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Die Erziehung in <strong>de</strong>r Schule Gottes (J.B.S.)<br />
Paulus<br />
Wir lesen, daß Paulus „zu Kenchräa das Haupt geschoren hatte, <strong>de</strong>nn er hatte ein Gelüb<strong>de</strong>“.<br />
Er hat sich noch nicht von <strong>de</strong>n Gebräuchen und Vorschriften <strong>de</strong>s Gesetzes losgemacht. Wir<br />
übersehen leicht, wie langsam und allmählich ein je<strong>de</strong>r von uns von seinen herrschen<strong>de</strong>n<br />
Neigungen befreit wird, und mehr noch, von irgendwelchen religiösen Vorurteilen, die das<br />
Gewissen beschweren.<br />
Paulus gelangt nun nach Ephesus, aber dort hält er sich nicht auf. „Als sie ihn aber baten,<br />
daß er längere Zeit bei ihnen bleiben möchte, willigte er nicht ein, son<strong>de</strong>rn nahm Abschied<br />
von ihnen und sagte: Ich muß durchaus das zukünftige Fest in Jerusalem halten; ich wer<strong>de</strong>,<br />
wenn Gott will, wie<strong>de</strong>r zu euch zurückkehren“ (V. 20+21). Wir sehen, daß Apollos dorthin<br />
kam, <strong>als</strong> Paulus nicht in Ephesus blieb, und wie das folgen<strong>de</strong> Kap. zeigt, wur<strong>de</strong> er dort<br />
gesegnet, <strong>de</strong>nn Paulus fin<strong>de</strong>t dort später etliche Jünger. Diese empfangen <strong>de</strong>n Heiligen<br />
Geist. Hier ist Paulus entschie<strong>de</strong>ner <strong>als</strong> zu Korinth. „Als aber etliche sich verhärteten und<br />
nicht glaubten, und vor <strong>de</strong>r Menge übel re<strong>de</strong>ten von <strong>de</strong>m Wege, trennte er sich von ihnen<br />
und son<strong>de</strong>rte die Jünger ab, in<strong>de</strong>m er sich täglich in <strong>de</strong>r Schule <strong>de</strong>s Tyrannus unterre<strong>de</strong>te“<br />
(Kap 19,9). Er hat sich nun endgültig abgeson<strong>de</strong>rt, und Ephesus wird <strong>de</strong>r große Mittelpunkt<br />
seines Werkes in Kleinasien, sowie die am meisten von Gott gesegnete Versammlung. Sie<br />
hatte einen höchst anziehen<strong>de</strong>n Anfang: die Hingabe <strong>de</strong>r Gläubigen ist sehr auffällig, und<br />
sie empfingen wirklich große geistliche Reichtümer, wie wir aus <strong>de</strong>m an sie gerichteten<br />
Brief sehen können. Das Wirken <strong>de</strong>s Apostels dort war mit großer Macht verbun<strong>de</strong>n<br />
(siehe V.11–12). Im 1. Brief an Timotheus sehen wir, welch ein beson<strong>de</strong>res Interesse Paulus<br />
für die Gläubigen in Ephesus hegte. Dort wur<strong>de</strong> er <strong>de</strong>m heftigen Wi<strong>de</strong>rstand, <strong>de</strong>r durch<br />
Demetrius angestachelt wur<strong>de</strong>, gegenübergestellt. Die ganze Stadt war von Aufruhr erfüllt.<br />
Demetrius brachte die heidnische Frömmigkeit in Aufruhr, damit er nicht seines Gewerbes<br />
beraubt wur<strong>de</strong>. So muß <strong>de</strong>r Apostel zu seinen Erfahrungen das schmerzliche Gefühl über<br />
die heidnische Unduldsamkeit hinzufügen.<br />
Um diese Zeit schrieb Paulus wahrscheinlich <strong>de</strong>n Brief an die Galater. Wie er die Korinther,<br />
<strong>de</strong>nen doch je<strong>de</strong> Gna<strong>de</strong> zuteil gewor<strong>de</strong>n war, wegen ihrer Schlaffheit zurechtweisen mußte,<br />
so muß er jetzt die Galater ermahnen, weil sie sich, um das Fleisch zu unterdrücken, zum<br />
Gesetz zurückgewandt hatten. Sie hatten im Geiste angefangen und versuchten im Fleisch<br />
zu vollen<strong>de</strong>n. Die Versuche <strong>de</strong>s Fleisches, sich einen Platz zu verschaffen, sind eigenartig<br />
und tief eingewurzelt. „Haut um Haut, ja, alles was <strong>de</strong>r Mensch hat, gibt er für sein Leben“.<br />
Welch eine segensreiche Erziehung war es für <strong>de</strong>n Apostel, nicht nur diesen Mitteln, die das<br />
Werk Gottes ver<strong>de</strong>rben und entkräften wollten, gegenüberzustehen, son<strong>de</strong>rn zu erfahren,<br />
daß er sie mit einem beson<strong>de</strong>ren Worte <strong>de</strong>s Herrn vernichten konnte. Wenn die Korinther<br />
<strong>de</strong>n Tod Christi verstehen mußten, mit <strong>de</strong>m sie sich am Tische <strong>de</strong>s Herrn einsmachten, so<br />
mußten die Galater lernen, daß <strong>de</strong>r Geist Gottes wi<strong>de</strong>r das Fleisch gelüstet und wir die Lust<br />
<strong>de</strong>s Fleisches nicht vollbringen, wenn wir im Geiste wan<strong>de</strong>ln (Gal. 5).<br />
In Apg 20,16 sehen wir ein rühren<strong>de</strong>s Beispiel von <strong>de</strong>m Interesse <strong>de</strong>s Apostels für Ephesus.<br />
„Von Milet aber sandte er nach Ephesus und rief die Ältesten <strong>de</strong>r Versammlung herüber“<br />
(V. -17). Der Apostel erinnert sie an seine Arbeit und seine Lehrtätigkeit unter ihnen, (und<br />
zwar bevor er <strong>de</strong>n Brief an sie schrieb) und sagt ihnen zugleich, daß sie sein Angesicht nicht<br />
mehr sehen wür<strong>de</strong>n.<br />
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