Entwicklung eines Kollaborationsnetzwerkes - Bergische Universität ...
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Kooperationen lassen sich neben der Form, auch anhand ihrer Ausrichtung hinsichtlich<br />
unterschiedlicher Merkmale einteilen. Tabelle 1‐1 führt gängige Einteilungsmerkmale sowie eine<br />
Einordnung des in der vorliegenden Arbeit behandelten operativen Outsourcings auf.<br />
Das operative Outsourcing stellt eine horizontale Kooperation, das heißt eine Zusammenarbeit<br />
zwischen Unternehmen gleicher Wertschöpfungsebene (Branchenwettbewerber), dar. Eine feste<br />
geographische Ausdehnung besteht nicht, wobei eine Zusammenarbeit auf lokaler oder regionaler<br />
Ebene, beispielsweise durch Kosteneinsparung aufgrund kurzer Transportwege, am<br />
wahrscheinlichsten ist. Die Forschungsarbeit zielt auf dynamische, auftragsspezifische<br />
Partnerschaften ab. Hierdurch ergibt sich eine geringe Bindungsintensität sowie ein temporärer,<br />
kurzfristig angelegter Zeithorizont. Die dynamische Partnerwahl erfordert aufgrund fehlender<br />
Vertrauensbasis eine klare vertragliche Regelung. Bei dem operativen Outsourcing werden Aufgaben<br />
des Produktionsbereiches in Fremdfertigung gegeben. Es handelt sich um eine reziproke<br />
Kooperation, bei der die Kooperationspartner in der Regel unterschiedliche Ziele verfolgen.<br />
Merkmal Ausprägung<br />
Richtung horizontal vertikal diagonal<br />
Ausdehnung lokal regional national global<br />
Bindungsintensität<br />
gering moderat hoch<br />
Verbindlichkeit Absprache Vertrag Kapitalbeteiligung<br />
Zeitdauer temporär unbegrenzt<br />
Zielidentität redistributiv (gleiches Ziel) reziprok (unterschiedliche Ziele)<br />
Kooperations‐ Forschung / Vertrieb Einkauf Marketing Produktion Sonstige<br />
bereich <strong>Entwicklung</strong><br />
Tabelle 1‐1: Eingrenzung des operativen Outsourcings im Kooperationskontext [nach Bec07, S. 18] 1<br />
Im Jahr 2003 fand eine vom Statistischen Bundesamt veröffentlichte Studie [Hau04] statt, in der<br />
30.000 per Zufallsprobe ermittelte deutsche Unternehmen zu deren Kooperationsbeziehungen<br />
befragt wurden. Ausgeschlossen wurden Kooperationsformen, bei denen ein Unternehmen Teil <strong>eines</strong><br />
anderen Unternehmens ist. Wichtige Erkenntnisse dieser Studie waren, dass in allen<br />
Wirtschaftsbereichen Unternehmenskooperationen, im meisten Umfang das Outsourcing, einen<br />
hohen Stellenwert einnehmen und dass die Kooperationswahrscheinlichkeit branchenunabhängig,<br />
mit Ausnahme des Baugewerbes, mit der Unternehmensgrößenklasse ansteigt. Bei der Studie ist<br />
jedoch zu beachten, dass deren Durchführung bereits zehn Jahre zurückliegt und diese nicht explizit<br />
auf das auftragsbezogene Outsourcing eingeht.<br />
Im nächsten Abschnitt sollen die aktuelle Marktsituation sowie das auftragsbezogene<br />
Outsourcingverhalten, speziell in Bezug auf die in der Druckbranche, verdeutlicht werden.<br />
1 Beschreibungen zu den Merkmalsausprägungen können [Bec07, S. 18 ff.] entnommen werden.<br />
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