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Die Erziehung in <strong>de</strong>r Schule Gottes (J.B.S.)<br />
Hiob<br />
Punkt so sorgfältig und eifrig beobachtet wur<strong>de</strong>, könnten wir, wie Hiob selbst, erwarten,<br />
daß die Ruhe, in die er durch Gottes Gna<strong>de</strong> versetzt wor<strong>de</strong>n war durch nichts gestört wur<strong>de</strong>.<br />
Wenn ihn auch Befürchtungen wie Wolken an einem Sonnentage überkommen mochten,<br />
so hatte er doch zweifellos keine Ahnung von <strong>de</strong>m boshaften Geist, <strong>de</strong>r dadurch, daß er<br />
ihn vor Gott verleum<strong>de</strong>te, Gott nur veranlaßte, Hiob in die Hand Satans zu geben, um auf<br />
das Ein<strong>de</strong>utigste Hiobs Lauterkeit und unerschütterliche Treue zu Ihm zu beweisen. Wir<br />
müssen auch immer daran <strong>de</strong>nken, daß Gott, während Er in Seinen Wegen mit Hiob Sein<br />
über ihn abgegebenes Urteil rechtfertigen will, uns zugleich zeigt, wie Er jenen Knecht.<br />
erzieht und unter die Zucht stellt, um ihn dieses Urteils würdig zu machen.<br />
Der Schlag für Hiob kam, <strong>als</strong> er ihn am wenigsten erwartete. Zweifellos hatte er oft seine<br />
Befürchtungen, <strong>de</strong>nn er sagt: „Denn ich fürchtete einen Schrecken, und er traf mich“, und<br />
so kommt es immer, wenn die Seele keine größere Gewißheit <strong>de</strong>r Liebe hat, <strong>als</strong> ihre Beweise<br />
und das Vorhan<strong>de</strong>nsein <strong>de</strong>r Gaben. Die Gaben sind so eine Falle für uns, und Satans Anklage<br />
gegen uns ist oft in einer Hinsicht wahr; <strong>de</strong>nn <strong>de</strong>r Grund für unsere Ruhe vor Gott ist<br />
Seine Freundlichkeit und Gna<strong>de</strong>, und nicht einfach das Wissen um Seine Liebe. Das wird<br />
sehr <strong>de</strong>utlich an <strong>de</strong>m großen Kummer und <strong>de</strong>r Verzweiflung vieler Seiner Kin<strong>de</strong>r, wenn<br />
sie irgen<strong>de</strong>iner beson<strong>de</strong>ren Segnung beraubt wer<strong>de</strong>n. Sie ruhen mehr in <strong>de</strong>n Gaben <strong>als</strong> in<br />
Gott, und die Gaben waren für sie <strong>de</strong>r Beweis Seiner Liebe; aber die Liebe selbst war es<br />
nicht, die ihren Herzen Ruhe gab. Satan kennt diese Neigung <strong>de</strong>s Menschen und zögerte<br />
daher nicht, Hiob ihretwegen anzuklagen, in<strong>de</strong>m er behauptete, daß Hiob nur auf Grund<br />
<strong>de</strong>r überströmen<strong>de</strong>n Segnungen Verbindung zu und Ehrfurcht vor Gott habe. Gott hatte in<br />
Seiner Gna<strong>de</strong> bezüglich Seines Knechtes Satan herausgefor<strong>de</strong>rt, daß seinesgleichen kein<br />
Mann auf Er<strong>de</strong>n sei. Satan antwortete, in<strong>de</strong>m er Hieb einen unlauteren Beweggrund für<br />
seine Treue vorwirft und behauptet, daß er sich offen von Ihm lossagen wür<strong>de</strong>, wenn alles,<br />
was er besaß, von ihm genommen wür<strong>de</strong>. Daraufhin erlaubte Jehova Satan, Hiob alles was<br />
er hat, zu nehmen, um die Richtigkeit Seines Urteils zu beweisen und um Hiob dieses Urteils<br />
würdig zu machen.<br />
An einem einzigen Tage verliert Hiob in schneller Folge Besitz, Kin<strong>de</strong>r, alles was er hat.<br />
Niem<strong>als</strong> kam ein Unglück so schnell und vollständig. „Und Hiob stand auf und zerriß sein<br />
Gewand und schor sein Haupt; und er fiel zur Er<strong>de</strong> nie<strong>de</strong>r und betete an.“ Er erträgt die<br />
ersten schweren Wogen <strong>de</strong>s Unglücks mit beispielhafter Geduld und sagt: „Nackt bin ich<br />
aus meiner Mutter Leibe gekommen, und nackt wer<strong>de</strong> ich dahin zurückkehren. Jehova hat<br />
gegeben, und Jehova hat genommen, <strong>de</strong>r Name Jehovas sei gepriesen!“<br />
Es sei bemerkt, daß eine große Häufung von Trübsalen zunächst leichter <strong>als</strong> nachher<br />
ertragen wird. Die Stärke‘die im Herzen ist, das Vertrauen zu Gott ist die Zuflucht, wenn<br />
<strong>de</strong>r Schlag plötzlich und schrecklich kommt; und es scheint mir, daß Satan durch die rasche<br />
Folge <strong>de</strong>r Ereignisse, in <strong>de</strong>nen er seine Macht gebrauchte, sich selbst überlistete; <strong>de</strong>nn<br />
gewiß sind Lei<strong>de</strong>n, wenn sie nicht alle zugleich, son<strong>de</strong>rn in gewissen Abstän<strong>de</strong>n auftreten,<br />
eine größere Prüfung. Satan hoffte jedoch, daß <strong>de</strong>r Schlag für Hiob überwältigend sein<br />
wür<strong>de</strong>, daß er nicht an<strong>de</strong>rs könnte, <strong>als</strong> Gott an allem die Schuld zu geben. Aber äußerste<br />
Schwierigkeit bringt oft die verborgene Kraft zum Vorschein, – wie bei einem Ertrinken<strong>de</strong>n-,<br />
während eine kleinere Gefahr diese Wirkung nicht haben wür<strong>de</strong>. Die Prüfung ist manchmal<br />
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