />
Speicherseite einzuführen, um den neuen Leistungsanforderungen<br />
dieser Rechner gerecht zu werden.<br />
So wurden mit der <strong>IBM</strong> 2841 und <strong>IBM</strong> 3830 die ersten Mikroprogrammgesteuerten<br />
Steuereinheiten und das bis heute<br />
gültige CKDFormat (heute ECKD bei zSeries) eingeführt. Für<br />
höhere Übertragungsbandbreiten sorgten die neu eingeführten<br />
BlockmultiplexingKanäle, die maßgeblich zu einer Verbesserung<br />
der Gesamtleistung von Rechner und Speicherperipherie<br />
beitrugen.<br />
Bei den Platten selbst wurden kleinere Formfaktoren und<br />
kleinere Flughöhen zwischen Kopf und Plattenoberfläche<br />
eingeführt, um die Leistung durch schnellere Drehgeschwindigkeiten<br />
und Datenraten sowie die kapazitiven Möglichkeiten<br />
zu verbessern. Fast parallel dazu wurde die Leistung der<br />
Bandsysteme angepasst und durch neue Möglichkeiten der<br />
Mehrspurtechnik wurden die Datenraten erhöht.<br />
Die Epoche war wie die Anfangsepoche durch neue <strong>System</strong>ankündigungen<br />
geprägt, in denen immer das dafür passende<br />
Platten und Bandsystem Teil der Ankündigung war. Davon<br />
losgelöste Speicherankündigungen fanden nicht statt.<br />
Der Einsatz der damals verwendeten Wechselplatten war bei<br />
den Endbenutzern sehr beliebt, weil man diese tragbaren<br />
Plattenmodule auch für den Datenträgeraustausch zwischen<br />
unterschiedlichen Lokationen einsetzen konnte. Die 1970 und<br />
1973 neu angekündigten Modelle der 3420 wurden auschließlich<br />
für BackupZwecke eingesetzt. Erst in der Folgeepoche,<br />
in der man wieder fest eingebaute Platten einsetzte und<br />
vom Prinzip der Wechselplatten wegging, erlebte die 3420<br />
eine wahre Blütezeit. Das Rollenband war dann das einzige<br />
Medium, das als auswechselbarer Datenträger eingesetzt<br />
werden konnte.<br />
Da die kapazitiven Anforderungen immer größer wurden und<br />
neben OnlineSpeichern neue Massenspeicher mit höheren<br />
Kapazitäten verlangt wurden, war eines der Meilensteine dieser<br />
Epoche sicherlich das <strong>IBM</strong> 3850 Mass <strong>Storage</strong> <strong>System</strong>,<br />
das erste NearlineRoboter<strong>System</strong> der Welt mit Bandpatronen,<br />
die wie die damaligen Wechselplatten als OnlineSpeicher<br />
adressiert wurden. Die Tatsache, dass bei dem MSS erstmals<br />
ILM über eine HSMFunktionalität eingeführt wurde, muss<br />
besonders hervorgehoben werden. Diese HSMFunktionalität<br />
legte den Grundstein für die späteren DFProdukte (Data<br />
Facility) im MainframeUmfeld.<br />
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