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Die Erziehung in <strong>de</strong>r Schule Gottes (J.B.S.)<br />
Elisa<br />
Zeugnis von <strong>de</strong>m Verfall in Israel gibt <strong>de</strong>r Schrei jenes Weibes von <strong>de</strong>n Weibern <strong>de</strong>r Söhne<br />
<strong>de</strong>r Propheten: „Dein Knecht, mein Mann, ist gestorben, und du weißt ja, daß <strong>de</strong>in Knecht<br />
Jehova fürchtete; und <strong>de</strong>r Schuldherr ist gekommen, um sich meine bei<strong>de</strong>n Knaben zu<br />
Knechten zu nehmen.“ Bemerkenswert hieran ist nicht so sehr die Art <strong>de</strong>r Notlage, <strong>als</strong><br />
vielmehr die Tatsache, daß die Witwe eines <strong>de</strong>r Propheten Jehovas in Seinem eigenen<br />
Land überhaupt in eine solche Zwangslage geraten konnte. Daß hier nicht rechtzeitig<br />
Abhilfe geschaffen wur<strong>de</strong>, zeigt wie vollständig das Volk die Fürsorge Gottes vergessen und<br />
mißachtet haben muß.<br />
Elisa, <strong>als</strong> Zeuge dieses Elends, zeigt sich zunächst ganz unvorbereitet für einen solchen<br />
Fall. Anscheinend fassungslos fragt er: „Was soll ich für dich tun“? Niem<strong>als</strong> zuvor hatte er<br />
solches Elend erlebt; wie sollte er ihm begegnen? Er sollte in „erster Linie lernen, auf Gott<br />
zu vertrauen, um in diesem Vertrauen das rechte Verständnis dafür zu erlangen, was zu<br />
tun sei. Der erste Schritt <strong>de</strong>s einfältig auf Gott vertrauen<strong>de</strong>n Herzens in dieser Richtung<br />
ist die Feststellung, was Gott dargereicht hat. Diesen Schritt tut Elisa. Sage mir, was du im<br />
Hause hast.“ Als er hört, daß die Witwe einen Krug Öl besitzt, weist er sie an, von ihren<br />
Nachbarn leere Gefäße – nur diese wür<strong>de</strong> sie ihnen schul<strong>de</strong>n – zu erbitten, <strong>de</strong>nn Gott war<br />
im Begriff, alte Gefäße zu füllen, die sie aufzutreiben vermochte. Elisa wird das Vorrecht<br />
<strong>de</strong>r Erkenntnis zuteil, daß die Gabe in Fülle nicht nur ausreichen wür<strong>de</strong>, <strong>de</strong>n Schuldherrn<br />
zufrie<strong>de</strong>nzustellen, son<strong>de</strong>rn auch die Witwe und ihre Söhne zu versorgen. So großzügig<br />
und freigebig ist die Gna<strong>de</strong>, die Gott erweist; wie anziehend und belebend muß sie sich auf<br />
<strong>de</strong>n auswirken, <strong>de</strong>r sie bezeugt und in Seinem Dienste erlebt.<br />
Aber Elisa sollte nicht nur Zeuge dieses Geschehens sein; er sollte durch gleiche Übungen<br />
gehen und die Not an sich selbst erfahren, um <strong>de</strong>n in die Augen fallen<strong>de</strong>n Gegensatz zu <strong>de</strong>r<br />
Offenbarung <strong>de</strong>r Herrlichkeit, von <strong>de</strong>r er ausgegangen war, zu spüren und die Trübsal so<br />
unmittelbar zu erleben, daß er <strong>de</strong>m Volke Gottes in <strong>de</strong>ssen Nöten mit Verständnis begegnen<br />
und aus <strong>de</strong>r Fülle Gottes rechtzeitig Hilfe darreichen konnte, Er mußte <strong>de</strong>shalb selbst im<br />
Erbteil Gottes lei<strong>de</strong>n, im gleichen Geiste wie Er, Der nicht hatte, wo Er Sein Haupt hinlegen<br />
konnte, und Der – obwohl Er Herr <strong>de</strong>r Welt war – einigen Frauen zu Dank verpflichtet<br />
war“, die ihm mit ihrer Habe dienten“. Ganz ähnlich ergeht es <strong>de</strong>m Elisa (Kap. 4, 8). Eine<br />
Frau, eine Sunamitin nimmt sich seiner an und gewährt ihm Brot und Wohnung. So lernt er<br />
im kleinen Maßstab die Hoffnungen und Nöte <strong>de</strong>s Volkes, aber auch die Grundsätze <strong>de</strong>r<br />
Absichten Gottes praktisch kennen. In gleicher Weise verfuhr Gott mit Noah in <strong>de</strong>r Arche,<br />
mit Abraham auf <strong>de</strong>m Berge Morija, mit Paulus im Hinblick auf die Kirche. Israel glich<br />
zu jener Zeit <strong>de</strong>r Sunamitin; <strong>de</strong>ren Mann war alt, sie hatten kein Kind, das ihren Namen<br />
fortpflanzen wür<strong>de</strong>. So war auch das Volk im Verfall und ohne Erbe, <strong>de</strong>r es zu neuem Leben<br />
und neuen Hoffnungen hätte tragen können.<br />
Gehasi, wohl ein Bild von Israel nach <strong>de</strong>m Fleische, sieht diese Lage und berichtet <strong>de</strong>m<br />
Propheten darüber. Dieser verheißt einen Sohn. Die Verheißung geht zwar in Erfüllung,<br />
aber vor <strong>de</strong>r Ernte, vor <strong>de</strong>m Fest <strong>de</strong>r Einbringung, stirbt das Kind. Wie plötzlich und völlig<br />
wird damit die späte Hoffnung <strong>de</strong>r Familie wie<strong>de</strong>r zerstört. In ihrer Not eilt die Mutter zu<br />
<strong>de</strong>m Propheten, <strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r Einsamkeit <strong>de</strong>s Karmel keine Nachricht von <strong>de</strong>r Trübsal erreicht<br />
hat, in die Israel – verkörpert in dieser Frau – geraten ist (Vers 27). Er erhält nun Kenntnis<br />
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