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Die Erziehung in <strong>de</strong>r Schule Gottes (J.B.S.)<br />
Hiob<br />
In Kapitel 37 führt Elihu Hiob weiter, Gott in Seiner Größe und in Seinen Werken zu<br />
betrachten. Der Herr sagte: „Glaubet mir um <strong>de</strong>r Werke selbst willen.“ Das ist die Einleitung,<br />
wenn ich so sagen darf, zum nächsten Kapitel, wo Gott Hiob aus <strong>de</strong>m Sturme antwortet<br />
und ihn über Seine Größe und Macht belehrt. Hiob hat Elihu gelauscht, ist auf die Stimme<br />
Gottes vorbereitet, und nun beschäftigt Gott Sich direkt und eingehend mit seiner Seele.<br />
Wie tief und ernst ist die Übung, wenn die Seele, allein mit Gott, durch Seine wun<strong>de</strong>rbare<br />
Gna<strong>de</strong> und Barmherzigkeit Seine Majestät und Güte kennenlernt.<br />
In Kapitel 38 lesen wir: „Und Jehova antwortete Hiob aus <strong>de</strong>m Sturme“ und for<strong>de</strong>rte ihn auf,<br />
nachzu<strong>de</strong>nken. „wo warst du, <strong>als</strong> ich die Er<strong>de</strong> grün<strong>de</strong>te?“ – „Durch Glauben verstehen wir,<br />
daß die Welten durch Gottes Wort bereitet wor<strong>de</strong>n sind.“ Das ist <strong>de</strong>r Anfang <strong>de</strong>s Glaubens,<br />
so wie <strong>de</strong>rjenige, <strong>de</strong>r zu Gott kommt, glauben muß, daß Er ist. Hiob glaubte, daß es einen<br />
Gott gab, aber sein Glaube war nicht einfältig auf die Macht Gottes in Seiner Größe gerichtet.<br />
Er wird nun aufgefor<strong>de</strong>rt zu überlegen, ob er <strong>de</strong>n Ursprung eines <strong>de</strong>r Werke Gottes erklären<br />
o<strong>de</strong>r erkennen könne. Konnte er sie erreichen o<strong>de</strong>r begreifen?<br />
Gott fragt ihn: „Wer hat Weisheit in die Nieren gelegt, o<strong>de</strong>r wer hat <strong>de</strong>m Geiste Verstand<br />
gegeben?- Gott zeigt Hiob, wie unwissend er über <strong>de</strong>n Ursprung aller seiner Werke in <strong>de</strong>r<br />
Welt <strong>de</strong>r leblosen Dinge ist, und nun, in Kapitel 39, muß er einsehen, wie unfähig er ist,<br />
über die Tierwelt zu herrschen. Sei es <strong>de</strong>r Wil<strong>de</strong>sel, das Ross, o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Adler, alle sind Hiob<br />
an Kraft überlegen. Und wieviel mehr Er, <strong>de</strong>r ihnen ihre Eigenschaften gab, sollte Er nicht<br />
Hiobs Ehrfurcht hervorrufen können? „Soll <strong>de</strong>r Tadler rechten mit <strong>de</strong>m Allmächtigen?“<br />
Nun fühlt Hiob die Kraft <strong>de</strong>s göttlichen Wortes. „Siehe, zu gering bin ich, was soll ich dir<br />
erwi<strong>de</strong>rn? Ich lege meine Hand auf meinen Mund. Einmal habe ich gere<strong>de</strong>t, und ich will<br />
nicht mehr antworten; und zweimal, und ich will es nicht mehr tun.“<br />
Er erkennt nun seine Nichtigkeit; aber nur insoweit will er schweigen, weil er keine Antwort<br />
weiß. Er weiß sich verurteilt, aber er hat noch nicht die einfältige Selbstverleugnung<br />
erreicht. Man kann von seiner Nichtigkeit und Unfähigkeit zu antworten überzeugt sein<br />
und <strong>de</strong>nnoch auf Besserung hoffen. Es kann sein, daß es nur eine Pause ist, um sich von <strong>de</strong>m<br />
Überführtsein zu erholen, die Gottes Wort in <strong>de</strong>r überwältigten, aber nicht unterworfenen<br />
Seele hervorrufen muß, Wenn das Gefühl <strong>de</strong>r Nichtigkeit und Ver<strong>de</strong>rbtheit vollkommen ist,<br />
gibt es kein Versprechen, sich zu bessern und keinen Gedanken, daß man jetzt etwas besseres<br />
tut <strong>als</strong> bisher. Daher richtet sich die Stimme Gottes wie<strong>de</strong>r an Hiob, und er wird wie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r<br />
göttlichen Auffor<strong>de</strong>rung unterworfen (Kapitel 40 und 41). Diesmal stellt Gott ihm Behemoth,<br />
<strong>de</strong>n Leviathan vor, <strong>de</strong>r bei weitem ein großartigeres Geschöpf ist <strong>als</strong> er. „Auf Er<strong>de</strong>n ist<br />
keiner ihm gleich, ihm, <strong>de</strong>r geschaffen ist ohne Furcht.“ Zu diesem Zweck wird <strong>de</strong>r Seele<br />
Hiobs die Mannigfaltigkeit und Ordnung <strong>de</strong>r Wege Gottes hinsichtlich dieses eigenartigen<br />
und mächtigen Lebewesens vorgestellt, und Hiob, <strong>de</strong>r sich in <strong>de</strong>r Gegenwart Gottes sieht,<br />
ist beschämt. Nun erst hat er das von Gott gewünschte Ziel erreicht, nach<strong>de</strong>m er eine so<br />
lange Zeit erdul<strong>de</strong>t hat. Hiob sieht Gott, und das führt ihn zu wahrer Selbsterkenntnis und<br />
er bereut in Staub und Asche. Dieser makellose Mann, <strong>de</strong>r <strong>als</strong> Mensch rechtschaffen war,<br />
verabscheut sich, <strong>als</strong> er in Gottes Gegenwart geführt wird. Als Mensch hat er Grund, sich<br />
zu rühmen: er mag sich vor seinen Freun<strong>de</strong>n rechtfertigen können, nicht aber vor Gott.<br />
In <strong>de</strong>r Gegenwart Gottes kann er keine For<strong>de</strong>rung stellen, nichts erwarten und auf nichts<br />
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