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Die Erziehung in <strong>de</strong>r Schule Gottes (J.B.S.)<br />
Paulus<br />
zwischen <strong>de</strong>m 1. und <strong>de</strong>m 2. Brief an Timotheus eine <strong>de</strong>utliche Verän<strong>de</strong>rung eingetreten<br />
ist. Im 1. Brief beschäftigt sich <strong>de</strong>r Apostel mit <strong>de</strong>r Ordnung, in<strong>de</strong>m er an Timotheus nach<br />
Ephesus schreibt, im zweiten dagegen mit <strong>de</strong>r Unordnung, und wie <strong>de</strong>r Mensch Gottes<br />
in einer solchen Zeit wan<strong>de</strong>ln soll. Wir bemerken, daß Paulus im 1. Brief, in Verbindung<br />
mit <strong>de</strong>r Ordnung <strong>de</strong>r Versammlung zwei große drohen<strong>de</strong> Übel anprangert, nämlich das<br />
Prinzip <strong>de</strong>s Katholizismus in Kap. 4, und <strong>de</strong>n Radikalismus in Kap. 6; mit an<strong>de</strong>ren Worten:<br />
Religion in Unabhängigkeit von Gott einerseits, die Meinung, daß die Gottseligkeit ein<br />
Mittel zum Gewinn sei an<strong>de</strong>rerseits. Das eine erhöhte <strong>de</strong>n Menschen unter <strong>de</strong>m äußeren<br />
Mantel christlicher Religion, beim an<strong>de</strong>ren war das menschliche Fortkommen alles.<br />
Im 2. Brief an Timotheus, <strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Zustand während <strong>de</strong>s En<strong>de</strong>s <strong>de</strong>r zweiten Gefangenschaft<br />
<strong>de</strong>s Paulus beschreibt, befin<strong>de</strong>t sich <strong>de</strong>r Apostel in ganz an<strong>de</strong>ren Umstän<strong>de</strong>n <strong>als</strong> am Anfang<br />
seiner ersten Gefangenschaft, <strong>als</strong> er schrieb: „ich will aber, daß ihr wisset, Brü<strong>de</strong>r, daß meine<br />
Umstän<strong>de</strong> mehr zur För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Evangeliums geraten sind“ (Phil 1,12).<br />
Der 2. Timotheus-Brief wur<strong>de</strong> nach seiner ersten Verantwortung (4,16) geschrieben, bei <strong>de</strong>r<br />
keiner <strong>de</strong>r Gläubigen ihm beigestan<strong>de</strong>n hatte. Er beginnt, in<strong>de</strong>m er sagt: „Gott hat uns nicht<br />
einen Geist <strong>de</strong>r Furcht gegeben, son<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>r Kraft und <strong>de</strong>r Liebe und <strong>de</strong>r Besonnenheit“,<br />
und kündigt im gleichen Kapitel an, „daß alle, die in Asien sind, sich von mir abgewandt<br />
haben, unter welchen Phygelus ist und Hermogenes“. Wenn wir uns vor Augen halten,<br />
daß Kleinasien das Gebiet war, wo er hauptsächlich gewirkt hatte, können wir uns einen<br />
Begriff von <strong>de</strong>m Kummer machen, <strong>de</strong>n dieser Abfall ihm bereitete. Wie rührend. hängt sein<br />
Herz an einem einzelnen dort, <strong>de</strong>nn er schreibt: Der Herr gebe <strong>de</strong>m Hause <strong>de</strong>s Onesiphorus<br />
Barmherzigkeit“.<br />
Aber Paulus ist nicht entmutigt. Wenn er uns im Epheserbrief zu <strong>de</strong>n herrlichen Höhen <strong>de</strong>r<br />
göttlichen Berufung geführt hat so ist er es jetzt, <strong>de</strong>r uns in <strong>de</strong>r schlimmsten Verwirrung<br />
stärkt und leitet, wo Lieblosigkeit und äußerster Verfall in <strong>de</strong>r Versammlung vorherrschend<br />
sind, wo „statt <strong>de</strong>s Gürtels ein Strick, . . . Brandmal statt Schönheit“ ist (vgl. Jes 3,24)In<br />
wenigen Sätzen, reich an göttlichem Segen, belehrt er Timotheus, und mit ihm alle, die<br />
Christo treu bleiben möchten, was in einer solchen Zeit zu tun ist. Seine Belehrungen lassen<br />
sich in zwei Gruppen aufteilen: 1. Stark in <strong>de</strong>r Gna<strong>de</strong>, d. i. in Christo Jesu, sollte Timotheus<br />
die Dinge, die er von <strong>de</strong>m Apostel empfangen hatte, „treuen Männern (anvertrauen), welche<br />
tüchtig sein wer<strong>de</strong>n, auch an<strong>de</strong>re zu lehren“. 2. Er sollte sich vollständig von <strong>de</strong>n Gefäßen<br />
<strong>de</strong>r Unehre abson<strong>de</strong>rn. „Wenn sich nun jemand von diesen reinigt, so wird er ein Gefäß zur<br />
Ehre sein, geheiligt, nützlich <strong>de</strong>m Hausherrn, zu je<strong>de</strong>m guten Werke bereitet“ (2.Tim 2,21).<br />
Wie <strong>de</strong>r Apostel von Gott zubereitet war, ein geeignetes Gefäß für die Offenbarung <strong>de</strong>r<br />
Schönheit und Herrlichkeit <strong>de</strong>s Gegenstan<strong>de</strong>s von Gottes Hauptinteresse auf Er<strong>de</strong>n zu sein,<br />
so wird er auch jetzt belehrt, uns vor <strong>de</strong>n kommen<strong>de</strong>n schweren Zeiten zu warnen. „Dieses<br />
aber wisse, daß in <strong>de</strong>n letzten Tagen schwere Zeiten da sein wer<strong>de</strong>n“ (Kap 3,1). Das Ziel<br />
<strong>de</strong>r Fein<strong>de</strong> wird dasselbe sein wie bei Jannes und Jambres; wie jene Mose wi<strong>de</strong>rstan<strong>de</strong>n,<br />
so wi<strong>de</strong>rstehen die Fein<strong>de</strong> in <strong>de</strong>n letzten Tagen <strong>de</strong>r Wahrheit. Ihr Charakter wird mit <strong>de</strong>n<br />
Worten: „die eine Form <strong>de</strong>r Gottseligkeit haben, ihre Kraft aber verleugnen“ gekennzeichnet,<br />
und: „die immerdar lernen und niem<strong>als</strong> zur Erkenntnis <strong>de</strong>r Wahrheit kommen können’,<br />
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