Entwicklung eines Kollaborationsnetzwerkes - Bergische Universität ...
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1.1. Kooperation<br />
„Wo die Großen fusionieren, müssen die Kleinen kooperieren“ [Bec07, S. 4]. Um sich gegen große<br />
Unternehmen auf lange Sicht behaupten zu können, ist eine effiziente Kooperation der KMU und<br />
damit auch der verbreitete Einsatz von E‐Business‐Netzwerken unumgänglich. Wettbewerbe<br />
zwischen Unternehmen werden sich in Richtung Wettbewerbe zwischen Unternehmensnetzwerken<br />
verlagern [vgl. auch Kut08 u. Sys06]. Warnecke schrieb bereits 1997: „[…] so gilt es in der Zukunft<br />
Produktionsstrukturen als ein Netzwerk aus verschiedenen Unternehmen zu verstehen und<br />
entsprechend zu organisieren“ [War97, S. 3].<br />
In Theorie und Praxis bestehen viele Ansätze, die sich mit der Definition des Kooperationsbegriffes<br />
befassen. Hinsichtlich verschiedenster Disziplinen, in denen der Begriff Verwendung findet und der<br />
stetigen Veränderung von Ausprägungen der Zusammenarbeit, gestaltet sich die Aufstellung einer<br />
universellen Definition jedoch als schwierig, wenn nicht sogar unmöglich. Eine von Etter erstellte<br />
Auswahl an Definitionen [Ett03, S. 40 f.] ist dem Anhang A2 zu entnehmen. In Bezug auf die<br />
zwischenbetriebliche Kooperation haben diese überwiegend gemein, dass es sich um eine<br />
Zusammenarbeit zwischen mindestens zwei rechtlich und zumindest in von den<br />
Kooperationsaktivitäten nicht betroffenen Bereichen ökonomisch selbstständigen Unternehmen, im<br />
allgemeinen mit der Erwartung einer Win‐Win‐Situation, beispielsweise durch eine Erhöhung der<br />
Wettbewerbsfähigkeit, handelt.<br />
Kooperationen stellen aufgrund der sich schnell wandelnden Märkte häufig einen zentralen<br />
Wettbewerbsfaktor dar, da es besonders für kleine Unternehmen immer schwieriger wird, mit den<br />
eigenen Ressourcen den schnelllebigen Marktanforderungen gerecht zu werden [Hau04, S. 1009].<br />
Durch den Einstieg in Kollaborationsnetzwerke und der gemeinsamen Nutzung von<br />
Produktionskapazitäten werden den KMU Möglichkeiten zur Verfügung gestellt, mit denen sie<br />
flexibel agieren und wertschöpfen, sich aber trotzdem auf ihr Kerngeschäft konzentrieren können.<br />
Die in der vorliegenden Forschungsarbeit betrachtete Kooperation dient der Fremdvergabe von<br />
Fertigungsaufträgen beziehungsweise Teilen dieser Aufträge. Diese Auslagerung von<br />
Unternehmensaufgaben an Fremddienstleister wird als Outsourcing bezeichnet. Je nach<br />
ausgelagerten Unternehmensaufgaben werden unterschiedliche Formen des Outsourcing betrachtet.<br />
In Bezug auf die vorliegende Arbeit liegen dynamische, auftragsspezifische<br />
Outsourcingentscheidungen, basierend auf der Fragestellung „Make‐or‐Buy“, im Vordergrund. In<br />
dieser Arbeit wird für diese Form des Outsourcings auch der Begriff des operativen Outsourcings<br />
verwendet.<br />
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