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Die Erziehung in <strong>de</strong>r Schule Gottes (J.B.S.)<br />
Simson<br />
Gna<strong>de</strong> tut er seinem eigenen Volk, wie undankbar es auch ist, nichts zulei<strong>de</strong>, son<strong>de</strong>rn läßt sie<br />
nur schwören, daß sie nicht selbst über ihn herfallen. Trotz<strong>de</strong>m bin<strong>de</strong>n sie ihn und führen<br />
ihn aus <strong>de</strong>m Felsen herauf. Und <strong>als</strong> die Philister ihm entgegenjauchzten, geriet <strong>de</strong>r Geist<br />
Jehovas über ihn, und die Stricke, die an seinen Armen waren, wur<strong>de</strong>n wie Flachsfä<strong>de</strong>n,<br />
die vom Feuer versengt sind, und seine Ban<strong>de</strong> schmolzen weg von seinen Hän<strong>de</strong>n. Er fand<br />
einen frischen Eselskinnbacken, und er nahm ihn und erschlug damit 1000 Mann.<br />
Simson war sowohl von <strong>de</strong>r Gemeinschaft mit <strong>de</strong>n Philistern <strong>als</strong> auch von <strong>de</strong>r Knechtschaft<br />
unter <strong>de</strong>n Philistern befreit wor<strong>de</strong>n und hatte sich in die Kluft Etam in Juda <strong>als</strong> Befreier<br />
Israels und gleichzeitig <strong>als</strong> <strong>de</strong>r Schrecken <strong>de</strong>r Philister zurückgezogen. Aber Juda hat keinen<br />
Glauben und liefert ihn <strong>de</strong>m Fein<strong>de</strong> aus. Das führt zu <strong>de</strong>r Offenbarung <strong>de</strong>r Macht Simsons<br />
und zu seinem Recht, Israel zu richten, was im letzten Vers <strong>de</strong>s Kapitels (15, 20) bemerkt<br />
wird. Nach<strong>de</strong>m ihn <strong>de</strong>r Geist durch viele Übungen geführt hat, nimmt er jetzt <strong>de</strong>n Platz ein,<br />
für <strong>de</strong>n er ausersehen war.<br />
Wir dürfen <strong>de</strong>n Schluß <strong>de</strong>r eben genannten Offenbarung jedoch nicht übersehen. Nach<strong>de</strong>m<br />
er mit einem Kinnbacken einen großen Sieg errungen und voll Freu<strong>de</strong> darüber ein<br />
Siegeslied angestimmt hat, wirft er <strong>de</strong>n Eselskinnbacken fort, und dann wird er von seinen<br />
persönlichen Bedürfnissen gequält. „Es dürstete ihn sehr.“ Große Dienste für an<strong>de</strong>re können<br />
<strong>de</strong>r Seele nicht das Notwendigste geben; das kann nur <strong>de</strong>r Herr. Auch wenn unser Dienst<br />
noch so hervorragend ist, wird unsere Seele verhungern, wenn sie nicht unmittelbar vom<br />
Herrn erhalten wird, <strong>de</strong>nn nur <strong>de</strong>r Dienst kann sie nicht erhalten. Im Gegenteil, je größer<br />
<strong>de</strong>r Dienst ist, <strong>de</strong>sto mehr wer<strong>de</strong>n wir uns unserer Bedürfnisse und unserer Abhängigkeit<br />
von <strong>de</strong>r Unterstützung Gottes bewußt. Der größte Dienst schenkt <strong>de</strong>r mü<strong>de</strong>n Seele nicht<br />
einen Tropfen Erquickung. Sie muß von Gott kommen. Gott erhört <strong>de</strong>n Ruf Simsons, und er<br />
nennt <strong>de</strong>n Ort En-Hakore, „Quelle <strong>de</strong>s Rufen<strong>de</strong>n“. Er ge<strong>de</strong>nkt nicht seines Dienstes, son<strong>de</strong>rn<br />
seiner Abhängigkeit von Gott. Nun, da Simson sowohl in <strong>de</strong>r Abhängigkeit <strong>als</strong> auch im<br />
Dienste erprobt ist, wird berichtet, daß er Israel 20 Jahre richtete.<br />
Zurückschauend können wir diesen ersten Teil <strong>de</strong>r Geschichte Simsons von zwei<br />
Gesichtspunkten aus betrachten. Wir haben gesehen, daß seine geplante Vereinigung<br />
mit einer Philisterin eine unheilige Vereinigung war, und daß Gott ihn durch Zucht von <strong>de</strong>r<br />
Unmöglichkeit einer solchen Verbindung überzeugen mußte, und wir haben diese Zucht<br />
betrachtet. Wenn wir ihn <strong>als</strong> Israeliten und Nasiräer betrachten, trifft dies zu, aber ich<br />
glaube, es gibt noch eine an<strong>de</strong>re Seite, die in <strong>de</strong>n Worten: „Sein Vater und seine Mutter<br />
aber wußten nicht, daß es von Jehova war“ (Kap 17, 4) zum Ausdruck kommt. Das heißt,<br />
daß die Knechtschaft und die Gemeinschaft mit <strong>de</strong>n Unbeschnittenen fast eine notwendige<br />
Folge <strong>de</strong>r Stellung war (das Volk Israel befand sich unter <strong>de</strong>m Gericht Gottes), <strong>de</strong>r er durch<br />
seine Geburt unterworfen war. Obwohl er ein Nasir war, war er auf Grund <strong>de</strong>s Zustan<strong>de</strong>s<br />
seines Volkes dieser ver<strong>de</strong>rbten Gemeinschaft ausgesetzt und war dafür verantwortlich;<br />
und während er auf <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Seite belehrt wird, sich von ihr loszumachen, wird<br />
ihm an<strong>de</strong>rerseits erlaubt, eine Vereinigung zu planen, die ein Zugeständnis an die ihm<br />
übergebene Verantwortlichkeit, an <strong>de</strong>ren Vorhan<strong>de</strong>nsein er persönlich keinen Anteil hatte,<br />
war. Diese Verbindung wur<strong>de</strong> nicht zugelassen, weil sie an sich unheilig war; aber das<br />
Vorhaben kommt <strong>de</strong>r zweifachen Absicht Gottes bei Seiner Unterweisung entgegen. Auf<br />
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