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Die Erziehung in <strong>de</strong>r Schule Gottes (J.B.S.)<br />

Paulus<br />

begehrt hatte, daß sein Volk an <strong>de</strong>n Segnungen <strong>de</strong>r Kirche teilhaben sollte, so hatte er nun<br />

auf schmerzliche Art erfahren, daß es Christo hartnäckig wi<strong>de</strong>rstand, und darum befand er<br />

sich jetzt <strong>als</strong> Gefangener in Rom und konnte in einer wolkenlosen Atmosphäre die ganze<br />

Schönheit und Größe <strong>de</strong>s großen Geheimnisses betrachten.<br />

Es ist sehr anziehend, die Wirkungen <strong>de</strong>r Erziehung an unserem Apostel zu sehen. Wir<br />

hören keine Worte <strong>de</strong>r Enttäuschung, son<strong>de</strong>rn jetzt, aus <strong>de</strong>m Gefängnis in Rom, schreibt er<br />

<strong>de</strong>n Brief an die Epheser. Manche behaupten, daß es ein Rundschreiben war, aber das ist<br />

von nebensächlicher Be<strong>de</strong>utung; wichtig ist, daß wir in diesem Brief die vollkommenste<br />

Offenbarung <strong>de</strong>s großen Geheimnisses – Christus und die Kirche – haben. Wenn Israel,<br />

Gottes irdisches Volk, einst <strong>de</strong>r Mittelpunkt aller Wege Gottes auf Er<strong>de</strong>n war, so trifft<br />

das auf die Kirche, <strong>de</strong>n Leib Christi, jetzt in unendlich viel größerem Maße zu. Nach <strong>de</strong>r<br />

Auflösung je<strong>de</strong>s Ban<strong>de</strong>s, das ihn noch mit Israel verknüpfte, wird <strong>de</strong>r Apostel vom Geiste<br />

dahin geführt, das Geheimnis Gottes, das seit Grundlegung <strong>de</strong>r Welt verborgen gewesen<br />

war, völlig und bis in die praktischen Einzelheiten zu erfassen.<br />

Dies Geheimnis besitzt zwei große Beson<strong>de</strong>rheiten: zum einen, daß wir alle – Ju<strong>de</strong>n wie<br />

Hei<strong>de</strong>n – zusammen erhoben und in Christo in die himmlischen Örter versetzt wor<strong>de</strong>n<br />

sind; zum an<strong>de</strong>ren, daß dieselbe Macht, die Christum auferweckt hat, auch uns auferweckt.<br />

Diese Macht steht vollkommen außerhalb und über allem was menschlich ist; und <strong>de</strong>shalb,<br />

weil diese Macht in uns wirksam ist, sollten wir zu Ihm hin wachsen, <strong>de</strong>r das Haupt aller<br />

Dinge ist. Das sollte einen absoluten und entschie<strong>de</strong>nen Sieg über alle Macht <strong>de</strong>s Teufels<br />

herbeiführen, <strong>de</strong>r uns nicht nur die Höhe zeigt, zu <strong>de</strong>r wir aus allem was hier ist erhoben<br />

sind, son<strong>de</strong>rn die unendliche sittliche Überlegenheit, in die wir hier auf <strong>de</strong>r Er<strong>de</strong> versetzt<br />

sind, <strong>de</strong>m Schauplatz unserer einstigen Entfremdung von Gott. Wir sind durch die größte<br />

Macht, die Macht, die Christum auferweckte, in die höchste Höhe gebracht wor<strong>de</strong>n, und weil<br />

wir nun <strong>de</strong>n himmlischen Charakter tragen, sind wir berufen, von Christo zu zeugen, und<br />

zwar im höchsten Kreise, <strong>de</strong>r Versammlung, ebenso wie in <strong>de</strong>n niedrigsten persönlichen<br />

Umstän<strong>de</strong>n, und sind zugleich <strong>de</strong>n Ränken und <strong>de</strong>r Macht <strong>de</strong>s Teufels überlegen. Wie<br />

überwältigt muß <strong>de</strong>r Apostel gewesen sein, <strong>als</strong> <strong>de</strong>r Geist ihm dies alles in inspirierten<br />

Worten vorstellte. Wie wird er Gott gedankt haben für die Erziehung, <strong>de</strong>r er unterworfen<br />

wor<strong>de</strong>n war, damit er ein Gefäß wür<strong>de</strong>, das geeignet war, die größten Mitteilungen, die<br />

ein Mensch jem<strong>als</strong> empfing, weiterzugeben. Wir erkennen nur schwach, welche Mühe <strong>de</strong>r<br />

Herr Sich mit uns gibt, um uns für Sein Werk einigermaßen geeignet zu machen. Nur Er<br />

weiß, was geeignet ist, und daß diese Eignung durch nichts an<strong>de</strong>res <strong>als</strong> die Erziehung, die<br />

Er, <strong>de</strong>r alle Dinge kennt, uns zuteil wer<strong>de</strong>n läßt, erreicht wird. Wie rührt es uns, wenn wir<br />

<strong>de</strong>n Apostel schreiben sehen „welches die Verwaltung <strong>de</strong>s Geheimnisses sei, das von <strong>de</strong>n<br />

Zeitaltern her verborgen war in Gott“, und durch das <strong>de</strong>n Engeln die mannigfaltige Weisheit<br />

Gottes kundgetan wird. (Eph 3,9+10): „auf daß jetzt <strong>de</strong>n Fürstentümern und Gewalten in<br />

<strong>de</strong>n himmlischen Örtern durch die Versammlung kundgetan wer<strong>de</strong> die gar mannigfaltige<br />

Weisheit Gottes.“<br />

Die letzten Lebensjahre <strong>de</strong>s Apostels scheinen in zwei Teile geteilt zu sein: in <strong>de</strong>m einen<br />

wur<strong>de</strong> er in die Höhe geführt und in die Segnungen <strong>de</strong>r Geheimnisse eingeführt, und er<br />

teilt seine persönlichen Erfahrungen hierin <strong>de</strong>n Philippern mit; in <strong>de</strong>m zweiten sehen wir<br />

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