Entwicklung eines Kollaborationsnetzwerkes - Bergische Universität ...
Entwicklung eines Kollaborationsnetzwerkes - Bergische Universität ...
Entwicklung eines Kollaborationsnetzwerkes - Bergische Universität ...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
1.3. Zielsetzung und Aufbau der Arbeit<br />
Die Dissertation beschäftigt sich mit der <strong>Entwicklung</strong> <strong>eines</strong> B2B‐<strong>Kollaborationsnetzwerkes</strong>, in dem<br />
eine Organisation dynamischer Partnerschaften für Outsourcingaktivitäten stattfindet. Im Vergleich<br />
zu bereits existierenden Online‐Marktplätzen wie zum Beispiel die Vergabeplattform<br />
europadruck.com (siehe hierzu auch Kapitel 2), steht bei diesem Konzept die Automatisierung von<br />
Partnersuche, Partnerranking, Kapazitätsprüfung, Angebotseinholung und Auftragsvergabe im<br />
Vordergrund. Das Ziel des hier vorgestellten BUW‐Outsourcingnetzwerkes 3 ist es, vor allem zu<br />
Gunsten der KMU eine dynamische Suche nach kurzfristig angelegten, auftragsbezogenen<br />
Outsourcingbeziehungen zu ermöglichen, bei der die Transaktionskosten durch einen möglichst<br />
hohen Automatisierungsgrad insoweit verringert werden, dass sich das Outsourcen von<br />
Kleinstaufträgen lohnt. Transaktionskosten umfassen laut [Pic03, S. 49] „Kosten der<br />
Anbahnung (z.B. Recherche, Reisen, Beratung);<br />
Vereinbarung (z.B. Verhandlung, Rechtsabteilung);<br />
Abwicklung (z.B. Prozesssteuerung);<br />
Kontrolle (z.B. Qualitäts‐ und Terminüberwachung) und<br />
Anpassung (z.B. Zusatzkosten aufgrund nachträglicher qualitativer, preislicher oder terminlicher<br />
Änderungen).“<br />
Aufgrund von Absprachen beziehungsweise auftragsübergreifender Verträge sind geringe<br />
Transaktionskosten vor allem Vorteile langfristig abgestimmter Partnerschaften. Vergabeplattformen<br />
zielen jedoch auf spontane, eher kurzfristig angedachte Kooperationsformen ab. Durch den<br />
hochgradig manuellen Charakter dieser Plattformen (die Netzwerkteilnehmer haben jeweils eine<br />
Bring‐ und Holschuld) entfallen vor allem viel Zeit und somit auch hohe Kosten auf<br />
Transaktionsprozesse. Die Anwendung einer solchen Plattform ist bei Aufträgen mit kleinem<br />
Volumen meist ungeeignet, da die Transaktionskosten im Verhältnis zu dem erwarteten Umsatz des<br />
Auftrages zu hoch ausfallen.<br />
Das Konzept des BUW‐Outsourcingnetzwerkes soll die Kooperation zwischen Unternehmen in Form<br />
einer Win‐Win‐Situation fördern und es den einzelnen Unternehmen ermöglichen, durch die<br />
Konzentration auf das Kerngeschäft und der Schaffung von Alleinstellungsmerkmalen langfristig am<br />
käuferorientierten Markt bestehen zu können. Des Weiteren soll durch das System die Gefahr von<br />
Wechselbarrieren, wie sie zum Beispiel bei der Lieferantenbindung in einer festen Supply Chain<br />
3 BUW steht für die <strong>Bergische</strong> <strong>Universität</strong> Wuppertal<br />
9