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Die Erziehung in <strong>de</strong>r Schule Gottes (J.B.S.)<br />

Abraham<br />

in fleischlicher Gesinnung auslegt. Der Mensch kann nie das Ausmaß <strong>de</strong>ssen erkennen, was<br />

Gott <strong>de</strong>nen bereitet, die Ihn lieben.<br />

Ein Ismael war <strong>de</strong>r Maßstab Abrahams, ein Isaak <strong>de</strong>rjenige Gottes. Inzwischen muß<br />

Abraham durch Streit und Kummer erfahren, welches die Frucht seiner Ungeduld ist,<br />

und schließlich muß er tun, was „übel in seinen Augen“ ist, nämlich seinen Sohn vertreiben.<br />

So verzögern unsere eigenen Pläne nur die wirklichen Segnungen. Es müssen fast 20 Jahre<br />

zwischen <strong>de</strong>r Verheißung und <strong>de</strong>r Geburt Isaaks verflossen sein, und mannigfaltig waren<br />

die Prüfungen, die er in <strong>de</strong>r Zeit durchmachen mußte, obwohl <strong>de</strong>r Herr ihm ebenso viele<br />

und große Mitteilungen machte.<br />

Wir kommen nun zum vierten Abschnitt auf Abrahams Pfad <strong>de</strong>r Zucht: Kapitel 21. Sein<br />

Becher scheint voll zu sein: Isaak wird geboren; die Magd und ihr Sohn vertrieben; die<br />

Mächte <strong>de</strong>r Nationen – vorgestellt in Abimelech – kommen, um zu bezeugen, daß Gott<br />

mit ihm ist in allem, was er tut; er pflanzt eine Tamariske und ruft <strong>de</strong>n Namen <strong>de</strong>s ewigen<br />

Gottes an. Aber noch mehr Zucht war nötig, um seiner Seele <strong>de</strong>utlich zu machen, daß<br />

jener volle Becher ganz allein Gottes Gabe war; daß nur Er ihn füllen, leeren und wie<strong>de</strong>r<br />

füllen konnte, und daß Er allein es konnte. Abraham erwartete nichts mehr von <strong>de</strong>r Welt;<br />

wür<strong>de</strong> er nun <strong>de</strong>n Gegenstand seiner Hoffnungen und Zuneigungen aufgeben können?<br />

und noch mehr, wür<strong>de</strong> er selbst diese schreckliche Tat ausführen wollen? Es war „übel<br />

in seinen Augen“, Ismael zu vertreiben; was mußte es für ihn sein, nun zu hören: „Nimm<br />

<strong>de</strong>inen Sohn, <strong>de</strong>inen einzigen, <strong>de</strong>n du lieb hast, <strong>de</strong>n Isaak, und ziehe hin in das Land Morija<br />

und opfere ihn daselbst <strong>als</strong> Brandopfer auf einem <strong>de</strong>r Berge, <strong>de</strong>n ich dir sagen wer<strong>de</strong>.‘Er<br />

opferte ihn nicht wie Jephtah auf sein eigenes Versprechen, son<strong>de</strong>rn auf das ein<strong>de</strong>utige<br />

Gebot Gottes hin, das nicht nur seine Zustimmung for<strong>de</strong>rte, son<strong>de</strong>rn auch, daß er selbst <strong>de</strong>r<br />

Täter sein sollte! Abraham gehorchte. Er geht <strong>de</strong>n Weg <strong>de</strong>r Abhängigkeit von Gott, erhaben<br />

über je<strong>de</strong>n Einfluß von Ehrsucht o<strong>de</strong>r Gefühl. Aber welche Zucht! Welche Verleugnung<br />

langgehegter Hoffnungen und Gefühle! Der Gegenstand <strong>de</strong>s Verzichts war nicht wie Jonas<br />

Wun<strong>de</strong>rbaum, <strong>de</strong>r in einer Nacht emporwuchs und in einer Nacht verdorrte, son<strong>de</strong>rn die<br />

Frucht jahrelanger Geduld, Prüfungen und Anteilnahme; und nun sollte er sich selbst <strong>de</strong>n<br />

vollen Becher von <strong>de</strong>r Lippe reißen. Wo war das Fleisch? – wo seine For<strong>de</strong>rungen? War<br />

Abraham an jenem Tage wie Jephta „tief nie<strong>de</strong>rgebeugt“, o<strong>de</strong>r „zürnte“ er wie Jona? Nein!<br />

<strong>de</strong>r Mann <strong>de</strong>r, Glaubens stand an jenem für das Fleisch so schrecklichen Tage „<strong>de</strong>s Morgens<br />

früh auf und sattelte seinen Esel und nahm mit sich zwei von seinen Knaben und Isaak,<br />

seinen Sohn; und er spaltete Holz zum Brandopfer und machte sich auf und zog hin an<br />

<strong>de</strong>n Ort, <strong>de</strong>n Gott ihm gesagt hatte“. Welch eine dauern<strong>de</strong> Ruhe und Wür<strong>de</strong> verleiht <strong>de</strong>r<br />

Glaube! Nichts geschah hastig o<strong>de</strong>r überstürzt; die Zeit <strong>de</strong>r Erwägung war lang, <strong>de</strong>nn am<br />

dritten Tage war <strong>de</strong>r Ort noch „ferne“. Wer kann im Geiste diesen Übungen einer Seele, die<br />

<strong>de</strong>r Glaube treu im Gehorsam gegen das Wort Gottes bewahrte, folgen, ohne zu erstaunen<br />

über die alles übersteigen<strong>de</strong> Kraft, die jener Glaube verleiht? Das Opfer ist vollständig!<br />

Abraham nimmt mit eigener Hand das Messer, um seinen Sohn zu schlachten, aber er<br />

vertraut auf Gott, „in<strong>de</strong>m er urteilte, daß er auch aus <strong>de</strong>n Toten zu erwecken vermöge.“ Die<br />

Abhängigkeit von Gott triumphiert über die For<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>s Fleisches, und die Belohnung<br />

erfolgt sogleich. Der im Dickicht festgehaltene Wid<strong>de</strong>r, – Christus, das wahre Brandopfer,<br />

www.bibelkommentare.<strong>de</strong> 28

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