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Die Erziehung in <strong>de</strong>r Schule Gottes (J.B.S.)<br />

Simson<br />

erschlägt 30 Mann, nimmt ihre ausgezogenen Gewän<strong>de</strong>r und gibt die Wechselklei<strong>de</strong>r <strong>de</strong>nen,<br />

die das Rätsel kundgetan hatten. Danach läßt er auf Grund ihrer ungerechten Verfügung<br />

über seine Frau 300 Schakale mit Fackeln zwischen je zwei Schwänzen los in das stehen<strong>de</strong><br />

Getrei<strong>de</strong>, die Garbenhaufen und die Olivengärten. Er bezahlt die Schuld, in die ihn die<br />

Philister mit unrechtmäßigen Mitteln verstrickt hatten, an sie selbst zurück. So sollte es<br />

auch heute bei <strong>de</strong>m Knecht Christi sein. Die Christenheit hat das göttliche Geheimnis<br />

unrechtmäßig an sich gerissen und darauf ihren Anspruch, die Kirche Gottes zu sein,<br />

gegrün<strong>de</strong>t. Der Diener fin<strong>de</strong>t sich innerhalb einer Christenheit, die öffentlich im Besitz <strong>de</strong>r<br />

Wahrheit Gottes ist, die <strong>de</strong>m natürlichen Menschen ein Rätsel bleibt und die von ihm nur<br />

für fleischliche Zwecke benutzt wird, und dazu, <strong>de</strong>m Anteil jener, die die Wahrheit wirklich<br />

besitzen, zu wi<strong>de</strong>rstehen. Mittels dieser Wahrheit hebt <strong>de</strong>r treue Diener nicht nur <strong>de</strong>n<br />

unrechtmäßigen Anspruch <strong>de</strong>r Welt auf, son<strong>de</strong>rn zieht dadurch auch die Trennungslinie<br />

zwischen sich und <strong>de</strong>m bloßen Bekenner.<br />

Simsons zweite Tat, die dadurch veranlaßt wor<strong>de</strong>n war, daß seine Frau seinem Gesellen<br />

gegeben wor<strong>de</strong>n war, erregte die Philister zu größerer Gewalttat. Sie üben ihre Rache<br />

nicht an Simson aus, son<strong>de</strong>rn an ihr, die ihn und das Haus ihres Vaters verraten hatte, –<br />

es ereilt sie das Schicksal, das sie so gefürchtet hatte, aus Furcht vor <strong>de</strong>m sie treulos an<br />

Simson gehan<strong>de</strong>lt hatte. Wir sehen, daß das, was wir in Unglauben und Ungerechtigkeit<br />

fliehen, schließlich doch unser Ver<strong>de</strong>rben wird. Wir mögen ihm eine Zeitlang entgehen, aber<br />

schließlich ist die Flucht <strong>de</strong>r sicherste Weg dorthin. Diese Tat vergrößert jedoch Simsons<br />

Recht auf Rache, und wir lesen: „er schlug sie, Schenkel samt Hüfte, und richtete eine große<br />

Nie<strong>de</strong>rlage unter ihnen an. Und er ging hinab und wohnte in <strong>de</strong>r Kluft <strong>de</strong>s Felsens Etam“<br />

(Kap. 15, 8).<br />

Nach diesen verschie<strong>de</strong>nen Übungen und durch seinen Dienst ist Simson ein so großer Feind<br />

<strong>de</strong>r Philister gewor<strong>de</strong>n, daß sie mit einem Heer heraufziehen und sein Leben for<strong>de</strong>rn. Wenn<br />

<strong>de</strong>r Knecht Gottes <strong>de</strong>r Welt keinen Raum gibt, und sie ihn in keiner Weise überlisten kann,<br />

dann wird ihre offene Feindschaft losbrechen. Derselbe Geist <strong>de</strong>r Feindseligkeit, <strong>de</strong>r gegen<br />

unseren Herrn rief: „Kreuzige, kreuzige Ihn“, beseelt die Philister hier, die nach Simsons<br />

Leben trachten. Juda, <strong>de</strong>r Stamm, aus <strong>de</strong>m <strong>de</strong>r Schilo hervorkommen sollte, offenbart<br />

gegenüber Simson <strong>de</strong>nselben Mangel an göttlichen Grundsätzen, <strong>de</strong>r ihn auch später<br />

kennzeichnete, <strong>als</strong> er <strong>de</strong>n Herrn Jesus an Pilatus überlieferte. „Da zogen 3000 Mann von<br />

Juda zur Kluft <strong>de</strong>s Felsens Etam hinab und sprachen zu Simson: Weißt du nicht, daß die<br />

Philister über uns herrschen? Und warum hast du uns das getan? . . . Da sprachen sie zu ihm:<br />

Um dich zu bin<strong>de</strong>n, sind wir herabgekommen, daß wir dich in die Hand <strong>de</strong>r Philister liefern.“<br />

Was mochte Simson in diesem Augenblick bewegen, <strong>als</strong> er sah, wie wenig seine Absichten<br />

und Taten von seinem eigenen Volke, für das er gekämpft hatte, gewürdigt wur<strong>de</strong>n! Wie<br />

ähnlich erging es Ihm, von Dem gesagt wird: „Er kam in das Seinige, und die Seinigen<br />

nahmen ihn nicht an“ (mit <strong>de</strong>m Unterschied, daß Simson auf einer sittlich unermeßlich viel<br />

tieferen Stufe stand)! Welch einen ganz beson<strong>de</strong>ren Kummer muß <strong>de</strong>r treue Diener von<br />

<strong>de</strong>nen erdul<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>nen er in so aufrichtiger Weise gedient hat! Es ist eine harte Prüfung,<br />

nach einem so hervorragen<strong>de</strong>n Dienst <strong>als</strong> nutzlos verstoßen und verurteilt zu wer<strong>de</strong>n, aber<br />

Simson ist ihr gewachsen. Ja, noch mehr: in <strong>de</strong>r Macht Gottes und in <strong>de</strong>r Sanftmut Seiner<br />

www.bibelkommentare.<strong>de</strong> 95

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