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Die Erziehung in <strong>de</strong>r Schule Gottes (J.B.S.)<br />
Gi<strong>de</strong>on<br />
Gi<strong>de</strong>on hätte erwi<strong>de</strong>rn können, daß er und die 300 Männer beson<strong>de</strong>rs von Gott berufen<br />
und auserwählt waren; aber er tut es nicht und überläßt die Männer von Ephraim <strong>de</strong>r<br />
Zufrie<strong>de</strong>nheit mit <strong>de</strong>m Maße an Ehre, das Gott ihnen gegeben hat. Aber mit <strong>de</strong>n Männern<br />
von Sukkoth und Pnuel, die sich weigerten, <strong>de</strong>n ermatteten Verfolgern einige Laibe Brot<br />
zu geben, verfährt er an<strong>de</strong>rs. Hier ist Nachsicht nicht am Platze, <strong>de</strong>nn ihr Betragen ist<br />
Wi<strong>de</strong>rstand gegen die Sache Gottes und Verrat an Seinem Namen und Seiner Herrlichkeit.<br />
Das Prinzip ist im Haushalt <strong>de</strong>s Gesetzes das gleiche wie in <strong>de</strong>m <strong>de</strong>r Gna<strong>de</strong>. Es gibt Fälle,<br />
<strong>de</strong>nen wir in Gna<strong>de</strong> begegnen müssen, aber wir sind an<strong>de</strong>rerseits berufen, mit Ernst für <strong>de</strong>n<br />
Glauben zu kämpfen. „Ich wollte, daß sie sich auch abschnitten, die euch aufwiegeln“! sagt<br />
<strong>de</strong>r Apostel, und „wenn jemand diese Lehre nicht bringt, nehmet ihn nicht in euer Haus<br />
auf, grüßet ihn auch nicht“.<br />
In Kap. 8,22 sehen wir Gi<strong>de</strong>on wie<strong>de</strong>rum, aber nun zum letzten Mal, unter einer neuen,<br />
beson<strong>de</strong>ren Art <strong>de</strong>r Erziehung. Großer Dienst erzeugt oft Selbstzufrie<strong>de</strong>nheit und <strong>de</strong>n<br />
Wunsch nach einer Erhöhung, die die Ungeistlichen uns nur zu gerne gewähren. Das Volk<br />
for<strong>de</strong>rt Gi<strong>de</strong>on auf, über sie zu herrschen, aber er antwortet: „Nicht ich will über euch<br />
herrschen, . . . Jehova soll über euch herrschen“. Wie konnte er <strong>de</strong>n Platz Gottes annehmen,<br />
Der ihn so gesegnet und geehrt hatte? Bis hier sprach er in <strong>de</strong>r Weisheit <strong>de</strong>s Geistes, aber<br />
seine Bitte um die Ohrringe ihrer Beute offenbart <strong>de</strong>n geheimen Wunsch, an seine Dienste<br />
zu erinnern, obschon er <strong>de</strong>n Platz <strong>de</strong>r Wür<strong>de</strong> und Macht nicht angenommen hatte. Solch<br />
ein Wunsch. konnte in<strong>de</strong>ssen nur ein Fallstrick wer<strong>de</strong>n, sei es nun in Form eines Ephods<br />
o<strong>de</strong>r etwas an<strong>de</strong>rem. So ging es auch Gi<strong>de</strong>on und seinem Hause (V. 27 b).<br />
Welch eine warnen<strong>de</strong> Lehre ist es für uns, zu sehen, wie ein Diener Gottes nach<br />
einer so langen Erziehung für das Werk Gottes, in einem Augenblick sozusagen<br />
die Selbstbeherrschung verliert, und wie er, <strong>de</strong>r durch <strong>de</strong>n Dienst einen so hohen,<br />
hervorragen<strong>de</strong>n Platz erlangt hat, vor unseren Augen hinabsinkt. Wir lernen daraus, daß,<br />
obschon wir einen Platz öffentlicher Ehrung zurückweisen, wir noch nicht gefeit sind gegen<br />
<strong>de</strong>n feineren, aber gefährlichen Fallstrick <strong>de</strong>r Annahme, daß das An<strong>de</strong>nken an unseren<br />
Dienst in irgen<strong>de</strong>iner Weise zur Ehre Gottes beitragen könnte; <strong>de</strong>nn das hieße, <strong>de</strong>n Dienst<br />
<strong>als</strong> Mittel zur Selbstverherrlichung benutzen, und das muß „uns und unserem Hause zum<br />
Fallstrick wer<strong>de</strong>n“.<br />
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