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Die Erziehung in <strong>de</strong>r Schule Gottes (J.B.S.)<br />
David<br />
Folge? „Aber David stärkte sich in Jehova, seinem Gott.“ Es ist sehr anregend, wenn wir<br />
uns ab und zu <strong>de</strong>n Psalmen zuwen<strong>de</strong>n und <strong>de</strong>n Atemzügen <strong>de</strong>r Seele Davids unter <strong>de</strong>n<br />
verschie<strong>de</strong>nen Umstän<strong>de</strong>n lauschen, <strong>de</strong>ren Beschreibung uns in seiner Lebensgeschichte<br />
gegeben ist. Wir fin<strong>de</strong>n, daß <strong>de</strong>r Psalm 56 <strong>de</strong>r Not seiner Seele Ausdruck verlieh, verursacht<br />
durch seinen verkehrten und <strong>de</strong>mütigen<strong>de</strong>n Aufenthalt in Gath. Ob <strong>de</strong>r Psalm in jenen<br />
Zeitraum fällt, <strong>de</strong>n wir gera<strong>de</strong> betrachten, o<strong>de</strong>r nicht, so drückt er doch in einer Fülle das<br />
aus, was dam<strong>als</strong> auf ihn einstürmte. Alles menschlichen Vertrauens beraubt, wen<strong>de</strong>t er<br />
sich zu Gott, in vollem Bewußtsein seines eigenen Versagens. „Auf Gott vertraue ich, ich<br />
wer<strong>de</strong> mich nicht fürchten; was sollte <strong>de</strong>r Mensch mir tun? Auf mir, o Gott, sind <strong>de</strong>ine<br />
Gelüb<strong>de</strong>, ich wer<strong>de</strong> dir Dankopfer entrichten. Denn du hast meine Seele vom To<strong>de</strong> errettet,<br />
ja, meine Füße vom Sturz.“ Es ist gesegnet zu irgen<strong>de</strong>iner Zeit eine richtige Erkenntnis<br />
Gottes erlangt zu haben. Denn wenn wir diese besitzen, wer<strong>de</strong>n wir auf <strong>de</strong>r Höhe unseres<br />
eigenen Versagens am besten wissen, daß Gott unsere einzige Zuflucht ist möge auch Seine<br />
Züchtigung schmerzhaft sein und mögen wir uns auch verlassen und hilflos befin<strong>de</strong>n. Jetzt<br />
gibt es für David keine Furcht mehr. Er ist „erwacht“ und wird „erleuchtet“ (vergl. Eph 5,14).<br />
„Bringe mir doch das Ephod her“ sagt er zu Abjathar, <strong>de</strong>m Priester. Denn wenn die Seele<br />
<strong>de</strong>n Pfad <strong>de</strong>s Glaubens von neuem betritt, so ist sie sich <strong>de</strong>r Notwendigkeit ihrer Annahme<br />
bei Gott beson<strong>de</strong>rs bewußt. Und nun hat er seinen alten Kurs <strong>de</strong>s Vertrauens eingeschlagen,<br />
zweifellos mit neuer Kraft. Wie bei Kehila, so fragt er auch hier <strong>de</strong>n Herrn: „Soll ich<br />
dieser Schar nachjagen? wer<strong>de</strong> ich sie erreichen?“ Und Er antwortete ihm in beson<strong>de</strong>rs<br />
zusichern<strong>de</strong>r und ermutigen<strong>de</strong>r Weise: jage nach, <strong>de</strong>nn du wirst sie gewißlich erreichen<br />
und wirst gewißlich erretten.“ So hat die aufrichtige Seele innerhalb eines Augenblicks ihre<br />
richtige Stellung vor Gott wie<strong>de</strong>r eingenommen. „Da zog David hin, er und die sechshun<strong>de</strong>rt<br />
Mann, die bei ihm waren“; zweihun<strong>de</strong>rt aber blieben am Bache Besor zurück, weil sie zu<br />
ermattet waren. Der Pfad <strong>de</strong>s Glaubens stellt stets unsere Kraft auf die Probe, und je<strong>de</strong><br />
Verlegenheit bietet nur eine Gelegenheit für eine größere Entfaltung <strong>de</strong>r Gna<strong>de</strong>, die uns<br />
aufrecht erhält. Die Begebenheit gibt Veranlassung zu einer „Satzung für Israel bis auf<br />
diesen Tag“, die charakteristisch für die Gna<strong>de</strong> ist die die Verfolger im Augenblick geleitete.<br />
David versagt nicht. Weise und gnädig (wie <strong>de</strong>r es stets ist, <strong>de</strong>r nach Gottes Ratschluß<br />
wan<strong>de</strong>lt), vermag er, je<strong>de</strong>s Vorkommnis zum Nutzen zu gebrauchen. Der fast verhungerte<br />
Ägypter erregt seine Aufmerksamkeit; auf je<strong>de</strong>n Fall durfte er ihn nicht in seinem Zustand<br />
lassen, wie wir es oft in unserer Eile bereit sind, zu tun. Hätte er ihn aber unbeachtet<br />
gelassen, so wäre ihm <strong>de</strong>r richtige Fingerzeig zum erwünschten Ziel verlorengegangen.<br />
Der aufgefun<strong>de</strong>ne Ägypter führt David zum Lager seiner Fein<strong>de</strong>, und er schlug die ganze<br />
Schar, gewann alles zurück, was sie mitgenommen hatten, rettete seine bei<strong>de</strong>n Frauen und<br />
alle an<strong>de</strong>ren. Und nun, zum Bache Besor zurückgekehrt, veranschaulicht er, wie eine im<br />
Genuß <strong>de</strong>r Gna<strong>de</strong> stehen<strong>de</strong> Seele befähigt ist, diese Gna<strong>de</strong> an<strong>de</strong>ren zu bezeugen. Er setzt<br />
die Selbstsucht <strong>de</strong>s natürlichen Herzens beiseite und stellt jenen göttlichen Grundsatz auf:<br />
„Wie das Teil <strong>de</strong>ssen, <strong>de</strong>r in <strong>de</strong>n Streit hinabzieht, so soll auch das Teil <strong>de</strong>ssen sein, <strong>de</strong>r<br />
bei <strong>de</strong>in Geräte bleibt; gemeinsam sollen sie teilen. Und so geschah es von jenem Tage an<br />
und hinfort; und er machte es zur Satzung und zum Recht für Israel bis auf diesen Tag“.<br />
Welch ein Denkmal, welches An<strong>de</strong>nken an die letzten Stun<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Verwerfung Davids! Und<br />
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