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Die Erziehung in <strong>de</strong>r Schule Gottes (J.B.S.)<br />
David<br />
2. Samuel 1. David hatte sich nach seiner Rückkehr von <strong>de</strong>m Beutezug zwei Tage in Ziklag<br />
aufgehalten ehe er Kun<strong>de</strong> vom To<strong>de</strong> Sauls erhielt. Denn es war am „dritten Tage“, daß<br />
ihm dieses Ereignis und die näheren Umstän<strong>de</strong> von einem Amalekiter berichtet wur<strong>de</strong>n,<br />
welcher sprach: „Ich trat zu ihm hin und tötete ihn, <strong>de</strong>nn ich wußte, daß er seinen Fall nicht<br />
überleben wür<strong>de</strong>. Und ich nahm das Dia<strong>de</strong>m, das auf seinem Haupte, und die Armspange,<br />
die an seinem Arme war, und habe sie zu meinem Herrn hierher gebracht.“ Aber wie nimmt<br />
David diese Kun<strong>de</strong> und die Trophäen auf? Er „faßte seine Klei<strong>de</strong>r und zerriß sie . . . Und sie<br />
klagten und weinten und fasteten bis an <strong>de</strong>n Abend“, Und was <strong>de</strong>n Überbringer betrifft, –<br />
David befahl seine sofortige Hinrichtung. Wenn Gottes Gericht sein Volk trifft, mag das<br />
Gericht auch noch so verdient und von <strong>de</strong>n Getreuen vorausgesagt sein, so ist es für die<br />
Frommen doch immer eine ernste und ergreifen<strong>de</strong> Sache. Kein wahrer David konnte in<br />
einem solchen Augenblick an <strong>de</strong>n Vorteil <strong>de</strong>nken, <strong>de</strong>r aus <strong>de</strong>m Geschehen für ihn erwachsen<br />
mochte. Die Seele versucht vielmehr, <strong>de</strong>n Grund <strong>de</strong>s göttlichen Eingreifens zu ermessen,<br />
und das Gefühl, daß Gott han<strong>de</strong>lt, bringt das eigene Ich zum Schweigen. Wie viele und<br />
schwere Stürme hatten Davids Geist in jenen drei Tagen geübt! Er hatte nicht nur die<br />
beson<strong>de</strong>re Barmherzigkeit <strong>de</strong>s Herrn sich selber gegenüber erfahren, son<strong>de</strong>rn er wird nun<br />
mit diesem einzigartigen Gericht bekanntgemacht, das ihn in <strong>de</strong>r Verbindung mit Israel<br />
so stark beschäftigt, daß er im Augenblick <strong>de</strong>ssen Be<strong>de</strong>utung für seine eigene Stellung<br />
übersieht. überdies konnte er es nicht zulassen, daß <strong>de</strong>r Amalekiter, <strong>de</strong>r die Nachricht<br />
überbracht hatte, weiterleben sollte. Denn er bewies seinen Anspruch auf <strong>de</strong>n Thron gera<strong>de</strong><br />
in seinem unnachgiebigen Kampf gegen die Amalekiter, im Gegensatz zu Saul, <strong>de</strong>ssen<br />
Königtum von Jehova verworfen wur<strong>de</strong>, weil er Amalek verschont hatte (1. Sam 15), und<br />
<strong>de</strong>r nun, unter Gottes unfehlbarer Vergeltung, durch einen Amalekiter getötet und seines<br />
königlichen Schmucks beraubt wor<strong>de</strong>n war, Es stand daher in Übereinstimmung mit Gottes<br />
Wegen und Willen, daß David sein Anrecht auf <strong>de</strong>n Thron durch unbeugsame Rache an<br />
Amalek beweisen sollte. Zweifellos führte <strong>de</strong>r Herr in Seiner Gna<strong>de</strong> eine solche Erbitterung<br />
Davids gegen <strong>de</strong>n Feind Israels schon herbei, bevor David <strong>de</strong>n Thron erreichte, in<strong>de</strong>m Er<br />
<strong>de</strong>n Amalekitern gestattete, David an <strong>de</strong>r empfindlichsten Stelle zu verletzen. Treuer Gott,<br />
dies ist oftm<strong>als</strong> Deine gnädige Handlungsweise<br />
2. Samuel 2. Für die gottselige Seele ergibt sich stets ein neues Verlangen nach Gottes Rat<br />
und Führung, wenn Schwierigkeiten o<strong>de</strong>r Wi<strong>de</strong>rstän<strong>de</strong> hinweggeräumt wer<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>nn die<br />
Seele bedarf dann <strong>de</strong>r Anweisung, wie die gegebenen Vorteile richtig zu nützen sind. Wenn<br />
es an Urteilskraft mangelt, kann oft großer Verlust entstehen. David befragte daher „Jehova<br />
und sprach: Soll ich in eine <strong>de</strong>r Städte Judas hinaufziehen?<br />
Und Jehova sprach zu ihm: Ziehe hinauf. Und David sprach: Wohin soll ich hinaufziehen:<br />
Und er sprach: Nach Hebron.“ Welche einfache, glückliche und lehrreiche Abhängigkeit!<br />
Wie an<strong>de</strong>rs ist seine Verfassung, wo er jetzt Ziklag verläßt, gegenüber <strong>de</strong>r Verfassung, in<br />
<strong>de</strong>r er es dam<strong>als</strong> betrat! Wie gesegnet ist die Frucht <strong>de</strong>r göttlichen Zucht, die er nun genießt<br />
<strong>als</strong> er hinaufzieht nach Hebron, geleitet und aufrechterhalten durch die klare Anweisung<br />
Gottes! Welche Kraft und Schlichtheit kennzeichnen <strong>de</strong>n Wan<strong>de</strong>l <strong>de</strong>s Mannes, <strong>de</strong>r sich auf<br />
die Anweisungen Gottes stützt! David zieht nach Hebron, und „auch seine Männer, die<br />
bei ihm waren, hieß David hinaufzuziehen, einen je<strong>de</strong>n mit seinem Hause“. Wenn mein<br />
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