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Die Erziehung in <strong>de</strong>r Schule Gottes (J.B.S.)<br />

Ruth<br />

daß Gott uns nicht vergessen hat und daß das, was wir gera<strong>de</strong> vor uns sehen, völlig zur<br />

Befriedigung unserer Bedürfnisse ausreicht. Wir bedürfen nur <strong>de</strong>r Demut, um die Umstän<strong>de</strong><br />

so zu beurteilen. Sollten wir an<strong>de</strong>rs re<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r empfin<strong>de</strong>n, wür<strong>de</strong>n wir Seine Fürsorge<br />

und Anteilnahme an uns antasten. Ruth sieht, daß <strong>de</strong>r einzige Ausweg für sie ist, Ähren<br />

zu lesen, und so wen<strong>de</strong>t sie sich <strong>de</strong>m Ährenlesen zu, und gera<strong>de</strong> dies war <strong>de</strong>r vom Herrn<br />

für sie bestimmte Weg. Zweifellos war es ein sehr niedriger, unbeachteter Dienst, aber <strong>de</strong>r<br />

Herr sieht nicht, wie <strong>de</strong>r Mensch sieht, und Er leitete sie auf rechtem Wege. „Er lehrt die<br />

Sanftmütigen seinen Weg“ (Ps 25,9); <strong>de</strong>swegen „traf sie zufällig das Feldstück <strong>de</strong>s Boas,<br />

<strong>de</strong>r aus <strong>de</strong>m Geschlecht Elimelechs war“. „Wer sich selbst erniedrigt, wird erhöht wer<strong>de</strong>n“<br />

(Luk 18,14). Sind wir Ihm unterworfen, so wer<strong>de</strong>n wir zur Fülle <strong>de</strong>r Segnung geführt.<br />

Ergreifen wir nicht <strong>de</strong>n geringen Ausweg, <strong>de</strong>n Er uns bietet, so wer<strong>de</strong>n wir nie das Ziel<br />

<strong>de</strong>r Segnung erreichen. Ruth war die <strong>de</strong>mütige, sich mühen<strong>de</strong> Magd, und <strong>als</strong> solche erhält<br />

sie wegen ihrer Hingabe an Noomi ihren Lohn. Beachte es wohl! Es ist ihre Hingabe, die<br />

belohnt wird, mehr <strong>als</strong> ihr Dienst. Boas sagt zu ihr: „Es ist mir alles wohl berichtet wor<strong>de</strong>n,<br />

was du an <strong>de</strong>iner Schwiegermutter getan hast nach <strong>de</strong>m To<strong>de</strong> <strong>de</strong>ines Mannes, in<strong>de</strong>m du<br />

<strong>de</strong>inen Vater und <strong>de</strong>ine Mutter und das Land <strong>de</strong>iner Geburt verlassen hast und zu einem<br />

Volke gezogen bist, das du früher nicht kanntest. Jehova vergelte dir <strong>de</strong>in Tun, und voll<br />

sei <strong>de</strong>in Lohn von Jehova, <strong>de</strong>m Gott Israels, unter <strong>de</strong>ssen Flügeln Zuflucht zu suchen du<br />

gekommen bist!“<br />

Boas segnete sie – eine Segnung, an <strong>de</strong>r er später (wie es bei Segnen<strong>de</strong>n stets <strong>de</strong>r Fall ist)<br />

selber teilhatte – und zugleich befahl er seinen Jünglingen: „Auch zwischen <strong>de</strong>n Garben mag<br />

sie auflesen, und ihr sollt sie nicht beschämen; und auch sollt ihr selbst aus <strong>de</strong>n Bün<strong>de</strong>ln<br />

Ähren für sie herausziehen und sie liegen lassen, damit sie sie auflese, und sollt sie nicht<br />

schelten.“ So sehen wir, daß Ruth mehr zuteil wird aufgrund ihrer Hingabe an Noomi,<br />

<strong>als</strong> sie durch ihre mühevolle und unermüdliche Arbeit erhielt. Und dies ist stets <strong>de</strong>r Fall.<br />

Wie groß <strong>de</strong>r Lohn für treuen Dienst auch sein mag, er wird von <strong>de</strong>r Belohnung treuer<br />

Hingabe unermeßlich übertroffen. Wäre Ruth auf das Feld zum Ährenlesen gegangen wie<br />

die an<strong>de</strong>ren Mäg<strong>de</strong> es taten, so hätte sie das bekommen, was ihr zustand und was ihrer<br />

Mühe entsprach, nicht mehr. Aber bei ihr war es etwas ganz an<strong>de</strong>res. Die Hingabe an eine<br />

an<strong>de</strong>re Person (Noomi) war die Triebfe<strong>de</strong>r ihres ganzen Han<strong>de</strong>lns. Der Erfolg war für sie<br />

(wie er auch uns zuteil wird, wenn wir von <strong>de</strong>m gleichen Geiste beseelt sind), daß die Ernte<br />

überströmend war. Nicht nur das, son<strong>de</strong>rn die ergebene Seele wird weitergeführt, Schritt<br />

um Schritt, bis sie wahre Ruhe, Ehre und zuletzt ein Erbteil erlangt.<br />

Der Schluß ihrer Geschichte zeigt uns, wie sie schließlich die Frau <strong>de</strong>s Boas, <strong>de</strong>s wahren<br />

Blutsverwandten, wird, <strong>de</strong>r das Erbe löst, und wie sie gemäß <strong>de</strong>m Segen, <strong>de</strong>r über sie<br />

ausgesprochen wur<strong>de</strong>, das königliche Haus Davids erbaut, „wie Rahel und wie Lea, welche<br />

bei<strong>de</strong> das Haus Israel erbaut haben.“ Die Moabitin tritt in enge Verbindung zu <strong>de</strong>m<br />

Thron Judas, und durch sie wird <strong>de</strong>r Name ihres Blutsverwandten und Lösers mächtig in<br />

Bethlehem–Ephrata, <strong>de</strong>r Stätte <strong>de</strong>s To<strong>de</strong>s und <strong>de</strong>r Auferstehung, – <strong>de</strong>r wun<strong>de</strong>rbare Abschluß<br />

eines so geringen Anfangs, aber völlig <strong>de</strong>n Wegen <strong>de</strong>r göttlichen Erziehung entsprechend.<br />

Und nun, wo wir diesen Schluß <strong>de</strong>r Geschichte <strong>de</strong>r Ruth erreicht haben, laßt uns, zum<br />

Gewinn für unsere Seelen, innehalten, um <strong>de</strong>n Erziehungsweg zu überschauen, auf <strong>de</strong>m <strong>de</strong>r<br />

www.bibelkommentare.<strong>de</strong> 103

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