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Entwicklung eines Kollaborationsnetzwerkes - Bergische Universität ...

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5. Multikriterielle Entscheidungsfindung<br />

Bei dem Ranken von Fremddienstleistern handelt es sich um eine Problemstellung zu deren Lösung in<br />

der Regel mehrere Kriterien herangezogen werden müssen. Es sollen aus einer Menge an<br />

Fremddienstleistern diejenigen selektiert werden, die einen Satz an Kriterien möglichst gut erfüllen.<br />

Dabei existieren sowohl obligatorische Kriterien, die in einem bestimmten Wertebereich auf jeden<br />

Fall erfüllt sein müssen, als auch optionale Kriterien, deren Werte nicht zwingend erfüllt sein müssen.<br />

In diesem Kapitel wird die Problemstellung der multikriteriellen Entscheidungsfindung näher<br />

erläutert. Der Fokus wird hierbei auf diskrete Problemstellungen mit dem Ziel der Rangbildung sowie<br />

Kandidatenauswahl gelegt. Weiter werden gängige Methoden zur Lösung dieser Problemstellung<br />

beschrieben, die bei der in Kapitel 6 aufgeführten Verfahrensentwicklung und ‐analyse der im BUW‐<br />

Outsourcingnetzwerk angewendeten inkrementellen Reduktion berücksichtigt werden. Da sich<br />

multikriterielle Entscheidungsanalysen nicht auf die Auswahl von Fremddienstleistern beschränken,<br />

werden Fremddienstleister folgend auch als Kandidaten bezeichnet.<br />

5.1. Multikriterielle Entscheidungsfindung<br />

Im Gegensatz zur deskriptiven Entscheidungstheorie, in der anhand empirischer Daten untersucht<br />

wird, warum Entscheidungen getroffen wurden, handelt es sich bei dem Ranking von Kandidaten<br />

anhand rationaler Kriterien um einen Bereich der präskriptiven Entscheidungstheorie. In [Wer06]<br />

wird diese Entscheidungstheorie wie folgt beschrieben:<br />

„Die präskriptive Entscheidungstheorie, auch normative Entscheidungstheorie oder decision analysis<br />

bezeichnet, untersucht die Entscheidungslogik. Ihre zentrale Fragestellung lautet: Wie sind<br />

Entscheidungen bei gegebenen Entscheidungsprämissen zu treffen, sodass sie dem Postulat<br />

subjektiver Formalrationalität entsprechen? Dazu werden Annahmen über ein rationales<br />

Entscheidungsverhalten getroffen und daraus Konsequenzen für eine Entscheidung abgeleitet und<br />

empfohlen. […] Die präskriptive Entscheidungstheorie entwickelt Regeln zur Bewertung von<br />

Aktionsresultaten, sodass ein Verhalten als rational bezeichnet werden kann. Es werden<br />

Anforderungen gestellt, die bei Rationalität erwartet werden. Dazu gehört die Forderung nach<br />

formaler Rationalität, d. h., der Entscheidungsträger verfügt über ein in sich widerspruchsfreies<br />

Zielsystem und verhält sich diesem gemäß.“ [Wer06, S. 16]<br />

Charakteristisch für multikriterielle Probleme ist die geringe Wahrscheinlichkeit, dass ein Kandidat<br />

existiert, der alle anderen Kandidaten bezüglich aller Kriterien dominiert. Begründet werden kann<br />

dies zum Beispiel anhand der Existenz gegenläufiger Kriterien. Klassisch gegenläufige Kriterien sind<br />

der Preis und die Qualität <strong>eines</strong> Gutes. Der Preis soll in der Regel gering, die Qualität hingegen<br />

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