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Die Erziehung in <strong>de</strong>r Schule Gottes (J.B.S.)<br />

David<br />

ihrem Wesen so gefährlich und ungewiß ist, nun muß er sich in <strong>de</strong>r Trübsal <strong>de</strong>r Verwerfung<br />

üben.<br />

Wir müssen daran <strong>de</strong>nken, daß David Gottes eigene Wahl für <strong>de</strong>n Thron Israels darstellte.<br />

Außer<strong>de</strong>m war er gleich zu Anfang seiner Laufbahn für seine hohe Stellung gesalbt wor<strong>de</strong>n.<br />

Um diese Stellung aber nach Gottes Gedanken beklei<strong>de</strong>n zu können, mußte er in jenen<br />

Wesenszügen geübt wer<strong>de</strong>n, die <strong>de</strong>m König Gottes geziemen. Es ist stets Gottes Art, zuerst<br />

zu berufen, und dann zuzubereiten. Bei <strong>de</strong>n Menschen ist es umgekehrt: sie bedürfen <strong>de</strong>r<br />

Ausbildung vor ihrer Ernennung. Wir aber dürfen uns darauf getrost verlassen, daß Gott<br />

uns für je<strong>de</strong>s Amt, für je<strong>de</strong> Aufgabe, für die Er uns bestimmt hat, auch zubereiten wird,<br />

wenn Er uns dahin berufen hat. Der göttliche Grundsatz heißt, wie einer es ausdrückte:<br />

„Zuerst <strong>de</strong>n Lorbeer tragen, dann beginnt <strong>de</strong>r Kampf“. So war Gottes erste Handlung David<br />

gegenüber, ihn zum König zu berufen, und hieraus erwuchsen alle seine Erfahrungen, Taten<br />

und Schwierigkeiten. Denn ich bin <strong>de</strong>r Annahme, daß er erst nach seiner Salbung „<strong>de</strong>n<br />

Löwen und <strong>de</strong>n Bär“ tötete. Aber welch ein langer Weg <strong>de</strong>r Prüfung war nötig, ehe er<br />

geeignet war, die hohe Stellung einzunehmen, zu <strong>de</strong>r er bestimmt wor<strong>de</strong>n war! Zu <strong>de</strong>m<br />

Zeitpunkt, <strong>de</strong>n wir jetzt betrachten, hatte er zwei Pfa<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Erziehung durchschritten. Der<br />

eine verlief daheim, bei <strong>de</strong>r Hut <strong>de</strong>r Schafe seines Vaters, in <strong>de</strong>r Wüste, wobei er sich<br />

tapfer und erfolgreich erwiesen hatte. Der zweite Pfad führte ihn an die höchste Stelle<br />

in <strong>de</strong>r Welt, <strong>de</strong>r religiösen Welt, von einigen geliebt, vom Volke verehrt, aber genei<strong>de</strong>t<br />

vom König; abwechselnd <strong>de</strong>r Gegenstand <strong>de</strong>r Gunst, <strong>de</strong>s Betruges und <strong>de</strong>r Feindschaft,<br />

und schließlich gezwungen, seine Stellung aufzugeben und um seines Lebens willen zu<br />

fliehen. In unserer Lebensgeschichte wer<strong>de</strong>n wir stets fin<strong>de</strong>n, daß <strong>de</strong>r erste Lebenskreis<br />

die Haupt-Wesenszüge umschließt und darstellt, die alle folgen<strong>de</strong>n Kreise kennzeichnen.<br />

Folglich ist nichts wichtiger für einen Christen <strong>als</strong> die Art, wie und unter welcher Führung<br />

er seinen ersten Lebenskreis beginnt und durchschreitet. Bei David hatte dieser erste Kreis<br />

eine schöne Ordnung und wies all die Bestandteile sittlicher Schönheit auf, die sich in<br />

<strong>de</strong>n weiteren Kreisen so vielfältig zeigt, wie wir es noch sehen wer<strong>de</strong>n. Er betrat nun<br />

seinen dritten Erziehungspfad, <strong>de</strong>r sich bis zum To<strong>de</strong> Sauls erstreckt, und <strong>als</strong> die Zeit seiner<br />

Verwerfung bezeichnet wer<strong>de</strong>n kann, in welcher <strong>de</strong>r Herrscher Israels, Saul, nach seinem<br />

Leben trachtete. Es war eine Zeit beson<strong>de</strong>ren Lei<strong>de</strong>ns, aber auch großer, vielfältiger und<br />

gesegneter Erfahrungen <strong>de</strong>r Güte Gottes, wie auch <strong>de</strong>r Schwäche seiner eigenen Natur.<br />

Wir haben gesehen, daß David floh und in Rama bei <strong>de</strong>m Propheten wohnte, <strong>de</strong>r sich<br />

bekümmert in Treue von <strong>de</strong>r Szene und <strong>de</strong>n Verbindungen zurückgezogen hatte, von<br />

<strong>de</strong>nen David nun vertrieben wur<strong>de</strong>. Sie wer<strong>de</strong>n gemeinsam ohne Zweifel tief und bitterlich<br />

getrauert haben über die Mißherrschaft Sauls, <strong>de</strong>r ebenso unbarmherzig war, wie später<br />

ein Hero<strong>de</strong>s und <strong>de</strong>r David selbst bis hierher verfolgt. Als er es aber unternimmt, sie in<br />

ihrem Bergungsort aufzuspüren, bezwingt ihn <strong>de</strong>r Geist Gottes, und David wird zu Anfang<br />

dieses neuen und betrüblichen Weges vor Augen geführt, wie sichtbar Gott ihn in seiner<br />

scheinbaren Schutzlosigkeit unter Seinen Schutz nehmen kann.<br />

1. Samuel 20. David ist aber noch nicht bereit, seine Position ohne Kampf aufzugeben.<br />

Er verläßt Najoth, um Jonathan aufzusuchen und von ihm zu erfahren, ob seine Stellung<br />

unwie<strong>de</strong>rbringlich verloren ist. Sie treffen sich, ein Zeichen wird ausgemacht, das Sauls<br />

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