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Die Erziehung in <strong>de</strong>r Schule Gottes (J.B.S.)<br />

Hiskia<br />

Sein Verhalten zeigt uns, wie ein Mann Gottes, eine wie<strong>de</strong>rgeborene Seele, <strong>de</strong>n Schmerz<br />

fühlt. Was kann rühren<strong>de</strong>r sein <strong>als</strong> seine eigenen Worte über seine Seelenübungen<br />

angesichts <strong>de</strong>s To<strong>de</strong>s. Auch <strong>de</strong>r Christ muß durch <strong>de</strong>n Tod hindurchgehen, wenn er vor <strong>de</strong>r<br />

Ankunft <strong>de</strong>s Herrn von dieser Er<strong>de</strong> abgerufen wird; aber er weiß, daß er auf <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren<br />

Seite <strong>de</strong>s Grabes, getrennt vom Fleische, Leben in Christo hat. Das Bewußtsein aber, daß<br />

ihm dieses Leben in Christo unendlich viel mehr schenkt <strong>als</strong> er im To<strong>de</strong> verliert, macht<br />

ihm das Sterben leicht. Aber wir müssen die Aufgabe unserer Existenz <strong>als</strong> Mensch bereits<br />

jetzt in sittlicher Weise im Kreuz Christi lernen; diese Aufgabe – d. h. <strong>de</strong>r Tod – ist an<br />

sich äußerst schmerzlich, wenn auch notwendig. Sie vermittelt uns nicht zuletzt auch<br />

die Erkenntnis, daß Güte und Nützlichkeit <strong>de</strong>s Menschen die Härte <strong>de</strong>s To<strong>de</strong>s und <strong>de</strong>n<br />

Schmerz nicht mil<strong>de</strong>rn, son<strong>de</strong>rn noch fühlbarer machen. Es han<strong>de</strong>lt sich hierbei ja nicht<br />

um <strong>de</strong>n bloßen To<strong>de</strong>sschmerz eines nie<strong>de</strong>ren Lebewesens, son<strong>de</strong>rn um die jähe gewaltsame<br />

Lösung meiner Verbindung zu allem, was mich anzieht und fesselt, was das Leben wertvoll<br />

und großartig macht. Abgesehen von <strong>de</strong>m Fall, daß ein Mensch infolge tiefen Kummers<br />

o<strong>de</strong>r schwerer Krankheit von sich aus nach <strong>de</strong>m En<strong>de</strong> verlangt, ist es immer bitter, ohne<br />

himmlische Hoffnung von alle<strong>de</strong>m abgeschnitten zu wer<strong>de</strong>n, Dieser Bitterkeit gibt Hiskia<br />

mit <strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong>n Worten Ausdruck: „In <strong>de</strong>r Ruhe meiner Tage soll ich hingehen zu <strong>de</strong>n<br />

Pforten <strong>de</strong>s Scheol, bin beraubt <strong>de</strong>s Restes meiner Jahre. Ich sprach: Ich wer<strong>de</strong> Jehova nicht<br />

sehen, Jehova im Lan<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Lebendigen; ich wer<strong>de</strong> Menschen nicht mehr erblicken bei<br />

<strong>de</strong>n Bewohnern <strong>de</strong>s Totenreiches. Meine Wohnung ist abgebrochen und ward von mir<br />

weggeführt wie ein Hirtenzelt. Ich habe, <strong>de</strong>m Weber gleich, mein Leben aufgerollt: vom<br />

Trumme schnitt er mich los. Vom Tage bis zur Nacht wirst du ein En<strong>de</strong> mit mir machen!<br />

Wie eine Schwalbe, wie ein Kranich, so klagte ich; ich girrte wie die Taube. Schmachtend<br />

blickten meine Augen zur Höhe“ (Jes 38,10–12.14).<br />

Diese Worte Hiskias zeugen von <strong>de</strong>n Übungen, <strong>de</strong>nen er während dieser strengen Prüfung<br />

unterzogen wur<strong>de</strong> und die ihn zu neuer Erkenntnis führen: „O Herr, mir ist bange! Tritt<br />

<strong>als</strong> Bürge für mich ein“ (Jes 38,14)! Er sieht nun die Auferstehung, erfährt die Vergebung<br />

und kann jetzt sagen: „O Herr! durch dieses lebt man, und in je<strong>de</strong>r Hinsicht ist darin das<br />

Leben meines Geistes. Und du machst mich gesund und erhältst mich am Leben. Du, du<br />

zogest liebevoll meine Seele aus <strong>de</strong>r Vernichtung Grube; <strong>de</strong>nn alle meine Sün<strong>de</strong>n hast du<br />

hinter <strong>de</strong>inen Rücken geworfen. Der Leben<strong>de</strong>, <strong>de</strong>r Leben<strong>de</strong>, <strong>de</strong>r preist dich, wie ich heute“<br />

(Verse 16–17+19).<br />

Die Zucht hat ihr gesegnetes Ziel erreicht; die schreckliche Prüfung hat ihn gelehrt,<br />

vollkommen in Gott <strong>als</strong> <strong>de</strong>r Quelle <strong>de</strong>s Lebens zu ruhen. Wer mit Gott lebt, wird das<br />

Sterben <strong>de</strong>s alten Menschen an sich und <strong>de</strong>n Verlust <strong>de</strong>r damit in Verbindung stehen<strong>de</strong>n<br />

Dinge nicht hoch veranschlagen; ihm geht es darum, daß ihm <strong>de</strong>r Tod <strong>als</strong> Mensch in<br />

beson<strong>de</strong>rer Weise die Befähigung zu einem Gott entsprechen<strong>de</strong>n Wan<strong>de</strong>l vermittelt. Die<br />

Verwirklichung dieser Fähigkeit be<strong>de</strong>utet die Zusammenfassung und das ENDE aller Zucht.<br />

Wer sich für tot hält und <strong>de</strong>m Geist erlaubt, Christum im Herzen lebendig zu erhalten,<br />

wird durch diese Zucht nur in <strong>de</strong>m geför<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n, was er in <strong>de</strong>r Kraft <strong>de</strong>s Lebens<br />

angenommen hat; aber <strong>de</strong>r Tod – hier <strong>de</strong>r sittliche Tod – ist unmittelbare Wirklichkeit<br />

und sehr schmerzlich; wir können ihn nur in <strong>de</strong>in Maße, wie wir im Leben Christi stehen,<br />

www.bibelkommentare.<strong>de</strong> 168

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