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Die Erziehung in <strong>de</strong>r Schule Gottes (J.B.S.)<br />
David<br />
Erfahrung für je<strong>de</strong>n Diener, ein schöner und heiliger Pfad, zu <strong>de</strong>in die Seele hingeleitet<br />
wird.<br />
Die Undankbarkeit schlägt bald in Feindschaft um. Saul benei<strong>de</strong>t jetzt David und er „sah<br />
scheel auf David von jenem Tage und hinfort“. Saul ist, wie ich empfin<strong>de</strong>, ein Bild <strong>de</strong>r Welt,<br />
die ein religiöses Kleid trägt so wie das Christentum durch die Welt gestützt wird. Je treuer<br />
wir in dieser Welt sind, je stärker for<strong>de</strong>rn wir ihre Feindschaft heraus. Aber wie för<strong>de</strong>rlich<br />
ist diese Feindschaft für <strong>de</strong>n Mann Gottes! Bleibt er treu, so treibt sie ihn schließlich dazu,<br />
jegliche Gemeinschaft mit <strong>de</strong>r Welt aufzugeben. Denn so treu sein Dienst auch sein mag,<br />
er kann nie siegen. Ich möchte nicht sagen, daß David kein Recht hatte, das Haus Sauls<br />
aufzusuchen. In<strong>de</strong>m er <strong>de</strong>n Herrn darstellte, befand er sich dort <strong>als</strong> <strong>de</strong>r Befreier. Aber am<br />
Schluß ist er gezwungen, zu gehen, so wie je<strong>de</strong>r treue Knecht früher o<strong>de</strong>r später feststellen<br />
wird, daß er entwe<strong>de</strong>r fällt o<strong>de</strong>r alle Gemeinschaft mit <strong>de</strong>r Welt aufgeben muß.<br />
Auf die verschie<strong>de</strong>nste Weise versucht Saul, die Vernichtung Davids herbeizuführen. So<br />
ein bitterer und unverdienter Haß mag uns in Erstaunen versetzen. Aber er zeigt uns<br />
lediglich die Bosheit <strong>de</strong>s weltlichen Bekenners, <strong>de</strong>r durch das größte Maß an Güte und<br />
Hilfe nicht entwaffnet wer<strong>de</strong>n kann. David zeigt uns hier das Bild eines Menschen, <strong>de</strong>m<br />
es ein Bedürfnis ist, inmitten seines Volkes zu dienen – ein edler Entschluß, <strong>de</strong>r sich in<br />
vollkommener Weise in <strong>de</strong>m wahren David, <strong>de</strong>m größten Knecht Gottes, in Jesus, zeigte.<br />
Saul versucht nun, David dadurch zu fangen, daß er ihm seine älteste Tochter unter <strong>de</strong>r<br />
Bedingung zusagt, daß er die Streite Jehovas streite. Denn er ist im Bösen noch nicht so<br />
verhärtet, daß er öffentlich die Hand an ihn legen wür<strong>de</strong>. Er dachte aber: „Die Hand <strong>de</strong>r<br />
Philister soll wi<strong>de</strong>r ihn sein!“ David bekommt Merab nie zum Weibe; offenbar hätte er<br />
dies <strong>als</strong> eine ganz unerwartete Ehrung angesehen. Aber es kam nicht zu dieser Ehrung. Es<br />
ist <strong>de</strong>r stete Tropfen, <strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Stein höhlt und dies war stets die Art <strong>de</strong>r Zucht, die David<br />
nötig hatte. Wie muß er unter <strong>de</strong>m Betrug und <strong>de</strong>n Intrigen gelitten haben, auf die er<br />
so wenig vorbereitet war, <strong>als</strong> er <strong>de</strong>n Kreis um <strong>de</strong>n König betrat! Die Edlen und Starken<br />
können schlecht die gemeine Gesinnung <strong>de</strong>s Nei<strong>de</strong>s ertragen. David lernte aber dadurch<br />
das trügerische Wesen <strong>de</strong>r Gottlosen kennen. Saul gibt Merab, allem Recht und Ehrgefühl<br />
zuwi<strong>de</strong>r, <strong>de</strong>m Adriel zum Weibe. Aber in<strong>de</strong>m er immer noch nach <strong>de</strong>r Vernichtung Davids<br />
dürstet, bietet er ihm Michal <strong>als</strong> eine Falle an, nämlich mit <strong>de</strong>r Bedingung, daß er <strong>als</strong><br />
Heiratsgabe „hun<strong>de</strong>rt Vorhäute <strong>de</strong>r Philister“ bringen müsse. David geht willig darauf ein.<br />
In<strong>de</strong>m er sich nicht an die Begrenzung <strong>de</strong>s Abkommens hält, geht er in <strong>de</strong>r Großzügigkeit<br />
seines Wesens über die gestellte Bedingung hinaus (<strong>de</strong>nn er will nieman<strong>de</strong>s Schuldner sein),<br />
und erschlägt „unter <strong>de</strong>n Philistern zweihun<strong>de</strong>rt Mann“. Je höher wir jedoch über <strong>de</strong>m<br />
Geiste <strong>de</strong>r Welt stehen, je mehr wird sie uns hassen. Saul wur<strong>de</strong> nun „David feind alle Tage-.<br />
Dieser treue Diener muß nun eingesehen haben, daß alle seine Güte und sein Dienst am Hof<br />
nichts ausrichteten. Vermehrte Ehre brachte ihm nur tödlicheren und tiefgewurzelten Haß<br />
ein. In geringem Maße muß er die Gefühle Dessen empfun<strong>de</strong>n haben, Der sagte: „Wenn<br />
ich nicht die Werke unter ihnen getan hätte, die kein an<strong>de</strong>rer getan hat, so hätten sie keine<br />
Sün<strong>de</strong> . . . Sie haben mich ohne Ursache gehaßt“.<br />
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