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Die Erziehung in <strong>de</strong>r Schule Gottes (J.B.S.)<br />
Hesekiel<br />
<strong>de</strong>r Herrlichkeit, die ich am Flusse Kebar gesehen hatte; und ich fiel auf mein Angesicht<br />
nie<strong>de</strong>r.“ Dies ist die Vorbereitung auf die wun<strong>de</strong>rbaren und schweren Übungen geduldigen<br />
Lei<strong>de</strong>ns, die er in seinem Dienst ertragen mußte. In Kap. 4 wird zu Hesekiel gesagt: „Nimm<br />
dir einen Ziegelstein und lege ihn vor dich hin, und zeichne darauf eine Stadt, Jerusalem.<br />
Und mache eine Belagerung wi<strong>de</strong>r sie, und baue Belagerungstürme wi<strong>de</strong>r sie, und schütte<br />
wi<strong>de</strong>r sie einen Wall auf, und stelle Heerlager wi<strong>de</strong>r sie, und errichte Sturmböcke wi<strong>de</strong>r<br />
sie ringsum. Und du, nimm dir eine eiserne Pfanne und stelle sie <strong>als</strong> eine, eiserne Mauer<br />
zwischen dich und die Stadt: und richte <strong>de</strong>in Angesicht gegen sie, daß sie in Belagerung sei<br />
und du sie belagertest. Das sei ein Wahrzeichen <strong>de</strong>m Hause Israel.“ Der Knecht hat es mit<br />
Wirklichkeiten zu tun, die jedoch nur in sehr schwachem Maße <strong>de</strong>n wirklichen Tatsachen<br />
gerecht wer<strong>de</strong>n, die er aber bis zu einem gewissen Gra<strong>de</strong> selbst erfahren muß. Es besteht ein<br />
großer Unterschied im Verhalten und in <strong>de</strong>r Kraft zwischen jemand, <strong>de</strong>r gewisse Umstän<strong>de</strong><br />
am eigenen Leibe erfahren, und jemand, <strong>de</strong>r nur von ihnen gehört hat, sei es auch sehr<br />
ausführlich. Es ist <strong>de</strong>r Unterschied zwischen <strong>de</strong>m Zeugen und <strong>de</strong>m Geschichtsschreiber.<br />
Hesekiel muß nun die Lei<strong>de</strong>n von Israel und Juda während <strong>de</strong>r Belagerung kennenlernen<br />
und erdul<strong>de</strong>n; er muß sie persönlich fühlen. Selbst wenn es für je<strong>de</strong>s Jahr nur ein Tag<br />
ist, muß er 390 Tage die Ungerechtigkeit tragen. „Und du sollst die Ungerechtigkeit <strong>de</strong>s<br />
Hauses Israel tragen. Und hast du diese vollen<strong>de</strong>t, so lege dich zum zweiten auf <strong>de</strong>ine<br />
rechte Seite und trage die Ungerechtigkeit <strong>de</strong>s Hauses Juda vierzig Tage; je einen Tag für<br />
ein Jahr habe ich dir auferlegt.“ Ebenso mußte er Brot nach Gewicht essen und Wasser<br />
nach Maß trinken, und zwar mit <strong>de</strong>m Gefühl <strong>de</strong>r größten Erniedrigung für <strong>de</strong>n natürlichen<br />
Menschen. Wie an<strong>de</strong>rs wür<strong>de</strong> ein Knecht Gottes seinen Dienst beginnen und verfolgen,<br />
wenn er vorher in seiner Seele <strong>de</strong>n Zustand <strong>de</strong>r Dinge, von <strong>de</strong>m er spricht o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n er zu<br />
verbessern sucht, wahrhaftig, wenn auch in schwacher Weise, erfahren hat. Ich glaube,<br />
dass man keine Seele vor Bösem warnen kann, das man nicht selbst durch die Gna<strong>de</strong><br />
bekämpft hat. Sei es <strong>de</strong>r Vogel, <strong>de</strong>r nicht vom Netz gefangen wor<strong>de</strong>n, o<strong>de</strong>r einer, <strong>de</strong>r aus<br />
<strong>de</strong>r Schlinge <strong>de</strong>s Vogelstellers befreit wor<strong>de</strong>n ist, sie erfahren wie Petrus: „Und du, bist du<br />
einst zurückgekehrt, so stärke <strong>de</strong>ine Brü<strong>de</strong>r.“<br />
Kap. 5. Eine neue Erfahrung wartet nun auf Hesekiel. Sein Aussehen soll lei<strong>de</strong>n. Das<br />
teilweise Abschnei<strong>de</strong>n seines Haupthaares und seine Teilung nach Gewicht soll das Maß<br />
und <strong>de</strong>n Zustand <strong>de</strong>s an Zahl kleinen Überrestes ausdrücken. „Und du sollst davon eine<br />
kleine Zahl nehmen und in <strong>de</strong>ine Rockzipfel bin<strong>de</strong>n. Und von diesen sollst du aberm<strong>als</strong><br />
nehmen und sie mitten ins Feuer werfen und sie mit Feuer verbrennen; davon wird ein<br />
Feuer ausgehen wi<strong>de</strong>r das ganze Haus Israel.‘Der Knecht soll mit Bewußtsein, in eigener<br />
Person, <strong>de</strong>n Zustand <strong>de</strong>r Zerstreuung und <strong>de</strong>s Verfalls <strong>de</strong>s Volkes erfahren. Paulus stellte in<br />
seinem Lebensweg die Wechselfälle und Lei<strong>de</strong>n, die <strong>de</strong>r himmlische Wan<strong>de</strong>l mit sich bringt,<br />
dar. Er hat nichts, was das menschliche Auge sehen kann, und doch besitzt er alles, was<br />
zum Trost und zur Freu<strong>de</strong> <strong>de</strong>s geistlich gesinnten Herzens nötig ist.<br />
In Kap 6 und 7 wer<strong>de</strong>n <strong>de</strong>m Propheten die Gerichte, die über das Volk kommen sollen,<br />
mitgeteilt. Ihm wird erzählt, wie Jehova mit ihnen han<strong>de</strong>ln wird, und wie schmerzlich ihr<br />
Weg <strong>de</strong>m Herzen Jehovas ist. Auf diese Weise wird <strong>de</strong>r Knecht gebührend von <strong>de</strong>r Bosheit<br />
<strong>de</strong>r Menschen beeindruckt. Erst wenn Jehova ihm Seine Gedanken darüber kundgetan<br />
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